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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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hatte sogar bei diesem Stand der Dinge ein erfreutes Lächeln erhofft; oder wenigstens ein vergebendes. Und er war ein Dummkopf. Ein beringter Dummkopf. Ihre Rolle in seinem Leben war beendet; wie hatte er sich nur etwas anderes einbilden können? Eine Dame wie sie …
    „Es ist nicht ratsam, daß Sie dieses Benehmen fortsetzen“, sagte der blaue Robot. Jeff entdeckte, daß er vor Schmerz auf die Knie gefallen war und gegen den Ring ankämpfte. „Viele Beringte werden mit einer Nervenkrankheit oder mit anderen Funktionsstörungen ins Krankenhaus gebracht. Vorzuziehen ist Mäßigung.“
    „Vielen Dank für den Rat“, sagte Jeff. „Wo kommt sie heraus?“
    „Falls Sie Miss McKissic meinen, sie wird sich wahrscheinlich umziehen und zum Dach hinauffahren, von wo aus sie mit einem chauffeurgesteuerten Hubhüpfer nach Hause zurückkehrt.“
    Natürlich – in einem Zeitalter, in dem Robots chirurgische Wunder und eine ähnlich wunderbare Überwachung der Gesetze vollbrachten, mußten chauffeurgesteuerte Fahrzeuge unter den Wohlhabenden große Mode sein. „Kann ich ihr irgendwie folgen – auf legale Art?“
    Die Maschine ließ sich nicht zu einer Antwort herbei.
    „Machen wir, daß wir hier herauskommen.“
    Wieder auf der Straße, wandte er sich an seinen Beschützer. „Ich möchte deine metallenen Gefühle nicht verletzen, aber ich glaube nicht, daß ich dich noch brauche.“
    „Sie wünschen die Schutzaufsicht zu beenden?“
    Jeff sah den blitzenden, biegsamen Rotorblättern eines protzigen, rosafarbenen Hubhüpfers nach. Dann sagte er: „Gibt es einen vernünftigen Grund, weshalb ich sie beibehalten sollte?“
    Der Robot summte. Offensichtlich setzte er sich mit seinem Chef in Verbindung, mit dem Hauptpolizeicomputer. „Es wäre unklug, sollte Geoffrey Font junior die Schutzaufsicht zu diesem Zeitpunkt beenden.“
    „Wie soll ich mir denn einen Lebensunterhalt verdienen, wenn ich einen Ring trage und ein Bulle mich beaufsichtigt? Mein Geld reicht doch nicht ewig. Ich habe weniger als tausend Dollar bei mir.“
    Weiteres Summen. „Um Hinweise auf Beschäftigung für Beringte zu empfangen, können Sie zum Justizpalast zurückkehren, Jeff Font. Dort können Sie auch zusätzliche Unterweisung über das richtige Verhalten gegenüber unberingten Bürgern erlangen.“
    „Danke. Ich sammle darin schon eine Menge Erfahrungen. Gibt es einen Platz, wo man etwas herumgehen und nachdenken kann? Wo nicht so eine Menschenmenge ist? Ist irgendeine offene Landschaft in der Nähe?“
    „Der Hauptstadtpark liegt drei Häuserblöcke von hier. Die Bäume und Büsche sind echt, auch ist dort ein Springbrunnen mit badenden Marmornymphen. Es ist jedoch unklug, allein dorthin zu gehen, wenn Ihnen Erfahrung fehlt.“
    „Klingt ja großartig“, sagte Jeff mit einer Ironie, die durch einen Schock aus dem Ring ins Übertriebene gesteigert wurde. „Besonders diese Nymphen. Marmorne sind nicht so unbeständig. Wo, hast du gesagt …“
    „Drei Häuserblöcke in dieser Richtung.“ Ein kurzer, dicker Pfeil an dem Polibot klappte hoch.
    „Abtreten.“
    Gehorsam drehte sich der Bulle um und rollte davon. Jeff sah seine knubbelige Kuppel noch kurze Zeit über den menschlichen Köpfen, dann verlor er ihn in dem Fahrzeuggewühl aus den Augen. Es war ein interessantes Erlebnis gewesen. Aber er wollte jetzt keine Gesellschaft, belebt oder nicht belebt.
    Der Park. Er machte sich zu Fuß auf den Weg dorthin. Ab und zu schob sich jemand an ihn heran, männlich und auch weiblich, aber das Hochhalten seines Ringes verschaffte ihm augenblicklich Ruhe.
    Es war seltsam, dachte er, daß die exklusive Ballett-Akademie, aus der er gerade kam, in einer so offensichtlich unkultivierten Nachbarschaft errichtet worden war. Sie mußte wohl Teil eines von vornherein zum Scheitern verurteilten Strukturplanes gewesen sein, nachdem Parks, Zerstreuungseinrichtungen und ästhetische Institutionen in benachteiligte Gegenden hatten verlegt werden sollen, um so durch räumliche Nähe den Massen Kultur zu bringen. Großartige Idee – theoretisch großartig.
    In der Praxis übersahen die Massen einfach die Kultur, sobald sie einmal entdeckt hatten, daß man Kultur nicht trinken oder inhalieren oder mit ihr schlafen konnte; mit Ausnahme der müden Alten und der unerfahrenen Jungen, die wegen der erhofften unästhetischen Einblicke kamen. Von diesen Gruppen abgesehen, waren Dinge wie das Ballett exklusives Eigentum der Reichen, die nie auch nur einen Fuß auf die

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