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Der Rucksackmörder

Der Rucksackmörder

Titel: Der Rucksackmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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keiner?« Onions wendet sich dem Mann zu und stellt verblüfft fest, dass er den Mann aus der Zeitung und aus dem Fernsehen kennt. Er ist davon überzeugt, dass es sich um Merv Hughes handelt, den berühmten australischen Kricketspieler. Plötzlich seinem sportlichen Idol gegenüberzustehen, wann kommt das schon vor?
    »Nein, heute will gar nichts klappen, ich stehe schon verdammt lange hier«, bringt er verlegen hervor, »ich weiß auch nicht weshalb mich heute keiner mitnehmen will.«
    »Wo willst du denn hin?« fragt der Fremde.

    »Nach Mildura!«
    »So so, nach Mildura. Na so weit fahre ich nicht, aber ein Stück kann ich dich schon mitnehmen«, sagt er und deutet auf seinen Geländewagen.
    »Na so ein Glück«, stellt Paul fest und nimmt sein schweres Gepäck auf und geht zum angedeuteten Wagen. »Moment, meine Cola musst du mich schon noch austrinken lassen«, und dabei hält der Fremde seine halb volle Flasche in die Höhe.
    »Ja natürlich, Entschuldigung, das habe ich nicht gesehen«, sagt Paul und lacht den freundlichen Mann an. »Sind Sie nicht Merv Hughes der berühmte Kricketspieler?« fragt er schüchtern. Sein Gegenüber lacht laut auf und schüttelt den Kopf. »Nein nein, so berühmt bin ich nicht. Ich hoffe, du fährst trotzdem mit mir mit. Übrigens, ich heiße Bill«, und dabei streckt er ihm die Hand entgegen.
    »Ja natürlich, vielen Dank. Aber ich dachte wirklich, Sie sind der bekannte australische Sportler. Die Ähnlichkeit ist wirklich frappierend.«
    Bill öffnet den Kofferraum und hilft dem Fremden beim Einräumen des Gepäcks. Dann steigen sie ein und fahren los.
    Immer wieder muss Paul seinen neuen Weggefährten betrachten. Zu groß ist die Ähnlichkeit mit dem Sportler. Die kräftige Figur, der große Schnurrbart und die dunklen schwarzen Haare. Alles passte.
    »Tolle Klimaanlage haben Sie«, sagt Paul und versucht, eine neue Unterhaltung in Gang zu bringen. »Die benötigt man hier auch in Australien, bei dieser verdammten Hitze«, stellt Bill fest. »Dieses Problem habt ihr ja in England nicht«
    »Nein, ganz sicher nicht«, antwortet Paul.
    »Dafür habt ihr ja andere Probleme.«
    »Welche?« will Onions wissen. Er kann nicht verstehen, was Bill damit meint »Was ihr da mit den Nordiren macht, finde ich gelinde gesagt mehr als skandalös. Dafür habe ich nun gar kein Verständnis.«

    »Nun, ich auch nicht«, lügt Paul und versucht, das Gespräch wieder auf ein anderes Thema zu lenken. Doch es gelingt ihm nicht. Immer wieder kommt Bill auf das Thema zurück, und sein Wagen wird immer langsamer.
    »Dafür haben wir aber die besten Fußballer der Welt. Naja, sagen wir fast die besten«, erwidert Onions, um endgültig das Thema zu wechseln.
    »Du brauchst nicht abzulenken«, erwidert Bill. Er besteht darauf, dass das Gespräch zu diesem Thema fortgeführt wird.
    Bill wird immer ernster und seine Gesichtszüge dunkler.
    Onions kann nicht einordnen, was dieser Mann plötzlich von ihm will. Er war doch nicht in dieses Land gekommen, um zu politisieren. Nicht einmal in seiner heimatlichen Stammkneipe konnte er es leiden, wenn seine Freunde sich die Köpfe über Politik heißredeten.
    Paul ist mittlerweile fest entschlossen, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit auszusteigen, bevor dieser Mann noch aggressiver würde. Bill verlangsamt seinen Wagen immer mehr, und Paul überkommt ein Gefühl der Angst, vor diesem sich so plötzlich verändernden Bill.
    »Warum fährst du denn so langsam, ist was defekt an deinem Wagen?«, will er wissen.
    »Nein nein, der Radioempfang wird plötzlich so schlecht, ich hole ein paar Kassetten«, ist Bills Antwort, und dabei stoppt er seinen Wagen abrupt.
    Paul Onions sieht Bill ungläubig an, und sein Blick schweift zu der Ablage zwischen den Sitzen, in der sich mehrere Kassetten befinden. Er ist froh, aussteigen zu können, dabei behält er den Fahrer im Blickfeld. Er hat ein ungutes Gefühl.
    Seelenruhig geht Bill wieder zur Fahrertür, steigt ein und fordert auch Paul auf, das Gleiche zu tun. Mit lauem Gefühl im Magen steigt Paul ein, als er sieht, wie Bill unter seinem Sitz etwas hervorzuholen sucht. Bevor er sich versieht, blickt er in den Lauf eines Revolvers und hört auch schon Bills drohende Worte: »Das ist ein Überfall, rück dein Geld raus, aber plötzlich!«
    Während er die Pistole auf Paul richtet, nimmt Bill eine Tasche aus dem Seitenfach, und Paul sieht eine Kordel herausbaumeln. Trotz vorgehaltener Pistole öffnet er seinen Gurt und

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