Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
Vom Netzwerk:
Straße vor der Ballett-Akademie setzten.
    Na gut, dieser Fehlschlag befand sich im Einklang mit dem allgemeinen Zustand dieser Welt. Die Erde war hübscher anzusehen als Alpha IV, aber der Abgrund zwischen den Grundwerten beider Welten war nicht so groß, wie er es sich vorgestellt hatte.
    In einiger Entfernung vor sich konnte er die hochgelegene Durchgangsstraße erkennen, die die Stadt durchschnitt. Die aufrecht fahrenden, raumsparenden kleinen Kreiselwagen tanzten aufwärts und über die Erhebung hinweg wie einrädrige Eier. Die Einheimischen schenkten der erstaunlichen Verkehrszusammenballung keine Beachtung, ihm aber flößte sie immer noch Ehrfurcht ein. Auf Alpha IV waren Fahrzeuge nicht zum Vergnügen oder auch nur zur einfachen Fortbewegung da; sie wurden für den Rettungsdienst und für schwerwiegende Verbindungsaufgaben über die giftige Oberfläche hinweg eingesetzt. Er hatte zähneknirschend üben und eine harte praktische Prüfung bestehen müssen, bevor er seine Arbeit bekommen hatte. Ein schlechter Fahrer war bald ein toter Fahrer, und die Gemeinschaft konnte sich den Verlust eines Wagens nicht leisten. Hier – also, das war etwas, woran er sich erst gewöhnen mußte.
    Der Park mußte genau vor ihm liegen. Er war in der Erwartung auf die Erde gekommen, Bäume frei wachsen zu sehen, aber abgesehen von dem Gesträuch um die McKissic’sche Besitzung hatte er nur wenige gesehen. Es tat ihm leid, daß er seine nächtliche Amokfahrt durch das wildwachsende Gehölz nicht hatte unterbrechen können.
    Durch himmelstrebende Wälder gehen und von der Natur träumen, wie sie einst gewesen sein mochte …
    Seltsam, daß die Erde davon jetzt so wenig hatte – wo sie doch der einzige, dem Menschen bekannte Ort war, an dem Bäume auf natürliche Art wachsen konnten.
    Es würde Generationen erfordern, Wälder zu erneuern, die durch Habgier, Bautätigkeit und Vergiftung zerstört worden waren; selbst wenn jetzt nur noch wenige Chemikalien in Luft und Wasser gelangten. Bäume und Gras und Sträucher und Blumen – ging es den Leuten nicht auf, welch ein seltener Vorzug es war, solche Dinge zu haben? Wie konnten sie derart grobschlächtig diesen existenznotwendigen Hintergrund ihres Lebens auf dem Planeten auslöschen – mit Beton und Metall und dem allgegenwärtigen Glastik?
    Eines Tages würde sich diese Entwicklung vielleicht umkehren.
    Er konnte sie jetzt sehen, die Bäume. Enorme Bäume – Stämme, die knorrig hundert Meter hochragten und noch mehr, Blattwerk, das über das Pflaster hing. Am Rand des Parks standen Lichtmasten für nächtliche Spaziergänger. An jedem war ein kleiner Kasten befestigt. Polizeiruf-Einheiten? Wen kümmerte das schon. Er eilte über den Gehsteig und betrat das Parkgelände. Bäume – wirkliche, lebende, ausgewachsene Bäume!
    Dann war er zwischen ihnen, berührte die bemooste Rinde, konnte das Plätschern eines Brunnens hören und die Frische der Natur einatmen. Es war hier auch kühler, aber irgendwie angenehmer, und die Luft schien weicher.
    Er sah sich nach dem Springbrunnen um, den er hören konnte, entdeckte ihn aber nicht. Das Geräusch schien von überall zu kommen. Es war köstlich. Er verließ den Gehweg und begann einen der dunklen, gewundenen Pfade hinunterzugehen. Während er ging, spielte er Fußball mit kleinen, runden, farbigen Steinchen. Ein Verlangen überkam ihn, sich vor der Zivilisation zu verstecken.
    Ein neues Geräusch ließ ihn wachsam werden: Der dumpfe Wirbel rennender Füße. Alte Gewohnheiten brachen durch; er trat zur Seite und fiel in eine Karatestellung. Der Ring versetzte ihm wegen der kriegsmäßigen Haltung einen Schock, und es wurde ihm klar, daß das Ding etwas gegen körperliche Auseinandersetzungen hatte. Mit Gewalttaten hatte sich das Gesetz zu befassen, nicht er.
    Seine Instinkte behielten recht. Drei Verfolger tauchten auf und umstellten ihn.
    Sie waren ganz junge Burschen; jugendliche Bandenmitglieder. Schon trugen sie die Zeichen ihres Handwerks an sich: Einer hatte eine gebrochene Nase, die nicht anständig gerichtet worden war, ein anderer prunkte mit einem dünnen Jünglingsbart, der dritte hatte ein mißgebildetes Ohr; wahrscheinlich in einer Schlägerei zerrissen und nie einem Mediziner gezeigt. Alle strahlten diese eigentümliche Intensität aus, die von gewissen Drogen herkommt. Ähnliche Typen hatte er auch auf Alpha IV gesehen. Schakale; Amokläufer auf der Suche nach hilflosen Opfern.
    „Na, Ring-Bubi, wär’s dir nicht

Weitere Kostenlose Bücher