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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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einen Höhepunkt sinnlicher Freude. Das war wieder die Überdosierung aus Unkenntnis, wie er sie auf Alpha IV gesehen hatte, außer daß der Spray wahrscheinlich viel milder war als jenes Streichmittel dort. Die anderen hatten sich vermutlich eine Hand oder einen Finger eingesprüht und … sie berührt. So unschuldig, und doch so krankhaft.
    „Sieh mal, sie war nämlich ein Sukkubus“, sagte Pamela.
    „Warum erzählst du mir das alles?“ Er war mit allen Sinnen der Tatsache gewahr, daß sie sich eng an ihn drückte, aber das hier war eine seltsame Art, sich zu lieben.
    „Weißt du, deine Wahr-Wahr-Visionen, also, die haben mich auch so aufgeregt, Jeff. Wenn man es wörtlich nimmt, bin ich noch Jungfrau, und …“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Ich habe eine Sprühdose mitgebracht …“
    SCHOCK!
    Der Schmerz schoß aus seinem Finger in den Arm hoch. Normale Liebe zwischen einverstandenen Erwachsenen war eine Sache, aber Drogen-Perversion war verboten .
    Pamela stieß einen langsamen, schaudernden Atemzug aus und rollte von ihm fort. Sein Ring war zwischen ihrer Brust und ihrer Hand eingeklemmt gewesen; sie hatte den äußerlichen Teil der Ladung abbekommen. Der Ring war dazu konstruiert, nur den Träger zu schocken, falls ihn nicht jemand zu entfernen versuchte; wenn man das allerdings versuchte, entlud er sich auch nach außen. Wie er überhaupt auf Unvorbereitete wirken konnte, wußte Jeff nicht – aber er wirkte!
    Vielleicht hatte sie den Ring unabsichtlich zu drehen versucht, während sie sprach. Auf jeden Fall hatte sie ihn an Hand und Brust gespürt.
    Sie weinte. Jeff langte nach ihr, aber sie sprang vom Bett auf und riß ihre Sachen an sich.
    Er sah sich bei dem Versuch, eine Entschuldigung zu finden. „Der Ring – als du sagtest …“
    „Jetzt ist es also meine Schuld!“ fuhr sie auf. „Für welche Sorte Mädchen hältst du mich denn?“
    Der Ring versetzte ihm von neuem einen Schock, bevor er etwas erwidern konnte.
    Nach einer Weile fand sie ihre Haltung wieder. „Mußt du – mußt du das immer durchmachen, wenn du …“
    „Vielleicht war es ein Mißverständnis. Hast du wirklich diesen Spray mitgebracht?“
    „Ich glaube, du hast recht mit meinem Vater“, sagte sie. „Ich muß dich von diesem Ring losbekommen. Ich habe mir immer gedacht, daß an dieser Verbannung etwas Komisches war. Aber leicht wird es nicht sein. Er hat nicht mehr lange zu leben, weißt du. Leukämie, und es dauert nicht länger als ein Jahr bis eineinhalb Jahre. Dann ist er tot, und alles gehört mir – alles.“
    „Leukämie? Aber dafür ist das Heilmittel doch schon vor Jahren entwickelt worden“, sagte er erstaunt.
    „Es ist eine neue Abart, irgend so etwas. Ich – ich weiß nicht, wie ich dich losbekomme, Jeff, aber ich werde es versuchen. Ich glaube nicht, daß ich warten kann, bis deine fünf Jahre um sind. Selbst wenn du dich damit abfindest, daß die Schande auf deinem Namen bleibt.“
    „Pam, stell nichts Dummes an“, sagte er, kaum imstande, ihr zu folgen. Sie war angezogen und ging zur Tür.
    „Ich werd’ versuchen, nichts Dummes anzustellen“, sagte sie. Der kameenhafte Gesichtsausdruck glitt ein klein wenig aus; dann machte sie die Tür zu, und er hörte, wie ihre Schritte sich entfernten.
    Er schüttelte sich. Natürlich hatte er geträumt. Eine Nebenwirkung seiner Medikamente. Die „Ereignisse“ der vergangenen halben Stunde – Pamela, Nacktheit, Sabbat, Leukämie … der Ring und seine Verletzungen richteten mit seiner Einbildungskraft wirklich etwas an! Verheerend. Nichts paßte zu dem, was er zu wissen glaubte. Nichts.
    Es war aber eine unterhaltsame Phantasievorstellung gewesen!
     
2
     
    Der große, schlanke Duowagen wartete an der Ecke. Pamela sah ihn ohne Überraschung an und kletterte durch die Tür, die der Chauffeur ihr aufhielt. Sie hatte gedacht, ihr Besuch im Krankenhaus sei geheim gewesen, aber Geheimhaltung war etwas, was keine realistische Person für gesichert hielt.
    Sie lehnte sich in die Sitzpolster des Fahrgastabteils, schlug die Beine übereinander und zog vorsichtig ihren Rock hoch. Das Summen des Kreisels wurde stärker, und der Wagen schob sich in den Verkehrsstrom.
    Jetzt mußte sie herausfinden, was ihr Vater damit bezweckte. Sie schaltete die Sprechanlage ein und beäugte das picklige Gesicht des Fahrers. „Nun, Phil?“
    Sein ernster Mund wurde dünner, als er ihrem Bild einen Blick zuwarf. Er wußte, was jetzt kam. „Ich habe meine Anweisungen,

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