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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Guilbert war dort, und auch der alte Bob, noch einer von seinen Soldaten.
    Und der junge Ritter von der Straße. Er saß da und trank Wein. Rasch erhob er sich.
    »Darf ich meine Meinung vielleicht noch ändern?«, platzte es aus ihm heraus.
    Random lächelte. »Selbstverständlich. Willkommen an Bord, Ser Ritter.«
    Guilbert grinste breit. »Mylord wäre passender. Aber er trägt das Zeichen des Königs. Und er hat ein gutes Schwert.« Er wandte sich an den Ritter. »Euer Name, Mylord?«
    Der junge Mann zögerte so lange, dass offensichtlich war, er werde lügen. »Ser Tristan?«, sagte er wehmütig.
    »Also gut«, meinte Guilbert. »Kommt mit mir. Ich werde Euch einen Schlafplatz für die Nacht suchen.«
    »Vergesst nicht, dass Ihr zunächst für Guilbert und erst in zweiter Linie für mich arbeitet«, sagte Random. »Verstanden?«
    »Natürlich«, antwortete der junge Mann.
    Was tue ich da?, dachte Random. Aber er war zufrieden mit dem Mann, wer immer er sein mochte. Die Ritter des Königs waren sehr gut ausgebildet und sicherlich zum Kampf gegen die Wildnis in der Lage. Selbst wenn der junge Mann ein wenig verwirrt sein sollte … nun, zweifellos war er verliebt. Diese Edelmänner waren geradezu vernarrt in die Liebe.
    Er schlief gut.
    Nördlich von Lorica · Bill Redmede
    Bill Redmede führte seine unausgebildeten jungen Männer den Pfad hoch. Der Irk lag weit vor ihnen und bewegte sich wie Rauch zwischen den mächtigen Baumstämmen umher. Er neigte dazu, aus völlig unerwarteten Richtungen zu der Kolonne zurückzukehren; sogar für einen alten Waldläufer wie Bill waren seine Handlungen unvorhersehbar.
    Und die Jungen hatten Angst vor diesem Geschöpf.
    Bill mochte diese stille Kreatur, die nur dann etwas sagte, wenn sie auch etwas zu sagen hatte. An Irks war etwas Besonderes. Es fiel schwer, es genau festzumachen, aber sie waren irgendwie vornehm.
    »Die rechte Flanke beobachtet die rechte Seite des Weges«, sagte Bill, ohne über seine Worte nachzudenken. »Die linke Flanke hält die linke Seite unter Beobachtung.« Sie befanden sich erst seit drei Tagen auf dem Weg, und schon bemutterte er sie.
    »Ich brauche eine Pause«, jammerte der Größte und Stärkste von ihnen. »Christus am Kreuz, Bill! Wir sind doch keine Kobolde!«
    »Wenn du einer wärest, würdest du dich schneller bewegen«, entgegnete Redmede. »Seid ihr Jungen etwa keine Hofarbeit gewöhnt?«
    Es wurde noch schlimmer, als sie ihr Lager aufschlugen. Er musste ihnen erklären, wie man einen Unterschlupf errichtete. Er hatte sie davon abzuhalten, die Halteschnüre durchzuschneiden, und er wollte ihnen beibringen, wie man Feuer macht – ein kleines Feuer. Wie man sich wärmt, wie man sich trocknet. Und wo man sein Wasser abschlägt.
    Zwei von ihnen sangen bei der Arbeit, bis er zu ihnen hinüberging und den einen mit einem Faustschlag zu Boden schickte.
    »Wenn dich der König erwischt, weil du gesungen hast , wirst du am Galgen hängen, bis dir die Krähen das Fleisch von den Knochen picken und der verdammte Zauberer des Königs deine Knochen zermahlt, um daraus Farben zu machen«, sagte Bill.
    Die wütende Stille junger Männer, die sich ungerecht behandelt fühlten, schlug ihm von allen Seiten entgegen.
    »Wenn ihr versagt, werdet ihr sterben«, fuhr er fort. »Das hier ist kein Sommerspaß.«
    »Ich will nach Hause«, jammerte der Große. »Du bist ja schlimmer als ein Edelkerl.« Er blickte sich um. »Und du kannst nicht uns alle aufhalten.«
    Der Irk materialisierte sich in den Dämmerschatten und sah den Großen neugierig an. Dann wandte er sich an Bill. »Komm«, sagte er mit seiner seltsamen Stimme.
    Bill nickte den anderen zu; ihr Streit war unwichtig geworden. »Geht nirgendwohin«, sagte er und folgte dann dem Irk.
    Sie durchquerten ein Moorgebiet, kletterten über einen niedrigen Hügelgrat und gingen auf der anderen Seite hinunter und begaben sich in ein dichtes Fichtenwäldchen.
    Der Irk drehte sich um und machte eine knappe Kopfbewegung. »Bär«, sagte er. »Ein Freund. Sei freundlich, Mensch.«
    In der Mitte des Wäldchens befand sich ein großer goldener Bär. Er lag mit dem Kopf auf den Tatzen da, als wolle er sich ausruhen. Ein wunderschönes Junges stand daneben und leckte ihm über das Gesicht.
    Als Bill näher kam, regte sich der Bär. Er hob den Kopf und gab ein zischendes Geräusch von sich.
    Bill trat zurück, aber der Irk hielt ihn fest und sagte etwas mit einem zischenden Flüstern.
    Der Bär rollte ein wenig zur

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