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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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–, doch hatte sie sich im Lauf der Jahre mehrfach dabei ertappt, dass sie sich nach mehr sehnte, dass sie insgeheim etwas suchte, das in ihrem Leben fehlte.
    Libbys Lachen wurde von den leeren Wänden des Ateliers zurückgeworfen. Trotz ihrer Illusion, als Ärztin immer Herrin der Lage zu sein, war sie es in Wahrheit nie wirklich gewesen. Das medizinische Establishment hatte jeden ihrer Schritte diktiert – die Medizin und die Menschen, die sie angeblich liebten, die angeblich nur das Beste für sie wollten.
    Nun, jetzt machte sie, was für sie am besten war.
    Und sie war verdammt stolz auf sich.
    Als an die Tür geklopft wurde, blickte sie auf und sah Grace MacKeage, die zwischen gewölbten Händen durch das Fenster spähte, neben sich ein kleines Kind, das dasselbe tat. Libby winkte beide mit einem einladenden Lächeln herein und stand auf, um ihre ersten Gäste zu begrüßen.
    »Willkommen im North Woods Glass Studio«, sagte Libby und blieb vor ihnen stehen. »Und wen haben wir da?«, fragte sie und beugte sich zu dem entzückenden, schüchternen kleinen Mädchen hinunter, das sich an das Bein seiner Mutter klammerte.
    »Das ist Elizabeth«, sagte Grace und zog dem Kind den Daumen aus dem Mund. »Elizabeth, das ist Libby. Ihr beide habt den gleichen Namen, nur lässt sie sich lieber Libby nennen. Sag Hallo!«
    Anstatt etwas zu sagen, steckte Elizabeth ihren Daumen wieder zwischen die Zähne und verbarg ihr Gesicht an Graces rundem Bauch.
    Grace richtete sich seufzend auf und lächelte Libby zu. »Wir müssen uns erst an neue Gesichter gewöhnen. Also, das ist der Name, North Woods Glass Studio?«
    Libby zuckte mit den Schultern. »Ich probiere es aus. Was halten Sie davon?«
    »Klingt hübsch«, lobte Grace mit einem Blick auf die kahlen Wände. Ihre Augen wurden groß, als sie Libbys Brenner auf der Werkbank sah. »Sie haben Ihren Arbeitsplatz gleich hier vorne aufgestellt?« Sie ging zum Arbeitsbereich, die kleine Elizabeth schlurfte neben ihr her. »Ich dachte, Sie würden hinten arbeiten und die Fensterfront als Auslage benutzen.«
    »Und ich dachte mir, die Leute würden gern sehen, wie alles entsteht«, erklärte Libby, die Grace folgte. »Wer etwas Besonderes bestellt, kann mir bei der Arbeit zusehen.«
    Graces blaue Augen verrieten Interesse. »Sie nehmen Aufträge an?«
    »Aber sicher. Zumindest werde ich es versuchen«, erläuterte Libby. »Die Arbeit mit Glas bringt immer wieder Überraschungen, und manchmal endet es damit, dass ich unerwartet ganz tolle Stücke produziere.«
    »Nur Schmuck?«, fragte Grace und nickte in Richtung des gläsernen Vogels, eines Blauhähers, den Libby trug.
    Libby hob den Vogel von ihrem Hals, bückte sich und hängte ihn Elizabeth um, indem sie die Schnur kräftig kürzte und den Anhänger auf der Jacke des Kinds platzierte.
    »Ich kann auch kleine Figuren machen, die man ausstellen kann«, erklärte Libby. »Nur nichts zu Großes. Ich muss das Glas in Schichten verarbeiten, und es gibt eine Grenze, ehe es erstarrt oder ungleichmäßig abkühlt und womöglich zerspringt.«
    Grace blickte auf ihre Tochter hinunter, die ihre neue Halskette ausgiebig bewunderte, dann sah sie wieder Libby an. »Glauben Sie, dass Sie ein Schwert machen könnten? Nicht zu groß.« Sie hielt die Zeigefinger etwa zehn Zoll auseinander. »Von einem Tartan umschlungen? Kann man das Glas in verschiedenen Farben herstellen?«
    Libby runzelte die Stirn und versuchte, sich vorzustellen, was Grace meinte. »Glas gibt es nur in bestimmten Farben, aber ich kann sie verschmelzen und ein breites Spektrum schaffen.«
    »Wenn ich aufzeichne, was ich möchte, könnten Sie es dann versuchen?«
    »Ja, das wäre möglich.«
    »Hm … noch vor Weihnachten?«
    »Ach … sicher. Wenn Sie mir etwas geben, an das ich mich halten kann, kann ich bis zu Thanksgiving fertig sein.«
    »Großartig«, sagte Grace. »Dann betrachten Sie mich als Ihre erste offizielle Kundin. Haben Sie ein paar Schmuckstücke für das Schaufenster?«, fragte sie und guckte in einen der offenen Kartons. »Etwas aus der Natur?« Sie sah Libby mit schiefem Lächeln an. »Ich habe eine Schwägerin, die praktisch im Freien lebt.«
    Libby machte sich daran, einige Anhänger, Ohrringe und Armbänder aus Glas herauszusuchen, die sie im Lauf der Jahre gemacht hatte, und gemeinsam begutachteten sie mit lauten Ahs und Ohs den Modeschmuck, bis Grace nach einer Halskette griff und sie gegen das durch die Fensterfront einfallende Licht hielt.
    »Wie

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