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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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machten.
    Seiner Ansicht nach machten sie sich verdammt gut. Ihr Licht warf einen weichen Schein auf die glatten Flusssteine. Befriedigt, dass er für Libbys Meisen ein neues Heim gefunden hatte, drehte Michael sich um und ging zurück zum Wagen.
    Er warf den eingerollten Teppich über seine Schulter und griff sich zwei der Einkaufstüten. Ein schmales buntes Päckchen fiel aus einer heraus. Er hob es vom Wagenboden, drehte es um und lächelte.
    Sterne. Eine Unmenge von Sternen verhieß die Aufschrift, Sterne, die im Dunkeln leuchteten und auf nahezu allen Oberflächen hafteten. Michael steckte die Packung wieder in die Tüte und ging zurück in die Küche. Er ließ die Tüten auf den Tisch fallen und ging weiter ins Wohnzimmer, legte den Teppich vor den Kamin und rollte ihn aus.
    Wieder Meisen, dazu andere Waldvögel. Perfekt. Er passte zu den Lampen und hatte gut zwischen Kamin und Couch Platz.
    Libby hatte ihm heute zwar die Überraschung verdorben, doch wenn sie am Morgen erwachte, erwartete sie eine neue. Er ging zurück in die Küche und machte sich daran, die Tüten auszupacken. Er zog Laken heraus, Vorhänge, eine Tagesdecke und Handtücher.
    Doch waren es die Sterne, die ihn fesselten. Was hatte Libby mit den Sternen vor? Er öffnete die Packung und ließ sie auf den Tisch rieseln. Hundertvierundvierzig in verschiedener Größe. Er las die Aufschrift noch einmal und fing langsam zu lachen an. An die Zimmerdecke kleben, hieß es in der Gebrauchsanweisung.
    Libby wollte unter Sternen schlafen. Verdammt, das würde sie. Heute. Michael trat die Stiefel von sich, ging langsam ins Schlafzimmer und beugte sich über Libby, um sich zu vergewissern, ob sie fest schlief. Er bedeckte ihr Gesicht mit dem Rand des Quilts, ehe er Licht machte und dann vorsichtig die Hände nach oben streckte und einen Stern nach dem anderen an die Decke klebte.
    Den Großen Wagen klebte er am nördlichen Bettende an, dann ging er ans Fußende, wo er das Sternbild des Orion anordnete. Eine lange Reihe von Sternen sollte die Milchstraße darstellen, und dann machte er sich daran, sämtliche Sternbilder, die er kannte, nachzukleben.
    Er brauchte viel mehr Sterne. Er stieg vom Bett herunter und ging wieder zum Küchentisch, um die restlichen Tüten zu leeren. Er entdeckte sechs weitere Stern-Packungen.
    Verdammt, hatte sie das ganze Haus damit dekorieren wollen?
    Michael setzte sich an den Tisch und goss den Rest Wein in sein Glas, nahm einen tiefen Schluck und starrte das Zeug an, das Libby mitgebracht hatte.
    Sie baute ihr Nest. Vor ihm lagen alle Anzeichen dafür, dass die Frau sich häuslich niederlassen wollte. Libby hatte Maine als ihre neue Heimat akzeptiert und umgab sich mit den Wahrzeichen des Landes.
    Sie wird nicht bleiben, hatte James Kessler gesagt.
    Die Sachen, die sie gekauft hatte, verrieten Michael, dass er sich wegen Libbys Absichten keine Sorgen machen musste. Sie hatte sich wie ein Huhn zum Brüten niedergelassen.
    Er war froh. Die letzten zwei Wochen hatten für ihn eine Gratwanderung bedeutet – einerseits hatte er befürchtet, sie zu vertreiben, andererseits hatte er sie plump zum Bleiben bewegen wollen. Michael trank sein Glas leer und stand auf. Wenn die Frau sich hier häuslich niederlassen wollte, würde er ihr dabei helfen.
    Da Trouble, Guardian und Timid mehr daran interessiert waren, mit den leeren Tüten zu spielen, als zu helfen, benötigte Michael fast die ganze Nacht, um sein Vorhaben zu einem Ende zu bringen. Er wusch Libbys neues Bettzeug und legte es zusammen, hängte die Handtücher auf, breitete ihr Tischtuch auf dem Küchentisch aus, warf die neuen Kissen auf die Couch, stellte die neuen Kerzen auf und hängte den großen Druck mit dem Elch über den Kamin.
    Und er klebte jeden einzelnen leuchtenden Stern im Haus auf.
    Als er endlich wieder ins Bett kroch und Libby an seinen müden Leib zog, in der Hoffnung, selbst noch einzuschlafen, graute der Morgen.
    Er hatte ganze Arbeit geleistet.

    »Wirst du dich noch lange schlafend stellen? Weil wenn ja, schreibe ich dem Weihnachtsmann, er soll dir nichts bringen.«
    Jetzt wusste Libby, woher Robbie seine Gewohnheit hatte, immer ›weil wenn‹ zu sagen. »Pst«, flüsterte sie und schmiegte sich an Michaels warmen Körper. »Ich genieße die Tatsache, dass du noch da bist.«
    »Ich bin noch da«, sagte er mit belegter Stimme. »Und sehr froh, dass du gesund und wohlauf bist. Du hast mir gestern einen schönen Schrecken eingejagt, Libby. Du hättest zu Hause

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