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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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dann sogar für mich Laien ziemlich aufschlussreich.«
    »Das ist bei einem solchen kleinen Unternehmen auch zu machen, aber bei HeiDi? Wir haben schon Unmengen Daten geprüft, aber die auf Buchungsebene nicht. Aber ich werde mit meinem Mergelstein sprechen. Der ist zwar ein Umstandskrämer, aber er hat Instinkt. Und absolut nichts mehr zu verlieren.«
    »Wieso das?«
    »Sie schmeißen ihn raus, Gerti.«
    »Idioten.«
    »Prost.«
    Wir beschlossen, die Unterlagen in Alans Safe zu deponieren, zusammen mit Maltes und meinem Buch. Dann fuhr Gerti nach Hause. Alan und ich teilten uns den restlichen Wein.
    »Onkel Malte hat mir die Schlüssel zu seinem Laden mitgegeben, Katharina. Hast du eine Ahnung, warum er das gemacht hat? Er war so eigenartig gestern Abend, mir ist nicht wohl dabei. Ich habe heute mehrfach versucht, ihn telefonisch zu erreichen, er ist aber nie drangegangen.«
    »Wir können morgen Vormittag mal zu ihm fahren, oder besser, du alleine, Sabina kommt nämlich morgen und holt Pfötchen wieder ab.«
    »Maumaumau!«
    »Ja, Pfötchen, du hast sie vermisst, nicht?«
    Ich kraulte das Flauschknäuel und wurde mit einem glitzernden Blick aus den Smaragdaugen belohnt.
    »Außerdem will ich morgen versuchen, meinen Chef zu erreichen. Das hier alles möchte ich nicht im Büro besprechen.«
    »Gut, dann schaue ich in der Bücherecke vorbei, wenn du willst, mache ich deine Einkäufe mit, dann fahre ich ins Studio und hoffe, dass du zum Nachmittagskurs vorbeikommst. Wir könnten anschließend noch etwas trainieren, Sonntagnachmittag haben wir wieder einen Auftritt im Fit&Fun.«
    »Einverstanden. Hast du übrigens mal in Maltes Buch hineingesehen?«
    »Wann denn? Du lässt mich ja nicht mehr zu Atem kommen, meine Kathy.«
    Darein setzte ich dann auch meine ganzen Bemühungen.
    Sabina sah müde aus, als sie um neun vor meiner Tür stand.
    »Anstrengende Nacht gehabt, Cousinchen?«, fragte ich sie und stellte ihr eine Tasse mit rabenschwarzem Kaffee hin. Sie hielt ein glücklich schnurrendes Pfötchen im Arm und nickte mit einem durchaus zufriedenen Gesicht.
    »Wann bist du gelandet?«
    »Gestern gegen drei.«
    »Na, dann hättest du doch ausschlafen können.«
    »Hätte ich, wenn ich gewollt hätte.«
    »Oh, ich verstehe. Wiedersehen gefeiert.«
    »Mhh.«
    Dann bewunderte sie ausgiebig Pfötchens exquisite Futterecke und erkundigte sich verwundert nach Minni. Ich sagte nur beiläufig, dass Minerva gerne den Tag draußen verbrachte, was Sabina nicht verstehen konnte.
    »Na, sie ist halt auch kein Grand Champion, nicht? Und sie fängt leidenschaftlich gern Mäuse.«
    »Äh.«
    »Komm, pack Pfötchen, den Futteraltar und die Rosette zusammen und zisch ab, ich hab noch zu tun. Außerdem solltest du Luigi nicht so lange alleine lassen, wer weiß, was der inzwischen alles anrichtet.«
    Endlich war ich sie los und konnte Mergelstein anrufen. Ich hatte sogar Glück, er war zu Hause. Allerdings reagierte er äußerst überrascht auf meinen Anruf und noch überraschter, als ich ihn um ein Treffen bat. Erst zögerte er, dann lud er mich zum Essen in der Stadt ein. Ich überlegte kurz. Das war sicher die unauffälligste Lösung. Also willigte ich ein. Unterlagen wollte ich so und so nicht mitnehmen. Ich packte also meine Trainingstasche zusammen, um anschließend gleich ins Studio zu fahren. Gerade als ich aus der Wohnung wollte, klingelte das Telefon. Einigermaßen beunruhigt teilte mir Alan mit, dass Malte weder im Buchladen noch in der Wohnung sei.
    »Bist du bei ihm?«
    »Ja, im Büro. Es ist ungewöhnlich aufgeräumt. Und die Wohnung sieht auch wie geleckt aus.«
    »Such nach einem Brief, Alan. Ich kann nur jetzt nicht kommen, ich treffe mich mit Mergelstein. Aber ich habe eine Idee. Erzähle ich später.«
    »Glaubst du, er hat Selbstmord begangen?«
    »Eher nein, Alan. Aber etwas Gefährliches hat er gemacht. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir uns Sorgen um ihn machen müssen.«
    »Gut, ich sehe mich noch mal um. Bis nachher dann.«
    Ich merkte, wie mein Gesicht sich zu einem breiten Grinsen verzog. Natürlich konnte ich mir denken, was Malte gemacht hatte. Und ich hoffte von ganzem Herzen, dass er jetzt glücklich war. Dann sammelte ich meine Gedanken wieder und konzentrierte mich auf das, was vor mir lag.
    Mergelstein wartete schon auf mich in dem gutbesuchten italienischen Restaurant. Er stand vom Tisch auf und versuchte, mir beim Ablegen meiner Jeansjacke zu helfen, was mal wieder einer Runde Freistilringens entsprach.

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