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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Arm.
    »Ringel, Ringel, Rose«, murmelte er, den Blick auf das bunte Pflaster des Weges gerichtet, während sie den Brunnen umkreisten.
    »Ja, Ringel, Ringel, Rose, Butter in die Dose«, pflichtete sie ihm bei. »Und in drei Monaten macht die Dose Peng! Ich muß irgend etwas tun«, schloß sie elend.
    »Glaubt es oder nicht, in Eurem Fall tut Ihr etwas, wenn Ihr wartet, auch wenn ich zugebe, daß es nicht danach aussehen mag«, antwortete er trocken. »Warum wollt Ihr nicht abwarten, ob die Suche Eures Vaters erfolgreich ist? Liegt es daran, daß Euer Ehrgefühl es Euch nicht gestattet? Oder -«
    »Nicht meine Ehre«, sagte sie. »Seine. Rogers. Er ist - er ist mir gefolgt. Er hat - alles aufgegeben - und er ist mir hinterhergereist, als ich hierherkam, um meinen Vater zu suchen. Ich wußte, daß er es tun würde, und so war es auch.«
    »Wenn er das hier herausfindet«, sie zog eine Grimasse und legte eine Hand um ihren Kugelbauch, »dann wird er mich heiraten; er wird glauben, daß er das muß. Und das kann ich nicht zulassen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich ihn liebe. Ich will nicht, daß er mich aus Pflichtgefühl heiratet. Und ich -« Sie preßte ihre Lippen über dem Rest zusammen. »Es geht nicht«, schloß sie bestimmt. »Ich habe mich entschieden, und es geht nicht.«
    Lord John zog seinen Umhang fester, als ein frischer Windstoß wie eine Rakete vom Fluß herangestoben kam. Es roch nach Eis und totem Laub, doch es lag ein Hauch von Frische darin; der Frühling war im Anmarsch.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Tja, ich stimme völlig mit Eurer Tante überein, daß Ihr einen Ehemann braucht. Aber warum ich?« Er zog seine bleiche Augenbraue hoch. »Liegt es an meinem Titel oder meinem Reichtum?«

    »Keins von beidem. Es war, weil ich mir sicher war, daß Ihr keine Frauen mögt«, sagte sie und warf ihm einen dieser unverhüllten, blauen Blicke zu.
    »Ich mag Frauen«, sagte er entnervt. »Ich bewundere und ehre sie, und ich hege beträchtliche Zuneigung für diverse Mitglieder des weiblichen Geschlechts - darunter auch Eure Mutter, auch wenn ich bezweifle, daß dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht. Doch ich suche kein Vergnügen in ihren Betten. Drücke ich mich deutlich genug aus?«
    »Ja«, sagte sie, und die kleinen Linien zwischen ihren Augen verschwanden wie durch Zauberei. »Das dachte ich auch. Versteht Ihr, es wäre nicht recht von mir, Mr. MacNeill oder Barton McLachlan oder einen anderen dieser Männer zu heiraten, weil ich damit etwas versprechen würde, was ich ihnen nicht geben könnte. Aber ich will sie sowieso nicht, also gibt es keinen Grund, warum ich Euch nicht heiraten könnte.«
    Er unterdrückte ein starkes Bedürfnis, seinen Kopf gegen die Mauer zu donnern.
    »Aber sicher gibt es den.«
    »Was denn?«
    »Um nur den offensichtlichsten zu nennen, würde mir Euer Vater zweifellos den Hals brechen!«
    »Warum denn das?« wollte sie stirnrunzelnd wissen. »Er hat Euch gern; er sagt, Ihr seid einer seiner besten Freunde.«
    »Ich habe die Ehre, in seiner Hochachtung zu stehen«, sagte er kurz. »Allerdings würde diese Hochachtung sehr schnell aufhören zu existieren, wenn Jamie Fraser entdecken würde, daß seine Tochter einem abartigen Sodomiten als Gespielin und Zuchtstute dient.«
    »Und wie sollte er das herausbekommen?« wollte sie wissen. » Ich würde es ihm nicht sagen.« Dann errötete sie, und als sie jetzt seinem empörten Blick begegnete, brach sie in Gelächter aus, in das er hilflos einfiel.
    »Also, es tut mir leid, aber das habt Ihr gesagt«, japste sie schließlich, während sie sich hinsetzte und sich die tränenden Augen mit dem Saum ihres Umhangs trocknete.
    »Oh, Himmel. Ja, das habe ich.« Abwesend strich er sich eine Haarsträhne aus dem Mund und wischte sich erneut die laufende Nase an seinem Ärmel ab. »Verdammt, warum habe ich kein Taschentuch? Ich habe es gesagt, weil es stimmt. Und was Euren Vater angeht, so ist er sich der Tatsache sehr wohl bewußt.«
    »Ja?« Sie schien unverhältnismäßig überrascht zu sein. »Aber ich dachte, er würde niemals -«

    Das Aufleuchten einer gelben Schürze unterbrach sie; eine der Küchenmägde befand sich in einem angrenzenden Garten. Kommentarlos stand Lord John auf und reichte ihr die Hand; sie erhob sich schwerfällig, und sie liefen auf die trockene, braune Kruste der Rasenfläche hinaus, von ihren aufgeblähten Umhängen wie von Segeln umweht.
    Die Steinbank unter der Weide war um diese Jahreszeit ihres üblichen

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