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Der Ruf der Pferde

Der Ruf der Pferde

Titel: Der Ruf der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Beyrichen
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was? Soll ich vielleicht den Hufspuren folgen? Norden ist keine besonders genaue Ortsangabe, oder?«
    »Frag mich nicht«, gab Damian spitz zurück. »Du wolltest doch was unternehmen. Aber wie du siehst, ist das nicht so einfach. Wir können nichts anderes machen als hoffen, dass die Ranger sie schnell finden.«
    »Und das kann ja höchstens Monate dauern«, stellte Ethan bitter fest. »Wenn’s wenigstens die Polizei wäre, die haben immerhin Hundestaffeln zum Suchen, aber die Ranger . . .«
    Er hielt inne. Blitzartig war ihm eine Idee gekommen und an Si-las’ Augenzwinkern erkannte er, dass der alte Mann denselben Einfall hatte.
    Ethan kniff die Augen zusammen. »Das ist vielleicht die Idee!«
    »Was?« Damian sah verdutzt drein.
    »Na, Hunde!«
    Jetzt begriff auch Damian. »Hm, wär vielleicht einen Versuch wert«, sagte er und sein Gesicht hellte sich etwas auf. »Meinst du, dein Dad leiht dir seine Meute?«
    »Nicht die Meute«, gab Ethan ungeduldig zurück. »Laird!«
    »Laird? Ach, du meinst diesen großen, dünnen Hirschhund... Kann der denn so was?« Damian schien nicht so recht überzeugt. Sein Plan mit der Fuchshundmeute hatte ihm wohl besser gefallen.
    »Na und ob der das kann«, erklärte Ethan, der sich ärgerte, dass er nicht schon eher auf diesen Gedanken gekommen war. »Mein Vater hat ihn für die Jagd und auch das Fährtensuchen ausbilden lassen.« Er sah Silas an und merkte gar nicht, wie sein Gesicht auf einmal wieder leuchtete. »Ich reite sofort rüber zu Patricias Eltern und besorge mir irgendein Kleidungsstück von ihr, damit Laird die Witterung aufnehmen kann. Und dann mach ich mich gleich auf den Weg.« Ethan fühlte sich, als ob ihm eine große Last von den Schultern genommen war. Er konnte endlich etwas tun! Das tatenlose Warten hatte ihn fast verrückt gemacht!
    Doch Silas schüttelte den Kopf.
    »Mach mal langsam, Junge«, sagte er bedächtig. »Bald wird’s dunkel, heute kannst du nicht mehr los. Wenn du morgen in aller Frühe aufbrichst, ist das immer noch ausreichend. Das Mädel hat zwar einen ziemlichen Vorsprung, aber auf die paar Stunden kommt’s jetzt auch nicht mehr an. Wichtiger ist, dass du nicht den gleichen Fehler machst wie sie.«
    Ethan verstand und nickte.
    »Angemessene Ausrüstung, das ist klar. Aber du weißt doch, Silas, ich hab schon öfter in den Bergen gezeltet, auch bei schlechtem Wetter. Bei mir zu Hause ist alles Nötige vorhanden: Zelt, Schlafsack bis minus weiß nicht wie viel Grad, Esbitkocher, wetterfeste Klamotten und so weiter. Mach dir da mal keine Sorgen.«
    »Nein, ich weiß ja, dass du dich auskennst«, bestätigte Silas. »Sonst würde ich dich auch gar nicht reiten lassen. Oder ich würde darauf bestehen, dich zu begleiten.« Er grinste kurz, als Ethan protestieren wollte. »Oh, keine Bange, mach ich schon nicht. Aber überstürze trotzdem nichts. Du holst das Mädel sicherlich ein, bist ja mit deinem Rassepferd um einiges schneller als sie. Und das mit deinem Hund ist wahrscheinlich wirklich die beste Idee, der findet sie bestimmt schnell.«
    »Wenn er sie findet«, warf Damian düster ein.
    »Was soll das heißen? Laird kriegt das hin, verlass dich drauf.« Ethan blickte Damian ärgerlich an. Tat der Reitlehrer in letzter Zeit eigentlich noch was anderes als meckern?
    »Auf diese Weise dürfte es ihm allerdings schwerfallen«, meinte Damian trocken.
    »Wieso?«
    »Ich geb ja zu, mich mit Hunden nicht besonders gut auszukennen. Vielleicht ist deiner ja auch wirklich so eine Art Superhund, der alles kann außer fliegen. Aber ich meine doch, gehört zu haben, dass Suchhunde normalerweise immer der Geruchsspur folgen, die jemand auf dem Boden hinterlässt, oder?«
    »Ja, und?«
    »Patricia läuft aber nicht«, sagte Damian. »Sie reitet.«
    Ethan erkannte auf Anhieb, dass Damian recht hatte. Wenn Laird Patricia nachspüren sollte, indem er an einem ihrer Kleidungsstücke die Witterung aufnahm, würde er tatsächlich nicht weit kommen.
    »Wir brauchen was mit dem Geruch von Dallis«, ergänzte Damian dann auch. »Fragt sich leider bloß, was wir da nehmen sollten.«
    Jetzt erst wurde Ethan klar, wo das Problem wirklich lag. Für keines der Ponys hier existierte nämlich eine individuelle Ausstattung. Eigene Decken oder Futtergeschirr gab es nicht, das Putzzeug wurde gleichermaßen für alle verwendet und auch die verschiedenen Sättel legte man in aller Regel mehreren Ponys auf.
    Es würde sich hier nichts finden, dem ausschließlich Dallis’

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