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Der rote Salon

Der rote Salon

Titel: Der rote Salon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wolf
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Rochejaquelein und Charles Melchior Artus de Bonchamps, der in der Schlacht von Cholet am 17. Oktober 1793 starb. Erst als die kampferprobten Truppen aus dem Osten Frankreichs in die Kämpfe eingriffen, konnte die katholisch-königliche Armee besiegt werden. Die Tatsache, dass die Regierungstruppen noch nach diesem Sieg einen brutalen Rachefeldzug durchführten, ganze Dörfer niederbrannten und deren Bewohner ermordeten, ist eine bis heute schmerzliche Erinnerung in derRegion.
    S. 233
    Die hohe Stunde der Mitternacht
… »Stunde (Mitternachts=), die Stunde von elf bis zwölf, auch von zwölf bis ein Uhr in der Nacht, die Geisterstunde, welche letztere Benennung sie daher erhalten hat, weil man gerade in dieser, dem betrachtenden und forschenden, so wie auch dem regen und geweckten Geiste des Menschen so zusagenden Zeit, wegen der tiefen Stille, die in der Natur herrscht, so manche Erscheinungen von unkörperlichen Wesen bemerkbar geworden sind, die theils Bezug auf den sie betreffenden Sterblichen hatten, auf ihn, dem sie begegneten, theils auch auf die BegebenheitenAnderer, ja auf Regenten und Staaten. Daß dergleichen Erscheinungen unkörperlicher Wesen Statt gefunden haben und Statt finden, ist außer Zweifel, eben so, daß sich warnende und beruhigende Stimmen in Worten haben vernehmen lassen, doch nicht gerade immer um die genannte Zeit, auch oftmals am Tage im einsamen Zimmer. Woher diese Erscheinungen kommen, und nur bei einigen (wenigen) Menschen in der großen Wesenkette des Universums, ist freilich nicht zu erklären […] Entfernen muß man hiervon aber Alles, was Aberglaube, List und Betrug schon so lange in der Welt auf Rechnung der genannten Erscheinungen aus dem Geisterreiche oder der unkörperlichen Welt getrieben haben, ja nicht das Göttliche mit dem Menschlichen verwechseln; denn dort leitet eine unsichtbare Hand die Erscheinung, und lenkt so den Menschen auf den Himmel, nur auf den Einfluß des Weltregierers in die Begebenheiten der Erdbewohner, und hier eine sichtbare, um den Menschen zu verführen und zu betriegen. Mehr hier zu sagen, erlaubt nicht dieser Artikel, der sich nur auf die Mitternachtstunde beschränkt, die allerdings etwas Eigenthümliches, nicht Erklärbares in ihrem Bereiche hat, auch dann, abgesehen von den übernatürlichen Begebenheiten, für den Beobachter, wenn sich in ihr nur die feierliche Stille der Natur offenbart, die Ruhe der durch den Schlaf bis zum neuen Tage Abgeschiedenen, die nur noch eine Mahnung von ihrem Daseyn durch den Wächterruf, Schlag der Thurmuhren, das Gepfeife und Gezische der Nachtvögel etc. haben.« (Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft, 1773 ff, Bd. 177, 426.)

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