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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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dieses Gericht mischt sich nie ein, wenn es nicht darum gebeten wird.“
    „Aber Sie können mir doch helfen, nicht wahr, Euer Ehren?“ Der Junge war rührend besorgt. Es wäre jedoch nicht klug gewesen, sofort auszuplaudern, was hier auf ihn wartete. Genau genommen, hatte er seine Zweifel an dem ganzen Vorgehen – in diesem besonderen Fall. Äußerst häßliche Schwierigkeiten konnten daraus erwachsen, wenn nicht diplomatisch vorgegangen wurde.
    „Hmmm, ja, ich glaube schon.“ Crater raffelte durch einige Papiere, während der junge Mann zusah. Vielleicht dachte Font, die Verzögerung der Antwort sei eine bloße Kriegslist, um ihn noch etwas schmoren zu lassen. Wenn es das nur gewesen wäre! „Einer unserer führenden Bürger hat Interesse an Ihrem Fall gewonnen und hat ein Arbeitsangebot für Sie gemacht. Es ist ein Angebot … nun, Sie wären gut beraten, es anzunehmen.“
    Der Ringträger stand schweigend da. Der Richter konnte beinahe die Gedanken durch dieses müde Gehirn schießen hören: mürrischer, hilfloser Ärger; der Verdacht, daß es eine sehr unangenehme Stellung war; die nagende Frage, ob der Richter diese Information etwa schon vorher besessen und absichtlich zurückgehalten hatte, nur um die vollständige Unterwerfung zu erzwingen. Und das Ironische daran war: Er hatte die Information besessen und hatte sie mit Absicht zurückgehalten – aber nicht aus einem Grund, für den man von Jeff Font hätte Verständnis erwarten können. Es gab Augenblicke, da waren die Manöver der Justiz und der Wiedereingliederung etwas ungewöhnlich.
    Er seufzte. „Wünschen Sie das Angebot in Betracht zu ziehen, Geoffrey Font junior?“
    „Wenn es Ihnen recht ist, Euer Ehren.“
    Nun, wenigstens hatte der junge Mann ein gewisses Maß Selbstkontrolle gelernt. Vielleicht ging alles nach Plan. „Ich sollte Sie wohl besser noch einmal darauf aufmerksam machen, daß dieses Angebot sehr großzügig ist, und daß Sie wahrscheinlich kaum bessere Bedingungen finden werden. Wenn Sie es ablehnen – was Ihr gutes Recht ist –, dann sieht es nicht so aus, als ob Sie ein gleichwertiges Angebot so bald wieder erhalten; verschiedene Monate lang nicht mehr, obwohl dieses Gericht sein bestes für Sie tun will. Es gibt auch andere Bewährungs-Verurteilte, die sich große Mühe geben, gute Bürger zu sein, und die sehr gern arbeiten würden.“
    „Ich bin bereit, zuzusagen, Euer Ehren.“
    „Wenn Sie allerdings doch ablehnen, gibt es noch das öffentliche Unterstützungs-Programm. Ich muß Ihnen nur sagen, daß die meisten in Ihrer Lage es recht demütigend finden, staatliche Unterstützung oder Wohlfahrtsgelder anzunehmen. Die meisten würden statt dessen fast jede Arbeit vorziehen und nicht …“
    „So denke ich auch, Euer Ehren. Wo ist meine neue Stellung?“
    „Das Angebot stellt Fabrikarbeit in Aussicht. Die genaue Art hat der Arbeitgeber nicht angegeben, aber es läßt sich vermuten, daß sie sich im Rahmen Ihrer Ausbildung und Ihrer Fähigkeiten hält. Das Anfangsgehalt ist großzügig; die Lebensbedingungen werden angemessen sein. Sie werden nicht mit der Art von Leuten zusammenkommen, die … guten Bürgern das Leben schwer machen. Ihre Kollegen gehören meist der Mittelklasse an und haben keine Vorurteile. Sie werden sehen, daß man Ihnen verständnisvoll begegnet.“
    Jetzt fragte sich der junge Mann, wo der Haken an der Sache war. Es war so einfach, den Gesichtsausdruck eines Neuberingten zu deuten!
    Jeff sagte: „Darf ich fragen, wo ich mich melden soll, um diese Stellung anzutreten, Euer Ehren?“
    „Melden Sie sich im Hauptfabrikationszentrum der McKissic Allgemeine Kreiselmotoren GmbH.“
    Jeff Font riß die Augen auf. Ging dieser Fisch doch noch vom Haken? Zerriß er die Angelschnur? Vielleicht das beste. In dieser Angelegenheit gab es so viele zweifelhafte Gesichtspunkte.
    „Euer Ehren“, sagte Jeff schließlich, „ich kann mir niemanden vorstellen, für den ich lieber arbeiten würde als für Mister McKissic.“
    Sie mußte seltsamerweise wahr sein, diese Äußerung – denn der Ring hätte eine unwahre Stellungnahme nicht zugelassen. Allerdings, die Gründe dafür mochten erheblich vom Wünschenswerten abweichen. Der Richter gab ihm das Bewerbungsformular, entließ ihn und unterbrach die Gerichtssitzung. Er hatte ein ungutes Gefühl.
    George McKissic wartete in den Privaträumen des Richters. „Hat er angenommen?“ erkundigte er sich, und auf seine Art war er ebenso begierig, wie der junge Mann

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