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Der Rucksackmörder

Der Rucksackmörder

Titel: Der Rucksackmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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Jugendliche in dieser Gegend wurde verdächtigt. Der, den man schließlich verurteilte, lebte nur zweihundert Meter von unserem Haus entfernt«
    Inspector Brook merkt an, er hätte größtes Vertrauen in die Beamten der »Task Force Air« und sei sicher, dass sie alle erdenklichen Gesichtspunkte der Belanglo-Morde untersucht hätten.
    »Hätte zum Beispiel die Lederjacke, die Frau Francis erwähnt, in irgendeiner Verbindung zu dem Fall gestanden, wäre das gründlich nachgeprüft worden«, behauptet er.
    Frau Francis versichert dem »Sun-Herald« gegenüber, sie wäre bereit, ihre Geschichte unter Eid zu wiederholen. »Ich möchte lediglich die Wahrheit ans Tageslicht bringen«, erklärt sie. »Ich stecke mit niemandem unter einer Decke.« Sie bestätigt, sie hätte erst dann Verbindung zu »Justice Action«
    und »Firm« aufgenommen, nachdem sie vergeblich versucht hatte, von der Polizei eine Reaktion zu bekommen.

    »Firm« kämpft für Milat

    Ian Mac Dougall, der Leiter von »Firm«, erklärt vor der Presse, dass er sich zu jener Zeit, als er zusammen mit Milat in einer Zelle im Long-Bay-Gefängnis saß, in Untersuchungshaft befand und des Haschischbesitzes angeklagt war. Er sagt: »Es stinkt zum Himmel, wie damals verhindert wurde, dass Milat seine ihm zustehende Prozesskostenhilfe bekam. Leute außerhalb des Gefängnisses werden sich darüber nicht sonderlich empören, aber aus der Sicht der Mithäftlinge ist er ein Opfer des Systems. Einige der Häftlinge haben deshalb von der Gefängnisverwaltung entgegengenommene Erklärungen unterzeichnet, dass er auch im Gefängnis stets seine Unschuld beteuert habe.«
    Mac Dougall berichtet weiter, er sei es gewesen, der Milat damals geraten habe, seinen Rechtsanwalt Johannes Marsden noch während des Ermittlungsverfahrens im Amtsgericht Campbelltown zu entlassen. Er habe ihn auch mit seinem jetzigen Anwalt Andrew Boe bekannt gemacht. Dann erläutert Mac Dougall das Ziel von »Firm«:
    »Unser vorrangiges Ziel ist es, für Herrn Milat eine angemessene Prozesskostenfinanzierung durchzusetzen, damit er in Berufung gehen kann. Ferner wollen wir erreichen, dass alle Mittel für eine sorgfältige Untersuchung von weiterem Beweismaterial bereitgestellt werden.«
    Am Ende seines Statements stellt Mac Dougall fest: »Die Staatsanwaltschaft hat bis jetzt 20 Millionen A$ für diesen Fall ausgegeben, aber es bedurfte lediglich unserer kleinen Gruppe Freiwilliger, um Material heranzuschaffen, das den Fall in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt. Wir vermuten, dass es noch mehr Spuren gibt als bisher offiziell zugegeben wurde.
    Wir sagen nicht, dass Ivan Milat unschuldig ist, aber es besteht offenbar dringend weiterer Ermittlungsbedarf.«

    Milats in Brisbane ansässiger Rechtsanwalt Andrew Boe hat der Familie mittlerweile sein Wort gegeben, dass er seinen Klienten nicht im Stich lassen werde, selbst wenn keine Prozesskostenhilfe gewährt werde. Er versichert, er werde Ivan Milat unter allen Umständen bei der Berufungsverhandlung vertreten.
    Walters Schwester Shirley und die Brüder Richard, William, David und Alexander kündigen an, sich freiwillig unabhängigen Lügendetektortests unterziehen zu wollen, um damit jegliche persönliche Kenntnis von den Belanglo-Morden von sich zu weisen.
    Walter Milat erklärt darüber hinaus gegenüber dem »Sun-Herald«, niemand aus seiner Familie hätte jemals Debbie Francis getroffen. Er sagt: »Wir hatten keine Ahnung von ihrer Existenz, bis uns das von ihr aufgenommene Videoband gezeigt wurde. Was sie zu sagen hat, ist schwer zu glauben, sogar für uns in der Familie. Wie die Öffentlichkeit reagieren wird, wenn sie das Video sieht, ist kaum vorherzusagen.« Ivan Milats Schwester Shirley und seine Verlobte, Chailinder Hughes, haben sich sowohl mit Tim Anderson als auch mit den
    »Justice Action«-Aktivisten Brett Collins und Brian Henry Raven getroffen. Tim Andersen war vor einigen Jahren zu Unrecht wegen des Bombenattentats auf das Hilton Hotel verurteilt worden. »Justice Action« hatte damals in einem Aufsehen erregenden Wiederaufnahmeverfahren seine Freilassung erreicht.
    Anlässlich eines kürzlich stattgefundenen Forums der
    »Justice Action« im Parlamentsgebäude von Neusüdwales wurden Vertreter der Familie mit dem früheren Mitglied des Parlaments, Johann Hatten, bekanntgemacht. Hatten war es zu verdanken, dass kürzlich die »Royal Police Commission«
    gegründet wurde, eine Kommission, die eigens die Aufgabe hat,

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