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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dir.«
    Und wie zum symbolischen Abschied von einem unrealistischen Traum nahm er ihre Hand und drückte seine Lippen auf ihre Fingerknöchel.
    »Hayden …«
    Er konnte die Besorgnis, das Bedauern und das schmerzliche Mitleid in ihren Augen nicht ertragen. »Mach dir keine Sorgen. Nur ein Zeichen der Bewunderung unter Kollegen. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass wir nicht mehr lange zusammenarbeiten werden.«
    »Noch habe ich mich nicht entschieden«, sagte sie schnell.
    »Ich denke schon.«
    »Nun, schließlich muss ich meine Pflichten erfüllen. Und ich stehe in deiner Schuld, Hayden, weil du mich für diesen Job vorgeschlagen hast.«
    »Dein Name stand doch schon auf der Liste«, korrigierte er sie. »Ich habe die Entscheidung nur gebilligt.«
    »Aber ich dachte –« Sie zog die Augenbrauen zusammen.
    »Dein guter Ruf eilt dir eben voraus, Tate.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Hayden, aber … Ich stand schon auf der Liste, sagst du? Auf welcher Liste?«
    »Auf der Liste von Trident. Die Bosse waren von deinem Lebenslauf beeindruckt. Damals beschlich mich das Gefühl, dass einer der Geldgeber Druck machte, damit dein Name auf die Liste kam. Nicht, dass ich mit der Empfehlung nicht einverstanden gewesen wäre …«
    »Verstehe.« Sie wusste selbst nicht, warum sich ihre Kehle auf einmal so trocken anfühlte. »Wer sind diese Geldgeber eigentlich?«
    »Wie du schon so treffend bemerkt hast: Ich bin nur ein Rädchen im Getriebe.« Hayden zuckte mit den Schultern und stand auf. »Falls du dich dazu entscheidest, vor Ende der Expedition zu kündigen, täte es mir leid, dich zu verlieren, aber es liegt natürlich bei dir.«
    »So weit hatte ich noch gar nicht gedacht.« Obwohl es sie beunruhigte, dass sie auf diese mysteriöse Weise für den Job ausgewählt worden war, lächelte sie Hayden an. »Trotzdem vielen Dank.«
    Als er gegangen war, rieb sie mit einer Hand über ihren Mund. Woher kommt dieses unheimliche Gefühl? fragte sie sich. Warum hatte sie nichts von dieser Liste gewusst oder von der Tatsache, dass ihr Name bereits darauf gestanden hatte?
    Sie wandte sich wieder ihrem Monitor zu, legte die Hände auf die Tastatur und kniff die Augen zusammen. Trident, hatte Hayden gesagt. Poseidon und SeaSearch konnte sie also fürs Erste außer Acht lassen. Wenn man an die Macht herankommen wollte, musste man nach dem Geld suchen.
    »Hallo, Freunde und Nachbarn!« Bowers kam hereingeschlendert. Er nagte an einem Hühnerbein. »Madam, der Lunch ist serviert.« Er zwinkerte Tate zu und wartete auf ihr Lachen.
    »Kannst du mir einen Augenblick behilflich sein, Bowers?«
    »Natürlich, Süße. Bei allem, was du willst.«
    »Lass deine Magie am Computer spielen. Ich will herausfinden, wem das große Geld hinter Trident gehört.«
    »Willst du dich bedanken?« Er stellte seinen Teller beiseite, wischte sich die Hände am Hemd ab und legte los.
    »Hmm … ziemlich komplizierter Aufbau«, murmelte er nach einer Weile. »Nur gut, dass ich der Beste bin. Du hast
dich in ihr Netz eingeklinkt, die Daten, die wir benötigen, müssen sich also irgendwo da drin befinden. So ist das immer. Willst du wissen, wer im Aufsichtsrat sitzt?«
    »Nein«, sagte sie langsam. »Vergiss es. Der Besitzer der Nomad, Bowers, innerhalb der Firmengruppe … Wem gehört das Schiff?«
    »Der Besitzer dürfte mithilfe der Technik nicht schwer ausfindig zu machen sein. Sie gehört SeaSearch, Baby. Moment … eine Spende. Gott, wie ich diese Philanthropen liebe! Ein Typ namens VanDyke.«
    Tate starrte auf den Bildschirm. »Silas VanDyke.«
    »Er ist eine ganz große Nummer und hat sehr eigenwillige Methoden. Bestimmt hast du schon von ihm gehört. Finanziert jede Menge Expeditionen. Wir sollten dem Mann einen großen, schmatzenden Kuss aufdrücken.« Sein Grinsen verschwand, als er Tates Gesicht sah. »Wo ist das Problem?«
    »Ich bin das Problem.« Wütend biss sie die Zähne zusammen. »Dieses Arschloch muss mich auf die Liste gesetzt haben! Dieser … Was soll’s, jedenfalls streiche ich meinen Namen mit sofortiger Wirkung.«
    »Von der Liste?« Verwundert starrte Bowers sie an. »Von welcher Liste?«
    »Er dachte, er könnte mich benutzen.« Beinahe blind vor Wut, starrte Tate auf die sorgfältig auf ihrem Tisch arrangierten Gegenstände, auf Davids und Elizabeth’ Uhr. »Für das hier. Zur Hölle mit ihm!«
     
    Matthew legte den Hörer auf und trank einen Schluck Kaffee. Wieder eine Brücke hinter mir abgebrochen, dachte er. Oder

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