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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sie in eine Grauzone geraten. Sie hatte sich tatsächlich mit einer Schneeeule angefreundet, die so weit südlich eigentlich gar nicht existieren konnte, sie hatte einen alten Priester getroffen, der sich für einen Zauberer hielt und behauptete, an die fünfzehnhundert Jahre alt zu sein, sie hatte gesehen, wie erfrorene Blumen wieder zum Leben erweckt wurden, und sie bemühte sich mit allen Kräften, sich emotional nicht auf einen philosophischen und hinreißenden Mann einzulassen, dessen Taten und Ansichten den Anschein erweckten, er sei selbst Jahrhunderte alt.
    Und dann gab es noch ihre eigene besondere Gabe.
    Irgendwie passte sie perfekt in diese Gegend.

13
    M ichael starrte auf seine zwei leeren Dessertteller und überlegte, wie lange es her war, seitdem er ein solches Festmahl vorgesetzt bekommen hatte.
    Zu schade, dass es ihm nun wie Blei im Magen lag.
    Er warf einen Blick in Richtung Wohnzimmer, wo der Stab des Druiden auf dem Kaminsims lag. Er wusste, dass es die zweite Hälfte von Daars verlorenem Stab war; der Alte suchte seit fünf Jahren danach, seitdem der Stab im Wasserfall gelandet war, als Morgan MacKeage den halben Fraser Mountain in die Luft gejagt hatte.
    Wo hatte Mary das Stück gefunden? Und warum zum Teufel hatte sie es ausgerechnet Libby gebracht?
    »Wie wär’s, wenn ich Robbie nach Hause bringe?«, schlug John vor. Er stand auf und rieb sich den vollen Bauch, als er zur Tür ging. Er setzte seine Mütze auf, zog die Jacke an und ging zu Libby, die er auf die Wange küsste. »Es war ein köstliches Abendessen«, sagte er mit zufriedenem Lächeln. »Aber Robbie und ich können nicht bleiben und mit dem Geschirr helfen. Wir brauchen unseren Schönheitsschlaf. Michael, du bleibst doch noch und hilfst?«, fragte er, sich zum Tisch umdrehend. »Es macht dir hoffentlich nichts aus, nach Hause zu laufen, wenn Robbie und ich den Kombi nehmen?«
    Michael nickte John zu. »Robbie, sammle doch die Katzen ein«, wies Michael seinen Sohn an. »Mach ihnen aus dem Karton ein Nest, und sperr sie über Nacht ins Bad. Dann gehst du mit John nach Hause, und ihr bringt euch gegenseitig zu Bett.«
    »Sie sollen ins Bad gesperrt werden?«, fragte Libby von der Spüle her und drehte sich so energisch zu Michael um, dass die Schaumflöckchen nur so flogen. »Warum das?«
    »Du hast wohl noch nie Katzen gehabt?«, fragte Michael. Er stand auf und brachte zwei leere Gläser an die Spüle. »Das sind Scheunenkatzen, die vor allem in der Nacht munter sind. Die würden dich wach halten und allen möglichen Ärger machen und dir überall kleine Häufchen hinterlassen, bis sie lernen, wo ihr Kistchen ist.«
    »Ach«, sagte Libby, sah Robbie an und nickte. »Das scheint mir ein vernünftiger Plan. Hier,« setzte sie hinzu, entnahm einem Wandschrank zwei Näpfe und reichte sie ihm. »Für Fressen und für Wasser.«
    John machte sich daran, die im Raum herumstreunenden Kätzchen einzusammeln, während Robbie ins Bad ging und deren neues Zuhause zurechtmachte. Michael half John bei der Suche, doch kostete es ihn gute fünf Minuten, Trouble zu finden. Das kleine Kätzchen erklomm eben die Rückenlehne des Sofas im Wohnzimmer.
    »Komm schon, Trouble«, sagte er mit einem leisen Lachen und pflückte den kleinen Frechdachs vom Sofa. Er drehte das spindeldürre Kätzchen um, und sie sahen sich Auge in Auge an. »Ich fürchte, du hast den passenden Namen bekommen«, sagte er und brachte Trouble ins Bad.
    »Mach dir keine Sorgen, wie ich ins Bett komme, Papa«, sagte Robbie, nachdem John sein Kätzchen deponiert hatte und hinausgegangen war, um den Motor anzulassen. »Mary hat gesagt, sie würde mich nach Hause begleiten und über Nacht bleiben.«
    Michael, der eben Trouble vor den Fressnapf gesetzt hatte, blickte auf und starrte in die Augen seines Sohnes. »Mary hat dir gesagt, dass ich die ganze Nacht hierbleiben würde?«, stieß er erstickt hervor.
    Robbie nickte. »Ja. Sie mag Libby wirklich, Papa, und sie meint, du solltest dich in sie verlieben.«
    Michael umfasste sanft die Schultern des Jungen. »Mein Sohn, das haben wir bereits besprochen. Ich möchte nicht, dass du dir Hoffnungen machst. Ich kann keine andere Frau lieben, und ich weiß, dass du begreifst, warum.«
    Robbie strich über seine Wange. »Du kannst es, wenn dein Herz geheilt ist«, widersprach der Junge. »Und Mary sagte, dass Libby das schafft. Sie ist ganz besonders.«
    »Mary?«
    »Nein, Libby.« Der Junge sah nachdenklich die Wand an. »Wie nannte sie

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