Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)
Hast du noch Sterne im Kopf?«
»Nein, im Wagen.«
Er rückte ab und sah sie durchdringend und misstrauisch an. »Im Wagen?«, wiederholte er.
»Mit den Meisen«, fügte sie hinzu, schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Sie gähnte und tätschelte seine Brust, ehe sie ihre Finger im seidigen Haar um seine Brustwarzen ruhen ließ. »Du hast eine schöne Brust.«
Er legte ein Bein über ihre Hüfte und zog sie an sich. »Das trifft auch auf dich zu«, sagte er, wieder seufzend. »Wenn du jetzt einschläfst, wecke ich dich stündlich.«
»Die Kondome sind in der Schublade.«
»Nur um zu sehen, ob du eine Gehirnerschütterung hast«, sagte er mit noch einem Seufzer, diesmal mit einem verärgerten.
»Habe ich nicht.«
»Das freut mich. Aber ich wecke dich trotzdem.«
Libby hob den Kopf. »Wirst du dich wieder vor dem Morgengrauen aus dem Staub machen?«
Er drückte sie an sich und hielt sie fest. »Nein. Robbie bleibt heute bei den Dolans. Morgen wird er mit Leysa und Rose in Bangor einkaufen.«
»Ich war auch in Bangor einkaufen. Mein Wagen ist voll.«
»Ach, voller Sterne, sagtest du.«
»Und mit anderem Zeug«, murmelte Libby und unterdrückte wieder ein Gähnen.
Michael verschob sie so, dass ihr Mund nach oben zeigte und stattdessen ihre Brüste gegen ihn drückten.
»Na, schon wärmer?«, fragte er und zog ihr die Quiltdecke über den Rücken. »Hast du außer der Beule am Kopf noch andere Blessuren?«
»Nein, aber morgen wird mir alles wehtun.«
»Ich werde sehen, was ich dagegen tun kann … morgen. Und jetzt schlaf schön.«
»Versprich mir, dass du hier sein wirst.«
»Ja.«
Mit diesen Worten, die sich wie eine sanfte Liebkosung um sie legten, kuschelte Libby sich an Michael und schlief in ihrem neuen Bett ein, glücklich, vor dem Unwetter sicher zu sein.
Michael starrte zur Zimmerdecke und lauschte dem sanften Rhythmus von Libbys Atem. Schneeregen prasselte ans Fenster, da das Unwetter weitertobte.
Schweiß brach auf seiner Stirn aus. Seine Geduld war fast erschöpft gewesen, als er hörte, dass Libby in die Garage fuhr. Die zwei Stunden Wartezeit waren die reinste Hölle gewesen, und in den fünf Minuten, die sie gebraucht hatte, um ins Haus zu gelangen, hatte er sich ausgemalt, wie er ihr den Hals umdrehen würde, weil sie ihn so lange hatte bangen lassen.
Wie zum Teufel hatte er ahnen können, dass sie zuerst nach den Hühnern sehen würde? Und dass sie sich beinahe selbst den Hals gebrochen hätte, ehe er es tun konnte?
Schuldbewusstsein war ein schreckliches Gefühl, doch eines, das ihm leider allzu vertraut war. Er hatte bei zwei Frauen in seinem Leben versagt und musste besonders vorsichtig sein, um nicht auch bei Libby zu versagen.
Michael rieb die Stelle auf seiner Brust, wo ihr Schneeball ihn vor fast zwei Wochen getroffen hatte. Sie wusste es nicht, doch hatte sie ihn mitten ins Herz getroffen – und ein bleibendes Mal hinterlassen, das die Zeit nicht nur vertiefen, sondern noch vergrößern würde. Libby war so sehr Teil von ihm, dass er nicht gewusst hätte, wie er ohne sie leben sollte.
Sterne, dachte er mit lautlosem Lachen. Was hatte sie dahergeredet? Und eine Verabredung für den morgigen Abend? Sie hatte ihn ausführen wollen, um ihn dann hier zu verführen. In ihrem neuen Bett. Das der Weihnachtsmann gemacht hatte.
Nun, der Weihnachtsmann bekam es plötzlich mit der Neugierde zu tun.
Langsam und behutsam kroch Michael aus dem Bett und wickelte sorgsam die Decke um Libby. Eines seiner Kissen drückte er sanft an ihren Rücken, wo er gelegen hatte. Leise schlich er in die Küche, zog seine Stiefel an und ging in die Garage. Er schloss die große Garagentür gegen das Unwetter und öffnete die Heckklappe ihres Kombis.
Das Innenlicht ging an, wurde aber von den bis oben gestapelten Einkaufstüten abgeschirmt. Michael pfiff und schüttelte erstaunt den Kopf.
Kein Wunder, dass Libby sich nicht hatte wachhalten können. Sie hatte keine Gehirnerschütterung, sie war hundemüde vom Einkaufen. Wie gut, dass die Dame einen so großen Wagen besaß.
Michael ging daran, Einkaufstüten herauszuzerren und ins Haus zu schaffen. Viermal musste er gehen, ehe er auf die Meisen stieß. Sie hockten auf Lampen, lebensgroße Tierchen, die einen fast zwei Fuß hohen Birkenstamm umflatterten. Er brachte die zwei Lampen ins Wohnzimmer und stellte je eine an die Enden des Kaminsimses. Er steckte sie ein und schaltete sie an, dann trat er zurück, um zu sehen, wie sie sich
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