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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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fremden Land gestrandet - wie ein Verbrecher gehängt und um ein Haar in ungeweihter Erde vergraben. Und jetzt bekommt er nicht einmal ein ordentliches caithris !« Er hob den Becher und fand unter Schwierigkeiten seinen Mund. Er trank in tiefen Zügen und stellte ihn mit einem gedämpften Geräusch ab.
    »Was soll’s, wir werden die Totenklage halten!« Er funkelte Jamie, Fergus und Ian herausfordernd an. »Warum nicht?«
    Jamie war nicht betrunken, doch er war auch nicht mehr völlig nüchtern. Er grinste Duncan an und hob seinen eigenen Becher zum Salut.
    »Warum nicht, genau«, sagte er. »Du wirst aber singen müssen, Duncan. Keiner von den anderen hat Gavin gekannt, und ich kann nicht singen. Ich kann aber mitbrüllen.«
    Duncan nickte gebieterisch und sah uns mit blutunterlaufenen Augen an. Ohne Vorwarnung warf er den Kopf zurück und gab ein furchtbares Geheul von sich. Ich fuhr auf meinem Sitz zusammen und verschüttete einen halben Becher Ale in meinem Schoß. Ian und Fergus, die offenbar schon öfter gälische Totenklagen gehört hatten, verzogen keine Miene.
    Überall im ganzen Raum wurden Bänke gerückt, als die Männer alarmiert aufsprangen und nach ihren Pistolen griffen. Die Bedienung lehnte sich mit großen Augen aus der Küchendurchreiche. Rollo erwachte mit einem empörten »Wuff!« und starrte mit gefletschten Zähnen wild um sich.

    »Tha sinn cruinn a chaoidh ar caraid, Gabhainn Hayes« , donnerte Duncans rauher Bariton. Ich verstand gerade genug Gälisch, um das zu übersetzen. »Wir haben uns zusammengefunden, um zu weinen und dem Himmel den Verlust unseres Freundes Gavin Hayes zu klagen!«
    »Èisd ris!« , stimmte Jamie ein.
    »Rugadh e do Sheumas Immanuel Hayes agus Louisa N’ic a Liallain an am baile Chill-Mhartainn, ann an sgire Dhun Domhnuill, anns a bhliadhnaseachd ceud deug agus a haon!« Er wurde geboren als Sohn von James Emmanuel Hayes und Louisa Maclellan, im Dorf Kilmartin im Pfarrbezirk Dodanil, im Jahr unseres Herrn siebzehnhundertundeins!
    » Èisd ris! « Diesmal fielen Fergus und Ian in den Refrain ein, den ich mir in etwa mit »Hört ihn an!« übersetzte.
    Rollo schien weder Strophe noch Refrain übermäßig zu gefallen. Er hatte seine Ohren flach an den Schädel gepreßt und die gelben Augen zu Schlitzen verengt. Ian kratzte ihn beruhigend am Kopf, und er legte sich wieder hin und brummte Wolfsflüche vor sich hin.
    Da das Publikum begriff, daß keine Gewalt drohte und ihm die minderwertige Stimmakrobatik der betrunkenen Sänger in der Ecke wohl sowieso langweilig geworden war, ließ es sich gemütlich nieder, um die Darbietung zu genießen. Als Duncan so weit gediehen war, daß er die Namen der Schafe aufzählte, die Gavin Hayes besessen hatte, bevor er seine Kate verlassen hatte, um seinem Herrn nach Culloden zu folgen, sangen viele der Gäste an den umliegenden Tischen begeistert den Refrain mit, brüllten » Èisd ris! «, knallten ihre Becher auf den Tisch - und hatten glücklicherweise keine Ahnung, wovon eigentlich die Rede war.
    Betrunkener denn je fixierte Duncan die Soldaten am Nebentisch mit haßerfülltem Blick, während ihm der Schweiß über das Gesicht lief.
    »A Shasunnaich na galladh,’s olc a thig e dhuibh fanaid air bàs gasgaich. Gun toireadh an diabhul fhein leis anns a bhàs sibh, direach di Fhirinn!« Hinterlistige Sassenach-Hunde, die totes Fleisch essen! Übel steht es euch an, euch über den Tod eines beherzten Mannes zu freuen! Möge der Teufel selbst in eurer Todesstunde über euch kommen und euch zur Hölle befördern!
    An diesem Punkt wurde Ian etwas blaß, und Jamie warf Duncan einen scharfen Blick zu, doch beide brüllten tapfer »Èisd ris!« mit dem Rest der Menge.
    Einer Eingebung folgend, stand Fergus auf und ließ seinen Hut herumgehen,
und außer sich vom Bier und vor Begeisterung, zahlten die Leute fröhlich Kupferstücke dafür, daß sie über sich selbst herziehen durften.
    Mein Kopf vertrug nicht weniger als so mancher Männerschädel, doch meine Blase war viel kleiner. Da mir vor Krach, dicker Luft und Alkohol ganz schwindelig war, erhob ich mich und bahnte mir vorsichtig einen Weg hinter dem Tisch hervor, durch das Gedränge und hinaus in die frische Luft des frühen Abends.
    Es war immer noch heiß und drückend, obwohl die Sonne schon lange untergegangen war. Aber hier draußen gab es viel mehr Luft und viel weniger Leute, die sie teilten.
    Nachdem ich meinem inneren Druck Erleichterung verschafft hatte, setzte ich mich mit

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