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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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geliebt wäre sie versucht gewesen, dieses Instrument noch länger zu betrachten.
    Widerwillig riss sie ihre Augen davon, los und schloss den Spalt im Vorhang. Schade, dass ihr schöner Plan nicht geklappt hatte! Jasper und Rhonwen waren furchtbar stur. Aber vor zehn Jahren waren Rand und sie selbst genauso stur gewesen. Sie hatten sehr lange gebraucht um zu begreifen, dass sie mehr als nur körperliche Leidenschaft verband. Irgendwann würden auch Rhonwen und Jasper zu der Einsicht gelangen, dass es Liebe war, was sie füreinander empfanden.
    Josselyn hörte lautes Platschen, als er sich fluchend in die Wanne fallen ließ, und sie grinste. Doch dann hörte sie ihn stöhnen und schob den Vorhang wieder einen kleinen Spalt auseinander. Sein Kopf sank auf den Rand der Wanne, und ihr wurde plötzlich klar, was er machte. Es musste wirklich schlimm um ihn stehen, wenn er sich selbst befriedigte! Ein Notbehelf, der ihm nicht viel nutzen würde, jedenfalls nicht auf Dauer. Lächelnd wandte sie sich ab und verließ auf leisen Sohlen ihr Versteck. Doch als sie die Treppe zu ihrem Turmzimmer hinaufging, dachte sie an ihren eigenen potenten Ehemann, den sie bei Tag und Nacht vermisste, und ihr Gesicht bekam einen sehnsüchtigen Ausdruck.
    O Gott, sie konnte gar nicht sagen, wie sehr sie Rand vermisste!

Kapitel 15
     
    Zwei Reiter, näherten sich in der Abenddämmerung dem Stadttor. Sie wurden sofort zur Burg eskortiert und in die große Halle geführt wo Josselyn sie bereits erwartete. Neben ihr stand Jasper, dahinter mehrere andere Ritter. Obwohl sie die Gäste höflich begrüßte, ihnen Bewirtung und ein Nachtquartier anbot, spürte Jasper ihre Anspannung.
    Dies waren Kuriere von Simon Lamonthe!
    Der Sternmiere der beiden Männer verbeugte sich unbeholfen. »Lord Simon lässt Euch respektvoll grüßen.«
    »Wie freundlich von ihm«, murmelte Josselyn. »Wie mir gesagt wurde, sollt Ihr mir eine Botschaft von ihm übergeben.«
    »Die Botschaft ist für Lord Randulf bestimmt«, antwortete der Mann. »Aber in seiner Abwesenheit ... « Seine braunen Augen schweiften von Josselyn zu Jasper. und zurück.
    Josselyn streckte eine Hand aus. »Ich glaube, mein Schwager und ich werden das Schreiben gemeinsam lesen. Es sei denn, darin steht etwas von irgendeiner anderen Frau.«
    Jasper verzog keine Miene über ihre schockierende Bemerkung aber die beiden Kuriere tauschten einen entgeisterten Blick, und der jüngere errötete sogar.
    »Aber, aber«, rief Josselyn in gut gespielter Heiterkeit. »Das war doch nur ein kleiner Spaß.« Sie streckte wieder gebieterisch die Hand aus. »Gebt mir das Schreiben, und dann setzt Euch hin und stärkt Euch.«
    Der stämmige Mann zog eine schmutzige Pergamentrolle unter seinem Gürtel hervor und überreichte sie Josselyn. Dann nahmen er und sein Gefährte Platz und ließen sich die aufgetischten Speisen und das Bier schmecken. Der Stämmige beobachtete trotzdem, wie Josselyn das Schreiben las und an Jasper weiterreichte.
    Es war eine völlig unwichtige Botschaft. Lamonthe teilte Rand mit, ein Lord Claridge sei gern bereit, Gavin in seinem Haus aufzunehmen, und es handle sich um eine sehr geeignete Pflegestelle. Jasper las das Schreiben zweimal sorgfältig durch und suchte zwischen den Zeilen nach irgendeiner verborgenen Mitteilung. Nichts! Doch Lamonthe war kein Narr, und er war auch nicht gerade für seine Hilfsbereitschaft bekannt. Irgendeinen Sinn musste diese Botschaft haben, davon war Jasper überzeugt. Aber welchen?
    »Ich glaube, mein Mann hat schon eine andere Abmachung bezüglich der Erziehung unseres Sohnes getroffen«', sagte Josselyn zu dem Paar, das sich die Bäuche füllte. »Aber ich werde Lord Simon ein paar Zeilen schreiben und mich für seine Aufmerksamkeit bedanken.«
    »Wir erwarten Rand morgen oder spätestens übermorgen zurück«, schwindelte Jasper. Er hielt es für möglich, dass diese Männer auskundschaften sollten, ob es irgendwelche Schwachstellen auf Rosecliffe gab. Andererseits konnte er sich aber nicht vorstellen, dass Lamonthe töricht genug war, sich mit dem Gedanken an einen Angriff auf die Festung zu tragen. Er warf die Pergamentrolle auf den Tisch, nahm aber nicht Platz. Irgendetwas stimmte nicht und er war fest entschlossen herauszufinden, was das war.
    Josselyn gab einem der Pagen ein Zeichen, und er zog sofort eine Flöte aüs seinem Gürtel. Ein anderer Page holte seine Trommel, und bald erklang eine fröhliche Weise zur Unterhaltung der Gäste. Gleichzeitig

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