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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Elektronik.
    »Wie ich höre, haben Sie sich bereits gut erholt«, sagte Dillingham. »Ich danke dir dafür, Sterblicher. Zum zweitenmal hast
    du mich vor einem Schicksal bewahrt, das schlimmer ist als die Zerstörung. Deine primitive Energiezelle reicht zwar nicht aus, um mein Antigravsystem einzuschalten; aber ich kann wenigstens gehen und mir eine bessere Energiequelle suchen. Dann hole ich dich ein, um meinen Eid einzulösen. Keiner außer mir wird dich...
    »Ich hab's kapiert.« Antigravsystem? Dieser Jann war wirklich ein fortschrittliches Modell. Er hatte noch nie von einem fliegenden Roboter gehört. Das bedeutete, daß der eidbeflissene Roboter ihn auch in seinem Gleiter fangen konnte. Dillingham fühlte sich plötzlich gar nicht mehr sicher in seiner Haut.
    »Wie lange werden Sie brauchen, bis Sie ein besseres Kraftpaket finden?« fragte er.
    »Keine zehn Meilen von mir entfernt liegt eine noch einsatzfähige Energiezelle unter einem Schuttberg begraben. Sie stammt noch aus unserer großen Zeit. Es wird keine zwanzig Minuten dauern, bis ich das Energiepaket geborgen habe. Dann bin ich wieder voll einsatzfähig.«
    Zwanzig Minuten! Sein planmäßiges Kursschiff zu dem Universitätsplaneten war erst in ein paar Stunden fällig.
    Der Raumhafen kam wieder in Sicht, doch der Anblick munterte ihn nicht mehr auf. Wo sollte er sich vor einem allwissenden Roboter verstecken?
    »Jann, Sie sind ganz sicher, daß Sie mich töten müssen?«
    »Sterblicher, ich habe geschworen, daß nur ich dich töten werde!«
    »Und es gibt kein Hintertürchen? Keinen doppelten Sinn, den man ausnützen könnte?«
    »Wenn du stirbst, ehe ich dich einholen kann, erledigt sich der Schwur von selbst.«
    »Können Sie den Eid nicht als uneinbringliche Schuld abschreiben?«
    »Keiner außer mir...»
    »Ja doch, ja! Ich kenne den Spruch bereits auswendig!« Aber hatte er nicht einen Ton des Bedauerns aus der Stimme des Roboters entnehmen können? »Ich dachte, die Umstände rechtfertigen eine Ausnahme...« »... wird dich töten!«
    Okay, da war nichts zu machen.
    »Jann«, versuchte es Dillingham mit einer anderen Masche. »Ihr Eid galt doch nur für die erste Rettung. Schulden Sie mir nicht noch einen Schwur für meine zweite Rettungsaktion?«
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, Sterblicher. Ich werde dir deshalb meinen vorletzten Eid zugestehen und dir drei Wünsche erfüllen. Das ist eine ehrenhafte Lösung.«
    »Ausgezeichnet. Mein erster Wunsch lautet, daß du den anderen Eid nicht einlöst.«
    Dillingham hörte so etwas wie ein Kichern im Transcoder. »Nicht so voreilig, Sterblicher. Du kannst einen Jann-Eid nicht nach Belieben beugen. Du darfst dich erst auf den zweiten Eid berufen, wenn der erste erfüllt ist.«
    »Blödsinn! Wie kann ich mir etwas wünschen, wenn ich tot bin?«
    »Sterblicher, ich habe den Moralkodex der Jann nicht erfunden. Ich gehorche ihm nur. Der erste Schwur kommt auch zuerst.«
    Dillingham schaltete ab, landete auf dem Flugfeld und eilte zum Schalter. »Geben Sie mir einen Flugschein für das nächste Schiff. Ich hoffe, es startet eins innerhalb der nächsten Viertelstunde.«
    Der Fahrkartenroboter blickte ihn bestürzt an. »Ist irgend etwas schiefgegangen, Sir?«
    »Ihr Jann-Vorfahre möchte mich umbringen.«
    »Das ist sehr bedauerlich. Wir hatten uns so etwas fast gedacht. Hätten Sie die Liebenswürdigkeit, das Gebäude zu räumen, ehe der Jann hier eintrifft? Wir sind gegen höhere Gewalt nicht versichert!«
    »Höhere Gewalt!«
    »Feindseligkeiten, zum Beispiel. Wir haben leider nie einen Friedensvertrag mit den Janns geschlossen, da wir die Rasse für ausgestorben hielten. Theoretisch befinden wir uns noch im Krieg mit den Janns. Wenn er das Raumhafengebäude zerstört...«
    »Ist Ihnen eigentlich klar«, erboste sich Dillingham, »daß der Jann Sie und Ihresgleichen in der Luft zerreißt, wenn er erst mal mich erledigt hat? Wenn ich also das Gebäude verlasse...«
    »O nein, Sir!« rief der Roboter hastig. »Es ist bestimmt ratsam, wenn Sie Ihr Leben vorläufig schonen — wenigstens so lange, bis wir ausreichende Verteidigungsmaßnahmen eingeleitet haben.«
    Keine fünf Minuten später befand er sich an Bord eines Transporters, der Hazard ansteuern sollte. Das war ein kalter Planet, der vorwiegend als Wintererholungsort für Mammuts diente. Dillingham war das egal. Hauptsache, es gab dort einen ordentlichen Raumhafen, wo er gleich einen Anschluß zu seinem Universitätsplaneten fand. Dort

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