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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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…“ Wieder der Ring. „Na jedenfalls, mir kam meine Handlungsweise richtig vor. Ich bin immer noch nicht sicher, ob es einen ehrlichen Weg gibt, um die Sache zu regeln. Ich kann nicht beweisen, daß McKissic schuldig ist, wenn er nicht unter Wahr-Wahr gesetzt wird – und das machen die ja nicht, wenn ich nicht vorher beweise, daß er schuldig ist. Für mich ist das Sich-Abfinden mit dem Ring ein Sich-Abfinden mit einer Ungerechtigkeit.“
    „Aber was gibt dir denn diese Sicherheit, daß er schuldig ist ?“
    „Sie waren Partner. Keiner außer McKissic hat so in dem Geschäft gesteckt und stand meinem Vater so nah, daß er ihn so aufs Kreuz legen konnte.“
    „Bist du absolut sicher, daß dein Vater aufs Kreuz gelegt wurde?“
    „Er ist ja unter Wahr-Wahr gesetzt worden“, sagte Jeff.
    Sie wies ihn auf das offensichtliche nicht hin: Geoffrey Font war unter dem Einfluß der Droge verhört und verurteilt worden. Nicht nur McKissic, sondern auch das ganze Gericht hätte korrupt sein müssen, wenn Font wirklich unschuldig gewesen wäre. Das wäre so lange Jahre hindurch nicht verborgen geblieben. „Aber entschuldigt das denn kriminelle Handlungen von deiner Seite?“
    „Ich weiß nicht“, sagte er mürrisch und wurde dafür bestraft.
    Sie stand auf. „Ich glaube, du schaffst es jetzt schon, Jeff. Ich lasse dich mit deinen Gedanken allein. Du weißt ja, wie du mich erreichen kannst.“ Sie lächelte ihm zu und schloß die Tür.
    Jeff legte sich zurück und schloß die Augen. Der Verband um Kopf und Schulter war weg, und er fühlte sich körperlich besser; während dieser zweiten Bewußtlosigkeit hatten die MechMeds einiges getan.
    Es hatte ihm gut getan, Alice zu sehen – wie kurz sie sich auch erst kannten; sie verstand wirklich … vieles … und sie hatte sehr hübsch ausgesehen in ihrem … na, was sie getragen hatte. Sein Erinnerungsvermögen verweigerte ihm den Dienst.
    Ja, Gedanken kamen ihm allerdings. Ihr Interesse für ihn war schmeichelhaft – aber er hatte nie gedacht, daß hinter Alice eine so schmutzige Geschichte stand. Sie schien eine so normale Frau zu sein, so höflich und anständig, und doch war sie krimineller gewesen als er. Wenn sie jetzt so rückhaltlos an den Ring glaubte, und wenn er in ihr eine so große und wohltuende Veränderung bewirkt hatte, konnte er dann zweifeln, daß es auch ihm mit der Zeit so gehen würde? Und sie wollte ihn heiraten.
    Er dachte an seine Mutter und seinen Vater, die bei dem Unfall auf Alpha IV umgekommen waren. Über die Umstände ihres Todes hatte es keine Zweifel gegeben; solche Vorkommnisse waren auf dem Gefängnisplaneten zu häufig. Aber McKissics Verbrechen hatte sie dorthin gebracht, und daher war es auch letztlich McKissics Verantwortung, als sie sterben mußten. Geoffrey Font hatte niemanden betrogen; aber ihm war Betrug angelastet worden, er war in die Verbannung gegangen, und seine Familie hatte ihn begleitet. Jeff hatte sich geschworen, Gerechtigkeit zu erlangen. Nicht für sich selbst, obwohl er dadurch ein reicher Mann werden mußte. Nein, nicht um der fünfzig Prozent Anteil an den Allgemeinen Kreiselmotoren; wegen der zwei fernen Gräber.
    Aber wie rein und edel waren seine Beweggründe denn nun wirklich gewesen? Er haßte McKissic – was war aber mit der schönen Tochter des Mannes, mit Pamela? War es möglich, daß ein so schlechter Mensch einen solchen Engel aufzog? Jeff sah jetzt ein, daß ihm der Gedanke an die Entführung Pamelas so natürlich erschienen war, weil er dieses Mädchen in seinen Besitz nehmen wollte – und nicht, weil es der beste Weg gewesen war, um Gerechtigkeit zu erlangen. Erbin verliebt sich in Entführer …
    Nein, es war nicht seine einzige Leitlinie gewesen, den Namen seines Vaters reinwaschen zu wollen. In diesem Sinne war er den Tatsachen nach, ebenso wie theoretisch, ein Verbrecher. Waren es denn doch vor allem Wohlstand und sinnliche Gier, die sein Handeln bestimmt hatten?
    Er bemerkte nicht, daß er schlief, bis er wieder aufwachte – eine Minute oder eine Stunde später. Jemand machte sich heimlich an der Tür zu schaffen. Wer war das nun wieder? Eine Krankenschwester mit noch so einer unnötigen Vitaminspritze. Er hielt die Augen geschlossen. Die Tür öffnete sich und ging wieder zu. Jemand kam auf Zehenspitzen herein.
    „Jeff? Jeff Font?“
    Er ließ es zu, daß seine Augen sich öffneten. Er blickte hoch. Dann setzte er sich maßlos erstaunt auf. „Pamela!“
    Ihre Wimpern flatterten mehrere

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