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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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festgehalten hatte, während Claire seinen Fuß gefoltert hatte. Da war sie ganz für ihn dagewesen, hatte ihn mit aller Kraft gehalten. Er konnte ihre Arme immer noch um sich spüren, und die Erinnerung versetzte ihm einen leisen Stoß der Genugtuung in der Magengrube.
    Wenn er darüber nachdachte, wunderte er sich ein bißchen. Gut, die Verarztung hatte teuflisch wehgetan, doch das war nichts gewesen, was er nicht zähneknirschend hätte aushalten können, und nach all ihren Erfahrungen auf dem Schlachtfeld hatte Claire das sicherlich gewußt.
    Sie hatte es absichtlich getan, oder? Brianna die Gelegenheit gegeben, ihn zu berühren, ohne sich bedrängt oder verfolgt vorzukommen? Ihm die Gelegenheit gegeben, seine Erinnerung daran aufzufrischen, wie stark die Anziehung zwischen ihnen wirklich war? Er wälzte sich wieder herum, diesmal auf den Bauch, dann lag er mit dem Kinn auf seinen verschränkten Armen da und blickte in die sanfte Dunkelheit hinaus.
    Sie konnte gern den anderen Fuß haben, wenn sie es nur noch einmal tat.
     
    Claire sah ein- oder zweimal täglich nach ihm, doch er wartete bis zum Ende der Woche, als sie kam, um den Verband zu entfernen, da die Maden jetzt vermutlich mit der Drecksarbeit fertig waren und - so hoffte er inständig - das Weite gesucht hatten.
    »Oh, schön«, sagte sie und tastete mit dem schaudererregenden Entzücken des Chirurgen an seinem Fuß herum. »Granuliert wunderbar; fast keine Entzündung mehr.«
    »Toll«, sagte er. »Sind sie weg?«
    »Die Maden? Oh, ja«, versicherte sie ihm. »Sie verpuppen sich innerhalb weniger Tage. Haben ihre Sache gutgemacht, nicht wahr?« Sie fuhr vorsichtig mit dem Daumennagel an der Seite seines Fußes entlang, an der es ihn schon kitzelte.
    »Das kann ich dir nur glauben. Dann darf ich jetzt also damit auftreten?« Er beugte den Fuß versuchsweise. Es schmerzte ein wenig, war aber kein Vergleich zu vorher.

    »Ja. Zieh aber noch ein paar Tage keine Schuhe an. Und tritt um Gottes willen nicht auf irgend etwas Spitzes.«
    Sie begann, ihre Sachen einzupacken, und summte dabei vor sich hin. Sie sah glücklich, aber müde aus; sie hatte Ringe unter den Augen.
    »Brüllt das Kind nachts noch?« fragte er.
    »Ja, armes Würmchen. Kannst du ihn hier oben hören?«
    »Nein. Aber du siehst müde aus.«
    »Das überrascht mich nicht. Seit einer Woche hat keiner von uns eine einzige Nacht durchgeschlafen, besonders die arme Brianna, weil sie ihn als einzige füttern kann.« Sie gähnte kurz und schüttelte blinzelnd den Kopf. »Jamie hat den Fußboden im hinteren Schlafzimmer hier fast fertig; er will nach hier oben ziehen, sobald er fertig ist - dann haben Brianna und das Baby mehr Platz, und nicht ganz zufällig haben wir dann selbst ein bißchen Ruhe und Frieden.«
    »Gute Idee. Äh - wo wir von Brianna sprechen…«
    »Mm?«
    Sinnlos, es hinauszuzögern; besser gerade heraus damit.
    »Hör mal - ich versuche mein Bestes. Ich liebe sie, und ich will es ihr zeigen, aber - sie weicht mir aus. Sie kommt, und wir unterhalten uns, und alles ist in Butter, aber dann will ich den Arm um sie legen oder sie küssen, und plötzlich ist sie am anderen Ende des Zimmers und hebt Blätter vom Boden auf. Stimmt irgend etwas nicht, kann ich irgend etwas tun?«
    Sie warf ihm einen ihrer enervierenden, gelben Blicke zu; geradeaus und schonungslos wie ein Falke.
    »Du warst ihr erster, nicht wahr? Der erste Mann, mit dem sie geschlafen hat, meine ich.«
    Er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg.
    »Ich - äh - ja.«
    »Also dann. Bis jetzt besteht ihre Erfahrung mit den sogenannten körperlichen Freuden darin, defloriert zu werden - und ganz gleich, wie sanft du dabei warst, es tut normalerweise weh -, zwei Tage später vergewaltigt zu werden und dann ein Kind zu bekommen. Meinst du, daß sie sich demzufolge wie von Sinnen in deine Arme fallen läßt und es nicht abwarten kann, daß du deine ehelichen Rechte einforderst?«
    Du hast es darauf angelegt , dachte er, und sie hat es dir gegeben. Volltreffer. Seine Wangen brannten heißer als jemals im Fieber.
    »Darauf bin ich nicht gekommen«, murmelte er vor die Wand.
    »Nun, natürlich nicht«, sagte sie und klang hin- und hergerissen
zwischen Ungeduld und Belustigung. »Du bist ein verflixter Mann . Deshalb sage ich es dir ja.«
    Er holte tief Luft und drehte sich widerstrebend wieder zu ihr um.
    »Und was genau willst du mir damit sagen?«
    »Daß sie Angst hat«, sagte sie. Sie legte den Kopf auf die Seite und

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