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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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erzählt, als du mithilfe des magischen Staubs, des Erenloth, deinen Körper verlassen hast? Eine akralith läuft ähnlich ab, nur dass sie allein aus geistiger Kraft und ohne magische Hilfsmittel durchgeführt wird.«
    Amberon nickte gedankenvoll. »Dich umgibt eine starke Aura der Magie, Tenan. Jeder, der empfänglich dafür ist, kann das spüren. Es ist wichtig, dass du lernst, diese Kräfte bewusst einzusetzen, damit du ihnen nicht ausgeliefert bist.«
    »Ihr glaubt also, ich habe mich wirklich und wahrhaftig in den Grauen Sphären aufgehalten?« Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinab. Er hatte gehofft, das nächtliche Erlebnis sei seiner Einbildung entsprungen, so aber verstärkte sich seine Angst. »Dieses rote Leuchten, die Schattenwesen, die Bänder aus Licht ... all das habe ich sonst nur in der Gegenwart des Meledos-Kristalls wahrgenommen. Könnte das vielleicht bedeuten, dass sich der Meledos in der Nähe befindet? Eigentlich müsste er ja auf dem Grund des überfluteten Labyrinths vor der Küste Caithas Eris liegen. Aber bei all diesen Anzeichen heute Nacht ...« Tenan verstummte, ihm erschien die Vermutung plötzlich zu weit hergeholt.
    Der Erzmagier jedoch sah ihn überrascht an und strich sich über den dunklen, kurz gestutzten Bart. Er wechselte er einen Blick mit Dualar, der die Augenbrauen hochzog. »In der Tat, das ist keineswegs abwegig«, sagte er nachdenklich. »Wir werden das überprüfen.«
    »Wenn der Kristall in der Nähe ist, könnte das nur bedeuten, dass er sich auf einem der Schiffe befindet«, stellte Dualar fest. »Aber wie sollte er dorthin gelangt sein? Wir hätten die Anwesenheit eines Schattenwesens jederzeit entdeckt!«
    »Möglicherweise ist es kein Schatten, der ihn bei sich trägt, Dualar. Wir sollten alle Möglichkeiten in Betracht ziehen«, meinte Amberon. »Der Stein stellt für jeden gewöhnlichen Sterblichen eine große Gefahr dar, denn wir wissen, dass er sich nicht mehr in dem Beutel mit der Schutzrune Lord Irus befindet. Falls der Meledos in unbefugte Hände gerät, könntegroßer Schaden entstehen. Wer weiß, ob die Schatten nicht schon längst die Grenze nach Algarad überschritten haben?«
    Tenans Hand fasste unwillkürlich an sein Hemd, unter dem er immer noch den leeren Beutel trug, den Amberon ihm als Andenken an seine Reise nach Meledin überlassen hatte. Ein Angriff der Unai auf den Schiffen der Flotte? Eine grauenhafte Vorstellung! Tenan hatte die Macht des Meledos auf der Reise nach Meledin mit eigenen Augen erlebt, als der Matrose Tres in den Bann des Kristalls geraten war. Es war entsetzlich gewesen.
    Amberon wandte sich an Dualar: »Gebt den Okuren Befehl, nach dem Meledos zu forschen. Wenn die Wächter der Magie ihn ausfindig machen könnten, wäre es ein Leichtes, ihn endgültig zu versiegeln. Den Unai wäre der Weg nach Algarad dauerhaft verwehrt. Rekrutiert die besten Okuren-Wächter für diesen Auftrag. Ihr selbst werdet sie anführen, Hauptmann.«
    Dualar neigte den Kopf. »Was soll mit Tenan geschehen?«, fragte er. »Er scheint für die Schattenwesen ein begehrtes Ziel zu sein. Spätestens nach dem Vorfall dieser Nacht wissen sie, dass er sich hier befindet. Wir müssen ihn vor ihrem Einfluss schützen, vor allem, da wir nicht wissen, ob das Siegel sie noch in den Grauen Sphären zurückhält.«
    »Ich kann Euch nur zustimmen, wir müssen für seine Sicherheit sorgen.« Der Erzmagier fasste Tenan an der Schulter und sah ihn eindringlich an. »Es scheint mir unumgänglich, dass unser junger Freund so schnell wie möglich in die Techniken der magischen Verteidigung eingeweiht wird. Er muss lernen, wie er sich gegen die Schatten zur Wehr setzen kann.«
    »Der Schatten, mit dem ich sprach, schien nichts Böses im Schilde zu führen«, gab Tenan zu bedenken. »Er schien nichtauf der Seite des Bash-Arak zu stehen und mir sogar helfen zu wollen.«
    »Die Mehrheit der Schatten ist verschlagen und gehorcht den Befehlen ihres Herrn bedingungslos«, warnte Dualar. »Verlass dich nicht zu sehr auf das scheinbare Wohlwollen einiger weniger, die dich angeblich für ihren Linethar halten.«
    Amberon nickte. »Alle Unai werden ganz und gar von ihrem Herrn und Meister beherrscht, man darf ihnen nicht vertrauen. Ich möchte deshalb, dass Dualar deine Ausbildung vollständig übernimmt und Tag und Nacht über dich wacht; ich selbst bin dafür zu stark mit der Planung des Feldzugs beschäftigt. Dualar ist ein Meister der Magie, der dir mehr beibringen kann als

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