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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Die Entfernung. Die Gelassenheit, die den Bewohnern Neuenglands nachgesagt wird.« Libby lächelte. »Aber in erster Linie war es Robbie MacBain. In der Anzeige, die er ins Internet gestellt hatte, war auch ein Bild von ihm.« Sie zog die Schultern hoch. »Er hatte etwas an sich … eine Weisheit über sein Alter hinaus. Als hielte er den Schlüssel für alle Welträtsel in Händen. Und ich dachte – nein, ich wusste, dass ich hierherkommen musste.«
    Katherine lächelte. »Zumindest das kann ich verstehen, nachdem ich ihn kennen gelernt habe. Für einen Zwölfjährigen ist er sehr selbstständig.«
    »Robbie ist acht.«
    »Acht?«, staunte Katherine und lehnte sich zurück. »Er kann nicht acht sein. Er ist zu groß.«
    »Im Januar wird er neun.«
    Ihre Mutter schwieg wieder, stand auf und ging zur Spüle, um Kartoffeln zu schälen. Libby machte sich daran, den Tisch für fünf Personen zu decken. Sie war sicher, dass Michael und Robbie zum Essen kommen würden.
    »Was will James hier?«, fragte Libby in die Stille hinein. »Und warum hast du nicht angerufen und euren Besuch angekündigt?«
    Katherine warf ihr stirnrunzelnd einen Blick zu. »Ich habe es versucht. Zweimal. Aber du hast dich nicht gemeldet, und einen Anrufbeantworter hast du nicht.« Sie hielt in ihrer Tätigkeit inne und wandte sich Libby zu. »Von mir weiß er nicht, wo du bist, Elizabeth. Ich weiß nicht, wie er dich aufgespürt hat. Aber er kam zu mir und sagte, er hätte dich in Maine ausfindig gemacht und wolle dir nachfahren.« Katherine zog die Schultern hoch. »Was hätte ich tun sollen? Ich habe ein paar Sachen in den Koffer geworfen und bin mitgefahren.«
    Sie umfasste Libbys Schultern und hielt sie beim Tischdecken auf. »Während des ganzen Fluges habe ich versucht, ihn zu überzeugen, dass Beas Geschichten nicht stimmten, dass es in deinem OP eine Verwechslung gegeben hätte und dass sein Patient von selbst zu sich kam. Elizabeth, er hat keine Beweise in der Hand. Wenn wir bei unserer Version bleiben, wird er aufgeben und nach Hause fahren. Wenn du ihm sagst, dass er das Forschungsstipendium für sich haben kann, wird er diese … diese Hexenjagd beenden.«
    »Glaubst du, dass es das ist?«, flüsterte Libby. »Eine Hexenjagd?«
    Katherine drückte ihre Schultern. »Natürlich nicht, Liebes. Aber James glaubt es. Auch er ist mit Grammy Beas Geschichten aufgewachsen.«
    Libby fand ein anderes Messer und fing an, die Karotten zu schälen, die sie in den Topf zu den Kartoffeln tat. »Verdammt«, brummte sie. »Ich bin keine Hexe.«
    Katherine klaubte ruhig die Karotten wieder heraus und tat sie in einen eigenen Topf, ehe sie die Kartoffeln zum Kochen auf den Herd stellte. »Erzähl mir von Michael«, sagte sie, schenkte sich ein Glas Wein ein und setzte sich damit an den Tisch. »Er ist sehr … hm … groß. Und meldet dir gegenüber unübersehbar Besitzansprüche an. Hat er einen Grund, derart überzeugt aufzutreten?«
    Libby senkte den Kopf, um sich auf die Karotten zu konzentrieren, und hoffte, so ihr Erröten zu verbergen. »Schon möglich«, brachte sie heraus.
    Am Tisch trat nun längeres Schweigen ein, dann fragte ihre Mutter: »Er hat Robbie ganz allein aufgezogen?«
    »Ja. Mit Hilfe Grace MacKeages, Robbies Tante.«
    »Elizabeth, sieh mich an.«
    Widerstrebend drehte Libby sich um und hob gegen ihre Röte ankämpfend ihren Kopf an.
    Katherine bedachte sie mit einem warmen mütterlichen Lächeln. »Elizabeth, du kannst dich unmöglich auf ihn einlassen«, sagte sie leise. »Nicht jetzt.«
    »Ich wollte es nicht, aber es passierte einfach.«
    »Bist du sicher, dass es nicht nur ein Versuch ist, dich abzulenken?«
    Libby seufzte. »Nein. Schon möglich. Ach, verdammt, ich weiß nicht. Michael ist … er ist …«
    »Ganz Mann?«, warf ihre Mutter ein. »Mit mehr Testosteron ausgestattet, als gesund ist? Elizabeth, weißt du, was auf dich zukommt? Sich auf einen Mann wie Michael MacBain einzulassen, ist eine alles verzehrende Sache. Das war mir nach zehn Minuten klar. Bist du bereit, deinen Beruf für ihn aufzugeben?«
    »Warum sollte ich das tun? Ich kann in Maine ebenso gut als Ärztin arbeiten wie in Kalifornien.«
    »Du willst wirklich hier leben? Das musst du nämlich, wenn du dich in ihn verliebst. Michael sieht mir nicht danach aus, als wäre er gewillt, bei gewissen Dingen einen Kompromiss einzugehen.«
    Nun konnte Libby nicht anders als lächeln. »Wie beispielsweise die Übernachtungsanordnung?«
    Katherine schüttelte den

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