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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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das? Ach ja«, sagte er und sah wieder Michael an. »Vorsehung. Sie sagte, die Vorsehung hat Libby zu uns geführt.«
    Michael setzte sich auf den Boden, lehnte sich an die Wand und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Am besten, er gab Daars Stab zurück und brachte den Druiden dazu, einen Zauber zu sprechen, der die Eule in einem Wirbel fliegender weißer Federn dorthin zurückschickte, woher sie gekommen war. Verdammt, er wollte sein Herz nicht wieder aufs Spiel setzen.
    Robbie klopfte seinem Vater auf die Schulter. »Schon gut, Papa. Ich weiß, dass es unheimlich ist. Aber du bist der tapferste Mensch aller Zeiten. Du bist ein Krieger, klar? Und Krieger fürchten nichts und niemanden.«
    Michael blickte auf und sah, dass der Junge schmunzelte.
    »Und deshalb kannst du dich nicht vor einer winzigen Frau fürchten«, erklärte sein Sohn altklug. »Und Mary hat gesagt, dass Libby uns braucht. Uns beide. Und dass wir nicht auf die Vorsehung pfeifen sollen, wenn sie uns ruft.«
    »Mary sagte pfeifen?«, fragte Michael und beäugte Robbie argwöhnisch.
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein, pfeifen sage ich. Ich glaube sie hat ›ignorieren‹ gesagt oder so ähnlich.«
    Michael wusste nicht, ob er Robbie umarmen oder übers Knie legen sollte. »Mein Sohn«, sagte er grollend, »du mischst dich in Dinge ein, die für uns beide zu hoch sind.«
    Robbie nickte zustimmend. »Ja, das wollte ich erklären, Papa. Dass es Zeitverschwendung ist, wenn du dich vor Libby fürchtest. Hast du bei Gram Ellens Beerdigung nicht gesagt, das Leben passiert, ob es uns passt oder nicht?«
    Der Junge war erst acht und hielt Michael schon seine eigenen Worte entgegen. Er strich sich übers Gesicht, stand auf und drehte Robbie zur Küche um. Aber ehe der Junge die Badezimmertür öffnen konnte, beugte Michael sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm zu: »Wenn du nächstes Mal mit Mary sprichst, richte ihr von mir aus, sie soll sich um ihren eigenen Kram kümmern. Weil es meine Berufung ist, dich großzuziehen, und ich dies tun werde, ohne dass sie sich einmischt und ohne dass Tante Grace oder alle anderen versuchen, ihren Senf dazuzugeben. Verstanden, junger Mann?«
    Robbie drehte sich um und warf sich gegen Michael. Dieser hob ihn hoch und hielt ihn fest an sich gedrückt.
    »Ich hab dich lieb, Papa«, flüsterte der Junge bebend. »Und es ist meine Pflicht dafür zu sorgen, dass du wieder lachst.«
    Michael atmete tief durch und drückte sein Gesicht an Robbies Schulter. »Immer wenn ich dich ansehe, lächle ich wie ein Idiot. Und ich liebe dich mehr als das Leben selbst, mein Junge.«
    »Na, ist hier drinnen jetzt alles geregelt?«, fragte Libby, die Tür einen Spaltbreit öffnend.
    Michael drehte sich um und verbarg Robbies Tränen vor ihr. »Alles unter Dach und Fach«, sagte er in Libbys verlegen errötendes Gesicht. »Wir haben uns eben gute Nacht gesagt.«
    »Ja … ja, natürlich«, stotterte sie, zog sich zurück und schloss die Tür.
    Robbie setzte sich in Michaels Armen auf, wischte sich die Tränen ab und grinste. »Wie kannst du sie nicht lieben, Papa? Sie ist so … so …«
    »… so klein?«, beendete Michael den Satz an seiner Stelle.
    Der Junge umfasste Michaels Gesicht und versuchte ihn ernst anzusehen – und schaffte es nicht. »Ich glaube, ihr Haar ist ein bisschen länger geworden. Und es sieht aus, als hätte sie zugenommen. Im Frühling wird sie sicher ein paar Rundungen haben.«
    Sie waren wieder bei dem Thema, das schon zwei Abende zuvor abgehandelt worden war. »Und im nächsten Frühling wird sie so dick sein, dass wir sie wie einen Schneeball den TarStone Mountain herunterrollen können«, setzte Michael hinzu, der zu der Einsicht gelangte, dass es am besten war, auf den Jungen einzugehen, wenn er ihm schon nicht beikommen konnte.
    Robbie schüttelte den Kopf. »Nein, das wird sie nicht.«
    »Mein Sohn«, sagte Michael auflachend und drückte ihn, »ein Mann erwartet von einer Frau nicht nur Schönheit. Wichtig ist, was sie ist.«
    »Mama war schön.«
    »Ja, das war sie. Aber nicht deswegen habe ich mich in sie verliebt.«
    »Nein?«
    »Nein. Ich habe mich in Marys Frechheit verliebt«, gestand Michael mit einem Lächeln. »Und in ihre Fähigkeit, sich in andere hineinzudenken, sowie in ihre Herzensgüte.« Er nickte. »Aber vor allem in ihre Frechheit, die du, wie ich leider sagen muss, geerbt hast«, schloss er, stellte Robbie hin und drehte ihn wieder zur Tür um. Er versetzte ihm einen Klaps auf den

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