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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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deshalb Kate und Libby keine Hilfe. Auch Robbie nicht, dem die Aufgabe zufiel, jeden Baum, der verladen wurde, zu zählen. Und wenn Ian MacKeage nicht drinnen bei ihnen war, Donuts vertilgte und Kate neckte, betätigte er sich draußen, band die großen Bäume zusammen und half mit, sie auf den Dächern von Personenwagen und Kombis festzumachen.
    Um sieben Uhr saßen sie endlich um den Tisch, freuten sich auf einen zwanzig Pfund schweren Puter, hundemüde und hungrig wie die Bären.
    Und just in diesem Moment schrillte das Telefon, und Kates Voraussage traf ein, als Michael wieder an den Tisch kam und Libby leise eröffnete, dass Alan Brewer und sein Ältester von ihrem Hausdach gestürzt seien.

22
    L ibby saß neben Michael auf dem Beifahrersitz und starrte, ohne etwas zu sehen, hinaus auf die Landschaft, die verschwommen vorüberglitt. Sie war es gewohnt, sich um Unfallopfer zu kümmern, nachdem die Notfallteams Erste Hilfe geleistet hatten. Während ihrer Ausbildung war sie oft in Rettungswagen mitgefahren, nun aber war es schon länger her, seitdem sie direkt am Unfallort Hilfe geleistet hatte.
    Und sie hatte keine Instrumente dabei.
    »Was dachten die sich denn, ein Kind auf das Hausdach zu lassen?«, fragte sie zum wiederholten Mal. »Und ich habe nichts dabei. Bist du sicher, dass der Rettungswagen gerufen wurde?«
    Michael langte zu ihr hinüber und bedecke ihre zitternden Hände. »Dein Wissen wird gebraucht. Und die Rettung wurde verständigt, kommt aber vom anderen Ende des Sees. Das sind vierzig Meilen.«
    »Mein Wissen ist nutzlos ohne Ausrüstung. Was haben die sich eigentlich gedacht?«, wiederholte sie zum x-ten Male.
    Michael drückte rasch ihre Hände, dann musste er mit dem Tempo runtergehen und sich auf das Lenken konzentrieren, ohne sie beide zu gefährden. Er fuhr schnell, aber nicht waghalsig.
    »Kinder werden hier rasch erwachsen, Libby«, sagte er, als er den Gang wechselte und nach der Kurve beschleunigte. »Wir können es uns nicht leisten, sie zu behüten, sonst geraten sie als Halbwüchsige in umso mehr Schwierigkeiten.« Er sah sie an und lächelte. »Es ist nicht sehr klug, einem Jungen eine Kettensäge zum ersten Mal in die Hand zu drücken, wenn er erwachsen ist. Oder ihn auf einen Motorschlitten zu setzen oder ihn eine Flinte abfeuern lassen. Wir fangen jung damit an, wenn man noch den Vorteil hat, sie beaufsichtigen zu können.«
    Libby rang wieder die Hände. »Hat … hat Robbie schon mal eine Kettensäge benutzt?«, flüsterte sie und versuchte, das Bild zu verdrängen, das sie vor ihrem geistigen Auge sah. »Und aus einem Gewehr geschossen?«
    »Ja, Libby. Unter meiner Aufsicht.«
    »Aber er ist noch nicht mal neun.«
    »Wenn er groß genug ist, ein Werkzeug anzufassen, muss er im Notfall wissen, wie es funktioniert.«
    »Ein Gewehr ist kein Werkzeug.«
    Michael bedachte sie mit einem längeren Blick, als versuche er, ihre Stimmung einzuschätzen. »Es ist ein Werkzeug, Libby«, erwiderte er leise. »Und deshalb sorge ich dafür, dass Robbie weiß, wozu ein Gewehr da ist. Als er erst drei war, habe ich einen Krug Wasser, eine Gallone schwer, einfrieren lassen und darauf geschossen. Er war gebührend entsetzt, als der Krug explodierte. Nun wusste er, was mit einem Menschen passieren würde, auf den geschossen wird.«
    Nun war auch Libby gebührend entsetzt.
    »Libby«, sagte Michael mit ungeduldigem Seufzen. »Robbie geht jetzt zur Schule und besucht oft Freunde. Und in unserer Gegend findet man in jedem Haus eine Jagdflinte. Ich musste sicher sein, dass er weiß, was passieren kann, wenn sein Freund ihm mit der Waffe seines Vaters imponieren möchte.«
    »In diesem Fall sollte er schnell weglaufen und einen Erwachsenen suchen.«
    »Das wird er«, beruhigte Michael sie. »Glaub mir, das war Regel Nummer eins. Wir sind da«, sagte er und bog in eine Einfahrt.
    Libby war aus dem Wagen, ehe Michael den Motor abschalten konnte, und lief zu der Menschenansammlung, die sie seitlich vom Haus sah.
    Besorgte, hilflose und erleichterte Blicke empfingen sie, als Mrs. Brewer, die ihre zweijährige Tochter auf dem Arm hielt, auf sie zutrat. Beide weinten.
    »Bitte, helfen Sie ihm«, flüsterte die verzweifelte Frau heiser. »Alan ist schwer verletzt. Ich glaube, er hat sich das Kreuz gebrochen.«
    Sofort setzte Libby ihre Vertrauen erweckende Arztmiene auf und lächelte Mrs. Brewer zu. »Ich werde tun, was ich kann«, versprach sie, drehte sich um und ging zu der kleinen Gruppe, die neben

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