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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sich erneut und behob auch dieses Leiden. Sie öffnete die Augen, hob Darrens Kinn an und lächelte ihm zu.
    »Du bist ein Glückspilz. Es ist nur eine Prellung«, sagte sie und warf Mrs. Brewer, die nun neben ihr kniete, einen Blick zu. »Geben Sie ihm Tylenol, wenn er über Schmerzen klagt », sagte Libby zu ihr. »In ein, zwei Tagen wird er wieder fit sein.«
    »Ist es kein Bruch?«, fragte die Frau und berührte Darrens Arm leicht.
    »Nein. Die Schwellung wird bald abklingen, man muss nur Eis darauf tun« sagte sie und entnahm dem Notfallkoffer eine Kühlpackung. Sie brach das Siegel, um den Inhalt zu mischen, und legte die Packung auf Darrens Arm. »Er ist mehr erschüttert als verletzt.«
    Nun lösten sich die angespannten Züge der Frau ein wenig. »Und Alan?«, fragte sie. »Kommt er auch wieder in Ordnung?«
    Libby nickte. »Das wird er«, versicherte sie ihr und dachte an die Verletzung, die sie zwar gesehen hatte, der sie sich aber nicht hatte nähern können. »Es wird ein paar Wochen dauern, aber dann wird er wieder ganz in Ordnung sein.«
    »Es ist allein meine Schuld«, weinte die Frau und schlug die Hände vors Gesicht. »Ich habe die verdammten Lichter besorgt und wollte, dass sie am Dach befestigt werden.«
    Libby legte einen Arm um sie. »Karen … ja?«, fragte sie und versuchte sich an die Vorstellungsrunde des Morgens zu erinnern.
    »Carrie«, berichtigte die Frau sie mit einem Kopfnicken.
    »Niemand hat Schuld, Carrie. Es war ein Unfall. Und Alan und Darren werden sich wieder ganz erholen. Sie werden ein wundervolles Weihnachtsfest feiern.«
    Die Frau nahm ihren Sohn in die Arme. »Bedank dich bei Doc Libby, Darren«, wies sie ihn an.
    Darren beäugte sie argwöhnisch. »Mein Arm schmerzt nicht mehr.«
    »Das freut mich aber«, sagte Libby. Sie stand auf und klappte den Notfallkoffer zu. »Und als Rezept rate ich dir, nicht mehr auf Dächer zu steigen, junger Mann. Mindestens drei Jahre lang nicht.«
    Michael nahm ihr den Koffer ab und brachte ihn zum Einsatzfahrzeug. Er ließ Libby vorauslaufen und nach Alan sehen. Auf einem Rückenbrett angeschnallt zu liegen, war an sich schon unbequem. Sein Gesicht unter der Sauerstoffmaske ließ erkennen, wie groß seine Anspannung war.
    Es verging keine Viertelstunde, bis das Geräusch wirbelnder Rotorblätter über den Baumwipfeln hörbar wurde. Unweit des Hauses der Brewers war ein großes Feld, auf dem die Leute ihre Fahrzeuge geparkt und die Scheinwerfer eingeschaltet hatten, um das Gelände zu beleuchten. Der Helikopter, dessen eigene starke Scheinwerfer das Feld ausleuchteten, ging langsam nieder und zwang die Zuschauer, Schutz zu suchen. Kaum hatte er aufgesetzt, als die Helfer heraussprangen und zum Rettungswagen liefen.
    Die Hand beruhigend auf seiner Brust, stieg Libby aus dem Fahrzeug, als Alan herausgehoben wurde, und sie war Teil der Prozession von Sanitätern, als sie den Neuankömmlingen alle nötigen Angaben zurief. Kaum war Alan an Bord des Hubschraubers, schloss Libby die Tür und schlug fest darauf. Dann duckte sie sich und rannte zurück zum Rettungswagen, um nicht von den Luftwirbeln der Rotoren weggefegt zu werden.
    »Kann jemand Sie nach Bangor fahren?«, fragte sie Carrie Brewer. »Und haben Sie jemanden, der bei den Kindern bleibt?«
    Carrie nickte, während sie dem Heli nachblickte, der ihren Mann entführte. Schließlich sah sie Libby an. »Soll Darren mit mir kommen?«
    »Das wäre das Beste. Eine gründliche Untersuchung und Röntgenaufnahmen wären angebracht.«
    Carrie zog sie in eine zittrige Umarmung. »Danke«, flüsterte sie. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Eigentlich machen die Sanitäter die ganze Arbeit. Und jetzt fahren Sie nach Bangor und sagen Sie dem, der Sie fährt, er soll nicht rasen. Es wird eine Weile dauern, bis man sich ein Bild über Alans Zustand verschafft hat. Aber ehe man etwas mit ihm macht, wird man mit Ihnen reden. Keine Angst«, schloss sie und fasste Carrie an die Schulter. »Er wird schon wieder.«
    Libby drehte sich um und ging zu Michael, öffnete die Tür an der Beifahrerseite und starrte den in Brusthöhe befindlichen Sitz an. Sie war zu müde und zu benommen, um hinaufzuklettern. Starke Hände umfassten ihre Taille und hoben sie hoch. Ihr Gurt klickte. Die Tür wurde leise geschlossen.
    Libby schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Kopfstütze. Bis auf die Bemerkung zu den Sanitätern, dass sie Ärztin wäre, hatte Michael den ganzen Abend kein Wort gesagt. Und er hatte noch immer nichts

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