Der Rucksackmörder
springt aus dem Wagen.
Ein Kampf auf Leben und Tod
Stolpernd versucht er zu fliehen, sich der Gefahr zu entziehen.
Inzwischen ist auch Bill aus dem Wagen gesprungen und nimmt die Verfolgung auf.
»Bleib stehen oder ich schieße«, hört Onions noch, als auch schon ein Schuss fällt Er glaubt getroffen zu sein, denn er stürzt zu Boden. Er will sich gerade wieder aufrappeln, da spürt er Bill über sich. Onions dreht sich um und packt seinen Widersacher am Hemdkragen. Die Angst verleiht im unbändige Kraft er bringt diesen muskulösen Mann im Gerangel unter sich. Die beiden wälzen sich am Boden. Paul kämpft um sein Leben. Er reißt sich los. Er rennt so schnell er nur kann zur Fahrbahn zurück und schreit um Hilfe. Er sieht einen Kleinbus kommen, stellt sich auf die Fahrbahn und breitet hilfesuchend seine Arme aus. In letzter Sekunde kann der Wagen bremsen. Onions springt zur Fahrertür und bettelt um sein Leben: »Bitte helfen Sie mir, ich wurde überfallen und angeschossen. Bitte, bitte lassen Sie mich einsteigen.«
»Gehen Sie von meinem Wagen weg. Haben Sie gehört?«
vernimmt er aus dem Fahrerfenster.
Paul Onions traut seinen Ohren nicht. Warum will man ihm nicht helfen. Angstvoll blickt er in die Richtung, aus der er gekommen ist. Bill könnte jeden Moment auftauchen. Er sieht ihn nicht, doch er weiß, er kann nicht weit entfernt sein, und er hat eine Waffe.
Er bettelt darum, in das für ihn rettende Fahrzeug steigen zu dürfen. Er fleht geradezu um sein Leben. Unsägliche Angst überkommt ihn, und man merkt sie ihm an. »Steigen Sie ein, schnell«, vernimmt er, und schon hechtet er mit einem Sprung in die sich öffnende Schiebetür in der Mitte des Wagens.«
»Danke, vielen Dank«, stammelt er und blickt in die Augen von zwei Frauen und fünf Kindern.
Die beiden Frauen sind Joanne Berry und ihre Schwester.
Joanne war mit ihrer Schwester und den Kindern unterwegs, sie hatten das Gerangel der Männer zum Teil beobachten können. Sie wollte helfen, aber sie hatte Angst um die Kinder.
Wer mag es ihr verdenken.
Paul Onions blickt aus dem Autofenster und sieht Bill auf das Auto zurennen. »Bitte fahren Sie los, sonst erschießt er uns alle«, fleht er die Fahrerin an.
Die Fahrerin ist der Situation nicht mehr gewachsen, sie legt vor Aufregung den Rückwärtsgang ein und verfehlt um ein Haar eine Begrenzungsmauer. In letzter Sekunde bringt sie den Wagen noch unter Kontrolle. Sie tritt das Gaspedal durch bis zum Anschlag. Die Reifen quietschen, das Fahrzeug schlingert, und wie durch ein Wunder behält sie den Überblick. Einige Kilometer fährt sie wie in Trance, bis ihre Nerven sich zu beruhigen beginnen, sie wieder die Herrschaft gewinnt über ihr Fahrzeug und über ihre Fahrgäste. Geradewegs steuert sie das Polizeirevier in Bowral an, um den Vorfall zu melden.
Paul Onions begann, das Vorgefallene detailliert zu schildern, doch der Polizeibeamte fand es nicht der Mühe wert, ein ausführliches Protokoll aufzunehmen. Er notierte sich die Namen und quälte die alte Schreibmaschine gnädigerweise noch mit dem Datum des Vorfalls. »Donnerstag, den 25. Januar 1990« schreibt der Beamte unter das nur zehn Zeilen lange Protokoll. Eine Nachlässigkeit, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einigen jungen Menschen das Leben gekostet hat.
Die Ermittlungen nehmen eine überraschende Wende
Viele Monate waren vergangen seit dem Tag, an dem die letzten Toten im Belanglo Forest gefunden wurden. Und noch immer war kein Täter gefasst. Die Bevölkerung wurde unruhig, forderte Erfolge von dem gegründeten Sonderdezernat.
Doch alle Ermittlungen zur Ergreifung des Täters verliefen im Sande. Man trat auf der Stelle. Dem Hinweis eines Polizeibeamten, der zwei Engländerinnen aus einem weißen VW-Bus in der Nähe des Belanglo Forest aussteigen sah, galt das Hauptaugenmerk der Ermittler. Landesweit wurden alle Inhaber eines solchen VW-Busses überprüft. Erfolglos. Man hatte die Leichen der Opfer, doch keinerlei konkrete Hinweise auf eine verdächtige Person. Man war sich sicher, der Täter musste aus der Umgebung sein. Zu tief im Wald wurden die Leichen aufgefunden, als dass man hätte annehmen können, dass sie von einem Fremden abgelegt worden wären. Weiter stellten die Beamten fest dass der Täter nur mit einem Geländewagen die Fundorte hätte erreichen können. Doch auch die Suche nach Haltern eines solchen Fahrzeugtyps führte zu keinen neuen Erkenntnissen.
Einem Holzsammler war es zu
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