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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bekannt sein dürfte. Gegenstände, die wir von der Santa Marguerite geborgen haben. Wir arbeiten seit Wochen an dem Wrack und haben unseren Anspruch bei den zuständigen Behörden angemeldet.«
    Er studierte ihr Gesicht mit offenkundigem Interesse. Es war ihm immer ein Vergnügen, jemanden so angeregt und furchtlos sprechen zu hören, ganz besonders, wenn er das Spiel längst gewonnen hatte. Er bedauerte die Menschen, die die Herausforderung eines Geschäftsabschlusses und den Triumph eines Sieges nicht zu schätzen wussten. »Sie werden feststellen, dass die Sachlage nicht ganz eindeutig ist.« Er spitzte die Lippen, dann nippte er an seinem Champagner. »Wir befinden uns hier in freien Gewässern. Die Regierung streitet dergleichen häufig ab, weshalb ich sie vor ein paar Monaten über meine Pläne, an dieser Stelle tätig zu werden, informierte.« Er trank noch einen Schluck. »Offenbar hat man Sie darüber nicht in Kenntnis gesetzt. Als ich eintraf, fiel mir natürlich auf, dass bereits jemand herumgeschnüffelt hatte. Allerdings habe ich niemanden angetroffen.«
    Von wegen vor ein paar Monaten, dachte Tate, bewahrte
jedoch Haltung. »Wir hatten einen Unfall. Ein Mitglied unseres Teams befindet sich im Krankenhaus.«
    »Oh, was für ein Pech! Wracktauchen kann wirklich eine gefährliche Angelegenheit sein. Seit Jahren gehört dieser Sport zu meinen Hobbys. Bisher hatte ich selbst eigentlich immer Glück.«
    »Die Sea Devil war schon hier«, fuhr Tate fort. »Wir hatten Markierungsbojen gesetzt. Rechtlich gesehen …«
    »Ich bin gern bereit, über diese kleine Unregelmäßigkeit Ihrerseits hinwegzusehen.«
    Ihre Kinnlade klappte herunter. »Sie sind dazu bereit?« Zur Hölle mit ihrer Gelassenheit. »Sie machen uns unseren Claim streitig, Sie stehlen Gegenstände, die wir bereits geborgen haben, und Aufzeichnungen von unseren Booten –«
    »Über diese angeblich entwendeten Gegenstände weiß ich nichts«, unterbrach er sie. Er hatte den Ton angeschlagen, in dem er mit aufmüpfigen Angestellten sprach. »Ich schlage vor, dass Sie sich diesbezüglich an die Behörden in Saint Kitts oder Nevis wenden.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Vernünftig.« Er nahm den Champagner aus dem Silberkübel und schenkte sich und Yvette nach. »Mögen Sie keinen Taittinger?«
    Abrupt setzte Tate ihr Glas ab. »Damit kommen Sie nicht durch. Wir haben die Marguerite gefunden, wir haben sie freigelegt. Ein Mitglied unseres Teams wäre fast gestorben. Sie können nicht einfach herkommen und sich nehmen, was uns gehört.«
    »In derartigen Angelegenheiten sind die Besitzverhältnisse häufig umstritten.« Der Mann hielt einen Augenblick inne und studierte den Champagner in seinem Glas. Schließlich drehte sich alles im Leben um Besitz. »Sie können natürlich dagegen angehen, aber ich fürchte, Sie werden über das Ergebnis enttäuscht sein. Ich stehe in dem Ruf, ein Gewinner zu sein.« Er strahlte sie an und strich mit einem
Finger über Yvettes glänzenden Arm. »Nun«, sagte er und stand auf. »Vielleicht darf ich Sie herumführen? Ich bin sehr stolz auf die Triumphant . Sie hat ein paar ganz besondere Extras.«
    »Ist mir völlig egal. Selbst wenn sie einen Mast aus massivem Gold hat!« Tates Gelassenheit überraschte sie selbst. Sie stand auf und starrte ihm in die Augen. »Ein tolles Boot und europäisches Flair ändern nichts am Tatbestand der Piraterie.«
    »Sir.« Der Diener räusperte sich leise. »Sie werden auf dem Vorderdeck gebraucht.«
    »Einen Augenblick, André.«
    »Selbstverständlich, Mr. VanDyke.«
    »VanDyke«, wiederholte Tate und spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. »Silas VanDyke?«
    »Mein Ruf eilt mir offenbar voraus.« Er schien erfreut, dass sie schon von ihm gehört hatte. »Unverzeihlich von mir, dass ich mich noch nicht vorgestellt hatte, Miss …«
    »Beaumont. Tate Beaumont. Ich weiß, wer Sie sind, Mr. VanDyke, und ich weiß, was Sie getan haben.«
    »Das ist wirklich schmeichelhaft.« Er hob sein Glas und prostete ihr zu, bevor er es leerte. »Aber ich habe ja auch eine ganze Menge getan.«
    »Matthew hat mir von Ihnen erzählt. Matthew Lassiter.«
    »Ach ja, Matthew. Ich bin mir sicher, dass er nicht allzu freundlich über mich gesprochen hat. Demnach ist Ihnen vermutlich bekannt, dass ich an einem bestimmten Gegenstand interessiert bin.«
    »Der Fluch der Angelique.« Obwohl ihre Handflächen feucht waren, hob Tate entschlossen ihr Kinn. »Da Sie ja bereits getötet haben, um an

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