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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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lieber, daß du artig geblieben wärst? Wünschst du dir nicht, du könntest so richtig schlagen und treten und schlitzen wie wir ehrlichen Leute? Möchtest du das nicht, he?“
    Er beobachtete sie schweigend. Es mußte sich schnell verbreitet haben, daß ein Beringter allein den Park betreten hatte; jeder von den feindseligen Fußgängern, denen er begegnet war, konnte ihnen einen Tip gegeben haben. Der Mech-Pol mußte so etwas geargwöhnt haben. Aber wovon sie alle nichts wußten, das war seine besondere Ausbildung. Er war nicht hierhergekommen, um sich zu schlagen, aber er konnte es.
    „Ach, mach doch mit der armen Sau keine Witze. Mach’n senkrechten Kerl aus ihm. Nimm ihm seinen Ring ab.“
    „Brich ihm alle Finger und Zehen, damit sie’n nich’ nochmal schmücken können. Tu ihm den Gefallen, ja?“
    „Ach ja? Weißt du, wo sie ihm das Ding dann anstecken?“
    Sie lachten grausam. Die Droge beherrschte sie und machte ihnen Mut. Sie umkreisten ihn, spielten mit ihm, reizten ihn. Jeff fiel das Witzchen des Taxifahrers wieder ein: Er hatte in den Park gehen sollen. Das war gar keine Redensart gewesen! Aber die hier waren Schakale nicht nur der Bezeichnung nach: Wenn sie keine Feiglinge gewesen wären, hätten sie die Droge nicht gebraucht. Sogar jetzt blieben sie auf Distanz. Waren sie doch nicht so ganz sicher, ob ihn der Ring davon zurückhielt, einen von ihnen in seine Bestandteile zu zerlegen?
    Der mit der gebrochenen Nase griff an. Jeff kreuzte gerade noch rechtzeitig die Arme vor seinem Gesicht; es war die Karate-X-Verteidigung. Sie wehrte den Schlag ab. Aber der Bursche hatte in der hohlen Hand ein Rasiermesser versteckt. Die Klinge schlitzte herunter. Jeff wurde es schlecht – nicht wegen des Schnitts, sondern wegen der Strafe, die der Ring ihm erteilte, als er zu Boden ging und zur Verteidigung einen Tritt austeilte. Alle Schocks vorher waren geringfügig gewesen, mit diesem verglichen. Es war ein schreckliches Verbrechen, so schien es, jemandem weh zu tun – selbst in reiner Notwehr.
    Der Junge stöhnte und wich zurück, während Jeff sich unter der barbarischen Wildheit des Ringes wand. „Der Ring ist Schwindel!“ schrie der mit dem mißgestalteten Ohr. „Er hat zurückgeschlagen!“
    „Is’ doch kein Schwindel, du Blödmann!“ schrie der dritte. „Sieh mal hin!“
    „Ach ja?“ Sie kamen wieder heran. Der Bärtige trat nach seinen Weichteilen. Jeff blockte den Tritt ab und stand auf. Die zwei, die noch auf den Beinen standen, griffen an. Einer hatte ein Messer.
    „Jetzt kriegst du’s, Kreiselkopf!“ sagte die Matsch-Nase vom Boden her. „Jetzt mischen wir dich mal richtig durch!“
    Jeff riß den linken Arm in einer Abblockbewegung hoch und lenkte gerade noch einen Tritt ab. Wenn er nur eine Wurf-Verteidigung anwenden konnte! Etwas, um seine Angreifer so zu Boden zu werfen, daß er einen der Polizeiruf-Kästen erreichte. Aber der Knabe mochte durchaus wissen, wie man mit diesem Messer umging – und in diesem Fall hatte Jeff großes Glück nötig; selbst ohne die Behinderung durch den Ring. Wie die Dinge lagen …
    Der Messerheld versuchte es. Er hielt das Messer im Unterhandgriff und stieß tief und ungeschickt nach Jeffs Eingeweiden. Jeff warf sich zurück und schnellte ein Bein vor; der Tritt landete in der Lendengegend des anderen.
    Seine Ringhand explodierte in ihm mit brutaler Gewalt – schlimmer, als er es von einem einzelnen Körperglied je erwartet hatte. Da wußte er, daß die Ringdisziplin keine leere Drohung war. Er konnte das Ding nicht besiegen. Er war erledigt. Es gab keine Möglichkeit, das Übergewissen davon zu überzeugen, daß sein Tritt nur eine eingeführte Technik des Abblockens darstellte.
    „Jetzt kriegst du’s aber richtig, Ring-Leiche! Wir wollten dich ja bloß’n bißchen ärgern. Aber jetzt hast du gleich nichts mehr, wo du’n nächsten Ring hinstecken kannst. Jetzt, Ring-Leiche!“
    Wenn er sich nur hätte verteidigen können …
    Flop! Flop! Flop!
    „Auseinander, Männer!“ schrie einer. „Hubschrauber!“
    Jeff blickte hoch und ging vor Erleichterung in die Knie, als der lässig kreuzende Hubhüpfer dicht über ihm hinwegschwebte. Er konnte die weichen Rotorblätter flappen sehen. Aber es war kein blauer Polizeihüpfer. Der da über ihm war protzig rosa.
    Dann war die Maschine über die Bäume hinweg.
    Die Schakale rannten wahrscheinlich immer noch – aber vielleicht waren andere in der Nähe. Jeff stand steif auf. Er befühlte seinen Arm und

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