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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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X?“
    Er zögerte nur ganz kurz. „Wenn du willst. Die Entscheidung liegt ganz bei dir, cara . Jeder Designer Italiens wird sich darum reißen, die Contessa Di Salis einzukleiden.“
    „Wie aufregend für mich“, sagte sie. „Und jetzt entschuldige mich bitte. Mein Bad wird kalt.“
    Tatsächlich stimmte die Temperatur genau. Und Rafaele hatte – sehr zu ihrem Verdruss – auch bereits ihr Lieblingsbadeöl hinzugefügt.
    Rasch schlüpfte sie aus dem Nachthemd und ließ sich in die Wanne gleiten.
    Ihn mit seiner Geliebten zu konfrontieren, hatte nichts gebracht. Er blieb vollkommen ungerührt. Wohingegen sie wahrscheinlich jung und naiv geklungen hatte. Hoffentlich nicht eifersüchtig, schoss es ihr durch den Kopf. Oh, bitte, nicht eifersüchtig. Denn das war einfach nicht wahr, ganz und gar nicht wahr …
    Das Knacken der Bodendielen holte sie zurück in die Gegenwart. Einen großen Topf in Händen, betrat Rafaele das Bad.
    „Alles in Ordnung, vielen Dank“, sagte sie und versuchte dabei, sich so klein wie möglich zu machen. Selbst mit hundert Jahren hätte sie sich noch nicht an seinen zwanglosen Umgang mit Nacktheit gewöhnt – seiner oder ihrer. „Das Wasser ist perfekt, so wie es ist.“
    „Aber nicht für mich, carissima “, erwiderte er. „Ich mag eine etwas höhere Temperatur.“ Vorsichtig goss er das Wasser in die Wanne, ließ dann das Handtuch um seine Hüften zu Boden fallen und gesellte sich zu ihr.
    „Was tust du denn da?“ Emily hasste sich für die atemlose Note in ihrer Stimme.
    „Mich waschen.“ Er streckte eine Hand aus. „Die Seife bitte.“
    Wie betäubt gab sie sie ihm. „Kümmert dich meine Privatsphäre gar nicht?“
    „Die sollst du auch bekommen, sobald ich nicht mehr als Wasserträger arbeiten muss.“ Er verteilte Seifenschaum auf Schultern und Brust. „Aber solange der Strom ausfällt, teilen wir uns die Wanne.“
    „Danke“, sagte Emily. „Ich bin fertig.“
    Es fiel ihr schwer, die Badewanne unter seinen eindringlichen Blicken zu verlassen. Aber es gelang ihr, indem sie rasch ein Handtuch wie einen Sarong um ihren Körper schlang.
    „Würde es dir etwas ausmachen, mir den Rücken zu waschen, bevor du gehst?“, fragte er.
    Sie biss sich auf die Lippe. „Ja“, lautete ihre Antwort. „Das würde es.“
    Seine Mundwinkel zuckten amüsiert. „Gestern Nacht hattest du nichts dagegen, mich zu berühren.“
    „Da habe ich mir auch noch vorgestellt, du wärst jemand anders. Das hat ziemlich gut funktioniert.“
    Damit marschierte sie aus dem Badezimmer, einen Zipfel des Handtuchs wie eine Schleppe hinter sich her ziehend.

8. KAPITEL
    Zusammengekauert saß Emily in einer Ecke des Sofas. Sie hatte die Hühnerknochen mit ein bisschen Gemüse aufgesetzt, aber dass daraus eine essbare Suppe wurde, konnte sie nur hoffen.
    Als sie Rafaele die Treppe hinunterkommen hörte, versteifte sich ihr Körper, weil sie einen Rüffel wegen ihres Verhaltens von vorhin erwartete. Doch er schloss nur den Reißverschluss seiner Jacke und beachtete Emily kaum. Einen panischen Moment lang befürchtete sie, er würde abreisen und sie in dem eingeschneiten Cottage ohne Strom allein zurücklassen. Dann fiel ihr auf, dass er seine Reisetasche nicht bei sich trug.
    „Gehst du nach draußen?“, fragte sie.
    „Wie du siehst. Ich mache einen Spaziergang ins Dorf und sehe zu, was ich an Essbarem auftreiben kann. Von ein paar Hühnerknochen können wir nicht leben.“
    Emily stand auf. „Ich komme mit.“
    „Gefällt dir meine Gesellschaft plötzlich? Oder hoffst du, deinen Verehrer zu treffen?“
    „Unsinn. Ich fühle mich nur ein wenig eingeschlossen.“
    Skeptisch sah er sie an. „Der Weg wird nicht einfach sein.“
    Als ob es hier drinnen leichter wäre, dachte sie.
    „Im Keller steht ein Paar Gummistiefel“, sagte er. „Möglicherweise sind sie zu groß, und Ratten haben sie ein bisschen angenagt, aber sie könnten sich als hilfreich erweisen.“
    Sie erschauerte. „Meine eigenen Schuhe sind absolut in Ordnung. Ich komme schon zurecht.“
    Was sich leider als Trugschluss erwies. In der einen Sekunde schlitterte sie über eine gefrorene Stelle, in der nächsten versank sie bis zu den Knien im Pulverschnee. Sie musste nach Rafaeles Arm greifen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Jedes Mal entschuldigte sie sich mit einem hochroten Gesicht.
    „Das ist keine gute Idee“, sagte Rafaele nach einer Weile. „Ich werde dich zurückbringen, cara , bevor du dir noch den Hals

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