Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
Vom Netzwerk:
wurden doch viele vernichtet. Nun ziehen die Dan-Ritter zur Bucht von Leremonth, um ihr Hauptlager zu zerstören und sie von jeglichem Nachschub abzuschneiden.«
    Mandik vernahm das mit sichtlicher Befriedigung. »Die Anführer eurer Truppen dürfen die Bedrohung durch die Gredows nicht unterschätzen! Wir haben ihr Lager schon vor einigen Wochen entdeckt und beobachten es seitdem. Lass dir gesagt sein, dass sich dort mehr Gredows befinden, als man annehmen möchte. Und es gibt noch eine schlimmere Bedrohung. Die Gredows halten Bestien in ihrem Lager, die uns unbekannt sind. Es sind riesige einäugige Kerle, die ungeheure Kräfte besitzen. Ich zweifle, ob die Heerführer von Dan wirklich wissen, worauf sie sich einlassen.«
    Tenan ahnte, dass er die Eshgoths meinte, die Seren Toroquar erwähnt hatte.
    »Ich werde Lord Amberon von der Anzahl der Verteidiger unterrichten, sobald Urisk und ich die Truppen eingeholt haben«, sagte Tenan und rieb nervös den Griff seines Schwertes. »Verzeiht, aber in Anbetracht dieser Nachrichten halte ich es für das Beste, so schnell wie möglich aufzubrechen und unsere Truppen zu warnen. Haben Eure Späher Kenntnis vom derzeitigen Aufenthaltsort der Dan-Krieger und können sie uns zu ihnen geleiten?«
    Mandik hob die schmale, knochige Hand. »Meine Späher berichteten mir, sie befänden sich entlang der westlichen Ausläufer des Rhun-Waldes auf dem Weg nach Süden, aber ihr würdet einen zu großen Umweg machen, wenn ihr sie einholen wolltet. Deshalb schlage ich euch vor, auf direktem Wege durch den Wald und durch die Marschen von Keyd zur Bucht von Leremonth zu gehen. Ich werde euch eine Eskorte zur Seite stellen, die euch sicher dorthin geleiten wird, denn es ist zu gefährlich, alleine unterwegs zu sein. Aber bevor ihr weiterzieht, ruht euch noch ein wenig aus und erfrischt euch!«
    Tenan wollte davon nichts wissen. »Die Zeit drängt! Wirmüssen die Dan treffen, bevor sie den Stützpunkt angreifen. Habt Ihr nicht selbst eben gesagt, die Lage sei gefährlich?«
    Mandik blickte ihn nachsichtig an. »Gemach, mein junger Freund. Ihr werdet schneller in der Bucht ankommen als die Krieger der Dan, denn ich werde euch ein Boot zur Verfügung stellen, mit dem ihr den Ydrai-Fluss befahren könnt.«
    Tenan war überwältigt von der unerwarteten Hilfsbereitschaft, und mit einer tiefen Verbeugung dankte er dem Fairin. Doch Mandik überraschte Tenan mit einer weiteren Ankündigung.
    »Schon viel zu lange hat sich mein Volk von der übrigen Welt zurückgezogen; dies mag in den letzten Jahrhunderten durchaus klug gewesen sein, doch nun können wir nicht länger tatenlos zusehen, wie die schwarze Hand Achests immer mehr Teile der freien Welt bedroht. Die Zeit zu handeln ist gekommen, auch für die Fairin.«
    Was wollte Mandik damit sagen? Tenans Herz schlug schneller, als ihn plötzlich Hoffnung durchströmte. »Ich wünschte, auch andere Völker Algarads würden so denken«, sagte er und dachte an König Eglamars Weigerung, das Volk der Fisk-Hai in den Kampf gegen Achest zu schicken. »Was gedenkt Ihr zu tun?«
    Mandik ließ den Blick an Tenan vorbei aus der Halle ins Grün der Bobith-Bäume schweifen, deren dicke Zweige und Äste sich im Licht der langsam anbrechenden Morgendämmerung vor einem blau-grauen Himmel abhoben. »Die Dörfer der Fairin sind in großer Gefahr, denn die Gredows holzen den Wald ab und fällen selbst riesige Bobith-Bäume, die wir verehren wie andere ihre Götter. Sie haben bereits Wohnstätten unseres Volks im Osten Gonduns in Schutt und Asche gelegt! Diesen unglaublichen Frevel werden wir nicht länger hinnehmen,wir werden uns erheben und kämpfen!« Seine Augen hatten einen wilden Glanz angenommen. »Wir werden nicht zulassen, dass Achests Truppen all das Schöne und Gute vernichten, das in Gondun existiert. Zu viel wurde bereits vernichtet, was unwiederbringlich verloren ist!« Er holte tief Luft und seufzte schwer. »Zwar verabscheue ich Gewalt, aber sie scheint mir das einzige Mittel, die Gredows aus Gondun zu vertreiben. Deshalb werden auch die Fairin ihren Beitrag zur Befreiung der Insel leisten und mit den Dan-Rittern in den Kampf ziehen. Das Heer der Dan wird jede Verstärkung gebrauchen können.« Ein Lächeln huschte über Mandiks Gesicht. »Meine Krieger und ich werden euch auf Booten nach Leremonth begleiten und uns euren Truppen anschließen.«
    Tenan war höchst erfreut über die unverhoffte Hilfe. Er hätte nie gedacht, dass sich der Anführer der Fairin

Weitere Kostenlose Bücher