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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geblieben.«
    »Aber wir haben so viel von ihr geborgen.«
    »Ich weiß, aber ich bin nun einmal gierig.« Tate schüttelte den Gedanken ab und legte ihre Zeichnung beiseite. »Ich hatte davon geträumt, dass wir sie bergen könnten, so wie mein Team vor ein paar Jahren dieses phönizische Schiff gehoben hat. Jetzt muss ich mich mit den Bruchstücken zufrieden geben, die Stürme und Zeit übrig gelassen haben.« Sie spielte mit ihrem Stift und versuchte, nicht an das Amulett zu denken.
    Niemand hatte es erwähnt. Aberglaube, so vermutete sie. Der Fluch der Angelique spukte durch ihre Köpfe, und mit ihm VanDyke. Früher oder später würden sie sich beiden stellen müssen.
    »Ich lasse dich jetzt in Ruhe und fahre zur Mermaid hinüber, um Buck zu helfen.« Marla lächelte.
    Tate wandte sich wieder ihrem Laptop zu, um einen Rosenkranz einzutragen. Zwanzig Minuten später war sie in die Begutachtung einer goldenen Halskette versunken. Der Anhänger stellte einen Vogel im Flug dar und hatte die Jahrhunderte, die hohen Wellen, den Abrieb des Sandes überlebt.
Sie schätzte den Wert des Stückes auf über fünfzigtausend Dollar, gab eine Beschreibung in den Computer ein und begann mit ihrer Zeichnung.
    Matthew näherte sich ihr, ohne dass sie ihn bemerkte. Er beobachtete für einen Augenblick, wie professionell und graziös zugleich sie mit Papier und Bleistift umging. Die Sonne fiel so, dass sich ihr Profil auf dem Monitor spiegelte.
    Er wollte seine Lippen auf einen ganz bestimmten Punkt in ihrem Nacken pressen. Er wollte seine Arme um sie legen, spüren, wie sie sich entspannt und vielleicht ein wenig anlehnungsbedürftig an ihn schmiegte.
    Aber in den letzten Wochen hatte er sich bewusst zurückgehalten in der Hoffnung, Tate zu erobern, ohne sie zu bedrängen. Seine Geduld hatte ihn jedoch Dutzende von schlaflosen Nächten gekostet. Offenbar bewegten sie sich nur unter Wasser im Einklang. Dabei sehnte sich jeder Teil seines Körpers nach ihr.
    »Sie haben ein paar Weinkrüge nach oben gebracht. Einer ist völlig unversehrt.«
    »Oh.« Erschrocken drehte Tate sich um. »Ich habe dich gar nicht kommen hören. Ich hatte dich auf der Mermaid vermutet.«
    »Das war ich auch.« Aber er hatte nur daran denken können, dass sie hier arbeitete, ganz allein. »Sieht so aus, als ob du mit dem Team unter Wasser Schritt hältst.«
    »Ich werde nervös, wenn ich in Verzug gerate.« Sie schob ihren Zopf von der Schulter und war sich kaum bewusst, dass sie zusammenzuckte, als er sich neben sie setzte. Aber ihm fiel es auf, und es gefiel ihm überhaupt nicht. »Meistens arbeite ich noch ein paar Stunden abends, wenn die anderen schlafen.«
    Nacht für Nacht hatte er das Licht auf der New Adventure gesehen, während er ruhelos über sein eigenes Deck tigerte. »Kommst du uns deshalb nie auf der Mermaid besuchen?«
    »Für mich ist es einfacher, an ein und demselben Ort zu arbeiten.« Und vor allem war es ungefährlicher, als sich mit ihm bei Mondlicht auf seinem Territorium aufzuhalten. »Meinen Berechnungen nach haben wir schon viel mehr gefunden als im vergleichbaren Zeitraum damals bei der Marguerite . Dabei haben wir noch nicht einmal die Schatzkammer entdeckt.«
    Er beugte sich vor, um die Kette mit dem goldenen Vogel in die Hand zu nehmen, war aber mehr daran interessiert, wie sich ihre Schulter versteifte, als er dagegenstieß. »Wie viel ist das wert?«
    Tate zog die Augenbrauen hoch. Sie hätte damit rechnen müssen, dass er beim Anblick eines derart sensationellen Fundes nur in Dollars und Cents denken würde. »Bei vorsichtiger Schätzung mindestens fünfzigtausend.«
    »Gut.« Er sah sie an und spielte mit dem Schmuckstück in seiner Hand. »Das dürfte uns fürs Erste über die Runden bringen.«
    »Darum geht es ja wohl nicht.« Besitzergreifend nahm sie ihm die Halskette ab und legte sie sanft auf das weiche Tuch, das sie auf ihrem Arbeitstisch ausgebreitet hatte.
    »Worum geht es denn, Rotschopf?«
    »Ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden, mit dir darüber zu diskutieren, aber es gibt etwas, worüber wir dringend reden müssen.« Sie verlagerte ihr Gewicht, sodass sie ihn ansehen und gleichzeitig eine sichere Distanz wahren konnte.
    »Sollten wir das nicht beim Essen besprechen?« Seine Fingerspitze glitt über ihre Schulter. »Seit über zwei Wochen haben wir keine Pause eingelegt. Warum fahren wir heute Abend nicht noch einmal nach Nevis?«
    »Du solltest den geschäftlichen Teil nicht mit deiner Libido

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