Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
Vom Netzwerk:
wir ein Festmahl haben.«
    »Ich sehe nichts dergleichen«, sagte Mogan.
    »Ich auch nicht«, meinte Korghan.
    Hinter ihnen standen vierzig weitere ihrer Art – genug Qwethnethog, um das Schlachtenglück zu wenden. »Geh und sag den Sossag und den Abonacki, dass die Schlacht verloren ist«, teilte Thurkan seiner Schwester mit.
    »Das ist sie auch erst, wenn wir fliehen«, beharrte sie. »Bei Fluss und fließendem Wasser, ist das etwa dein Wille?«
    Thurkan runzelte die Stirn; tiefe Runzeln erschienen auf seinem Kinn. »Thorn muss sterben, und zwar jetzt, solange er noch schwach ist. Sonst nämlich wird er uns zur Strecke bringen.«
    Mogan hielt ihre Schnauze nahe an die ihres Bruders. »Ich will einfach nicht glauben, dass es hier nur um die Rivalität zwischen zwei Mächten geht«, fuhr sie ihn an. »Ich habe ebenso meinesgleichen verloren, wie du deinesgleichen verloren hast. Uns ist ein Festmahl versprochen worden, und …«
    »Wir hatten ein Festmahl bei Albinkirk und ein weiteres auf der Straße.« Thurkan schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Thorn muss gehen. Wir werden gelenkt.« Er dehnte die Krallen an seinen Füßen und bewegte jede in einem kleinen Bogen. »Irgendetwas hat Einfluss auf uns. Ich kann es spüren.«
    Mogan schnaubte verächtlich. »Also gut«, sagte sie. »Ich gehorche. Aber nur unter Protest.« Sie rannte in den Wald hinein, so flink wie eine Hirschkuh.
    »Nach Westen«, sagte Thurkan zu seinem Bruder.
    »Ich kann dir helfen«, meinte dieser.
    »Vielleicht. Aber Mogan kann unseren Clan nicht anführen und auch keine neuen Eier besamen. Du jedoch vermagst dies.« Er drehte seinen großen Kopf. »Gehorche, Bruder.«
    Verärgert schnalzte Korghan mit der Zunge. »Also gut, Bruder .«
    Die beiden Clantruppen machten sich auf den Weg nach Westen, während die Ritter des Königs bereits den Berg erkletterten und auf sie zukamen.
    Bill Redmede rannte, verschoss einen Pfeil aus seinem schwindenden Vorrat und rannte weiter. Seine Pfeile mit den Dolchspitzen waren aufgebraucht, und er hatte nur noch seine Jagdpfeile.
    Diese gottverdammten Adligen hatten mehr Panzer, als er je gesehen hatte. Und die Ungeheuer – er war ein Narr gewesen, dass er ihnen je vertraut hatte. Damit hatte er gewiss seine Seele verwirkt. Er war verbittert, müde, wütend und besiegt.
    Aber er hatte den König fallen sehen. Das verschaffte ihm zwar einen gewissen Trost, doch es schien den Rest der Adligen nicht aufzuhalten, und wie alle seiner Art erwartete Bill ein hässlicher Tod, wenn er erwischt wurde. Also hielt er einen Herzschlag lang inne, trat dann hinter dem Baum hervor, der ihm Deckung geboten hatte, schoss irgendeinem verdammten Lord einen Pfeil in die Armbeuge, drehte sich um und rannte weiter.
    Er schaffte es die zweite Anhöhe hoch, von wo aus sie heute Morgen aufgebrochen waren und der große Dämonenlord seine Anweisungen gegeben hatte.
    Alle Dämonen waren nun verschwunden. Verdammt sollten sie sein! Schlechte Verbündete für freie Menschen!
    Der Fluss war jetzt nahe.
    Am Fuß der Erhebung befanden sich Ritter in roten Wappenröcken, und er beobachtete, wie sie den Hang heraufkamen. Die meisten von ihnen waren abgestiegen, und ein Pfeilschwarm verriet ihm, dass seine Jungs noch immer Widerstand leisteten. Sie kämpften gegen die königliche Garde.
    Er sollte verdammt sein, wenn er noch mehr Wildbuben verlor.
    Damit drehte er sich um und rannte quer den Hang hinunter.
    Er trat in dem Augenblick hinter Nat Tyler, in dem dieser seinen letzten Pfeil verschoss. »Komm, Nat – die Boote!«
    Wie ein wildes Tier wirbelte Tyler herum, doch dann kam er wieder zu Sinnen, blies in sein Horn, und ein Pfeifen antwortete ihm.
    »Folgt mir!«, rief Bill und lief wieder den Hügel hinauf. Die Beine wurden ihm schwer, und seine Lunge schrie nach Luft.
    Hinter ihm schossen die Wildbuben ihre letzten Pfeile ab und rannten ebenfalls los – das »Rette-sich-wer-kann«-Signal war geblasen worden.
    Bill rannte, und die Wildbuben rannten hinter ihm her. Als er sah, wie drei seiner Männer einem Ritter mit gezogenem Schwert und Schild gegenüberstanden, blieb er kurz stehen. Dann legte er einen weiteren Schaft in seinen Bogen ein. Noch ein Ritter brach zwischen den Bäumen hervor, überquerte den Grat des Hügels, hob sein Visier …
    Die Gelegenheit für einen Schuss war allzu gut.
    Hawthor Veney war stolz, dass er es allein bis zum Hügelgrat geschafft hatte. Es war sein erster Kampf,

Weitere Kostenlose Bücher