Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hole mir die Isabella . Ob ich sie finde oder nicht, ich nehme mein Leben wieder selbst in die Hand. Es gibt jede Menge Wracks da draußen, und ich will verdammt sein, wenn ich den Rest meines Lebens damit verbringe, nach Altmetall zu tauchen oder Touristen herumzuchauffieren, anstatt nach Gold zu jagen.«
    »Ich kann dich nicht aufhalten.« Buck betrachtete seine zitternden Hände. »Und das hatte ich befürchtet.« Er atmete tief durch und dehnte seine Schultern. »Ich komme mit.«
    »Hör mal, Buck –«
    »Seit zehn Tagen habe ich keinen Tropfen getrunken.« Buck ballte die Hände zu Fäusten und entspannte sie wieder. »Ich bin trocken. Vielleicht bin ich noch ein wenig tatterig, aber ich bin trocken.«
    Zum ersten Mal seit langem sah Matthew ihn aufmerksam an. Auf Bucks Wangen lagen Schatten, aber die Augen waren klar. »Du warst schon öfter zehn Tage lang trocken, Buck.«
    »Stimmt. Aber diesmal habe ich es aus eigener Kraft geschafft. Die Sache geht auch mich etwas an, Matthew. Der Gedanke, dorthin zurückzukehren, macht mir verdammt große Angst, aber wenn du gehst, gehe ich auch. Wir Lassiters halten zusammen«, brachte er hervor, bevor seine Stimme versagte. »Soll ich etwa darum betteln, dass du mich mitnimmst?«
    »Nein, Himmel noch mal!« Matthew rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. Es gab ein Dutzend logischer, vernünftiger Gründe, Bucks Bitte abzulehnen. Und nur einen einzigen Grund, zuzustimmen. Buck war seine Familie. »Ich kann nicht deinen Babysitter spielen oder mir Gedanken darüber machen, ob du eine Flasche eingeschmuggelt hast. Du musst arbeiten und dir deinen Platz auf dem Boot verdienen.«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe.«
    »LaRue«, wandte sich Matthew an den Mann, der gelassen sein Fastfood verzehrte, »du bist an dieser Sache beteiligt. Wie stehst du dazu?«
    LaRue schluckte und tupfte sich den Mund mit einer Papierserviette ab. »Ich denke mir, dass zwei weitere Hände nicht im Weg sind, solange sie nicht zittern.« Er zuckte mit den Schultern. »Wenn sie zittern, kannst du ihn immer noch als Ballast verwenden.«
    Gedemütigt presste Buck die Lippen zusammen. »Ich werde meinen Teil der Arbeit übernehmen. James wollte die Isabella . Ich helfe euch dabei, sie für ihn zu finden.«
    »In Ordnung.« Matthew nickte. »Pack deine Sachen. Im Morgengrauen legen wir ab.«

Viertes Kapitel
    A ls das kleine Flugzeug auf der Rollbahn landete, schreckte Tate aus ihrem Halbschlaf hoch. In den letzten achtunddreißig Stunden war sie fast pausenlos unterwegs gewesen, war von Schiffen in Flugzeuge und Taxis umgestiegen. Sie hatte ein beachtliches Stück des Pazifik und einen ganzen Kontinent hinter sich gelassen und verschiedene Zeitzonen durchquert.
    Ihre Augen sagten ihr, dass draußen heller Tag war, aber ihr Körper empfand dies ganz anders.
    Im Augenblick fühlte sie sich, als ob sie aus dünnem, zerbrechlichem Glas bestehen und bei jedem lauten Geräusch oder unvorsichtigen Stoß in tausend Scherben zerbrechen würde.
    Aber sie war zu Hause angekommen. Oder wenigstens auf dem winzigen Flughafen von Frisco auf Hatteras Island. Vor ihr lag nur noch eine kurze Autofahrt, und dann, so schwor sie sich, würde sie mindestens vierundzwanzig Stunden lang alles meiden, was sich irgendwie bewegte.
    Sie bückte sich vorsichtig und griff nach ihrer Bordtasche. Die Thunfischdose mit Propellern, die sie in Norfolk erwischt hatte, beförderte nur sie und den Piloten. Als der Flieger endlich stand, drehte sich der Mann zu ihr um und signalisierte mit dem Daumen nach oben, was sie mit einer unbestimmten Geste und einem noch unbestimmteren Lächeln quittierte.
    Es gab für sie einiges zu überdenken, aber ihr Hirn wollte einfach nicht in Gang kommen. Seitdem sie auf die Verbindung zu VanDyke gestoßen war, hatte sie gar nicht schnell
genug nach Hause kommen können. Sie war gerade dabei gewesen, ihre Habseligkeiten in eine Tasche zu stopfen, als obendrein ihr Vater angerufen und sie gebeten hatte, so bald wie möglich aus der Expedition auszusteigen.
    Und ausgestiegen bin ich, dachte Tate. Und zwar in Rekordzeit.
    Seither hatte sie nichts getan außer reisen und arbeiten, gelegentlich unterbrochen von einem kurzen Nickerchen. Hoffentlich war VanDyke bereits darüber informiert, dass sie sich Tausende Meilen von ihrem Posten entfernt aufhielt. Und hoffentlich wusste er, dass sie ihm damit eine lange Nase machte.
    Mit ihrer Aktentasche in einer Hand und der Bordtasche über der Schulter kletterte sie

Weitere Kostenlose Bücher