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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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kein Mörder, Sam.“
    „Wer hat denn was davon gesagt, daß in diesen Autos Leute sitzen?“
    Ed begann wieder zu glotzen. „Das kapier’ ich nicht.“ Aber natürlich kapierte er es.
    Sam nickte. „Das sind keine Wagen von hier, Eddie. Wir schicken sie nachts die Abzweigung runter, solange sie gesperrt ist, und lassen sie auf dieser Seite koppheister gehen. Leer natürlich. Wie hört sich das an? ‘n Platz voll Schrott, dazu kommt ein bißchen mehr Schrott, und keiner merkt was. Keine Leichen. Kein Diebstahl hier in der Gegend. Mach du nur deine Sache und geh sicher, daß keine von diesen Seriennummern irgendwo rumschwirrt.“
    „Nur eins. Wie hört sich das an, willste wissen. In der Nacht, kein normaler Verkehr auf der Abzweigung, die meisten in Gunnardorf schlafen … also, hört sich laut an, wenn du mich fragst. Echt laut. Das ganze verdammte Nest kommt doch …“
    „Daran haben wir gedacht. Scheint, als ob da im Leichtfuß-Palast ein ziemlich lautes Programm kommt, das immer ganz hübsch spät aufhört. Vielleicht auch noch Feuerwerk im Freien, um Reklame zu machen. Großes Feuerwerk.“
    Ed hatte schon von einigen der Spezial-Effekte gehört. Zum Beispiel gab es einen kleinen Kasten, der mittels elektrischem Funken gezündet wurde und so klang, als krache ein Raumschiff in einen Wolkenkratzer. Ein paar von denen in der näheren Umgebung, und niemand bemerkte einen echten Krach. Der Palast gehörte Sams Chef, und in der Nähe lag er auch.
    Ed wüßte, daß er es machen würde. „Wieviel für mich?“
    „Tausend pro Batterie. Vielleicht zehn Batterien pro Nacht, falls die Hochstraße frei ist; und das, solange die Reparaturarbeiten dauern.“
    Ed sperrte Mund und Nase auf. Zehntausend Dollar pro Nacht! Und das eine, vielleicht zwei Wochen lang, wenn nichts schief ging. Genug, um sich in eine Gebrauchtwagenhandlung einzukaufen und in ein anständiges Haus zu ziehen. Genug, um Annie zu heiraten und ein Haus voller Kinder aufzuziehen. Alles, was er zu tun hatte, war, die Batterien aus Wagen zu holen, die ihm als Schrott auf den Platz serviert wurden, und den Mund zu halten. Das war seine große Gelegenheit!
    Aber gefährlich. Wenn ihn die Polizei schnappte, bekam er an jeden Finger einen Ring. „Wie sieht’s mit der Absicherung aus?“
    „Die beste!“ sagte Sam. Aus einer Innentasche holte er eine kleine Tablettenschachtel und öffnete sie. „Sieh mal, das sind Glückspillen. Aber starke. Du nimmst eine – kein Plappern, kein Ring für niemanden, nur süße Träume. Wenn irgendeiner geschnappt wird, nimmt er eine davon, bevor er an das Wahr-Wahr kommt.“
    „Wenn er dazu Gelegenheit hat.“
    „Wenn er die nicht beizeiten benutzt, gibt vielleicht seiner Frau einer so ein Ding“, sagte Sam mit leiser Drohung.
    Diese Jungs machten keinen Ulk, das kam Ed plötzlich zu Bewußtsein. Da steckte genug drin, um ein Vermögen zu machen – aber wenn er einmal dabei war, gab es kein Abspringen mehr. Hoffentlich lauschte Annie im Schlafzimmer nicht. „Aha“, sagte er und nahm die Überbringer-Banknoten.
     
    Richter Crater war zufrieden. Der neue Ringträger hatte bereits kapituliert. Er hatte zweifellos die vergangenen drei Tage damit zugebracht, ziellos umherzuwandern, irgendwelchen Feindseligkeiten zu entgehen und zu erleben, wie ihm Dienstleistungen aller Art abgeschlagen wurden. Das war hart, der Richter wußte es, aber immer noch besser, wenn der Neuberingte sich auf seine Weise darein fand. Jeff Font war natürlich nicht irgendein Verbrecher, und es hatte Befürchtungen gegeben, daß er in wirkliche Schwierigkeiten geraten könnte, bevor er zur Vernunft kam; aber jetzt hatte er das schlimmste hinter sich. Crater wartete.
    Jeff räusperte sich. „Euer Ehren, ein Polizeirobot hat mir angeraten, hierher zurückzukehren. Es stellt sich als schwierig heraus, eine Beschäftigung zu finden und wie ein guter Bürger zu leben. Sogar“, fügte er mit sorgfältig unterdrückter Ironie hinzu, „sogar, wenn das Übergewissen hilft.“
    „Und Sie möchten um einige Hinweise und Empfehlungen von Seiten dieses Gerichts bitten“, sagte der Richter. „Lobenswert und praktisch, und wir werden uns freuen, Ihrer Bitte zu entsprechen.“
    „Es ist nicht leicht, ein guter Bürger zu sein. Ich bin pleite.“
    Crater rieb sich mit dem Stiel seines Hammers eine Seite der Nase. „Die Lage von Verurteilten mit Ring-Bewährung ist natürlich schwierig, wenn sie Beschäftigung suchen. Die Gewöhnungszeit ist hart. Aber

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