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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Hals umzudrehen.
    »Es war nicht meine Schuld. Er wollte mich töten und Schlimmeres!«, schluchzte er. Beatrix versuchte zu atmen, während es Jerry unter ihr vor Weinen schüttelte.
    Sie konnte es nicht tun.
    Sie richtete sich auf und erhob sich. Guter Gott, was tat sie da? Er war erschaffen worden, und das von einem der Werkzeuge Ashartis. Er musste sterben. Sie konnte es noch tun. Sie würde es tun.
    Aber dieser hier war nicht in der Position, Englands Schicksal zu beeinflussen.
    »Danke, Ma’am«, stieß Jerry hervor. »Ich schwöre, Sie werden das nie bereuen.«
    Beatrix presste beschämt die Lippen zusammen. Asharti hätte nicht gezögert. Sie seufzte und schaute auf den von Aknenarben gezeichneten jungen Vampir. »Komm«, knurrte sie und zog den dünnen Mann hoch. »Wir segeln nach Frankreich. Wenn du dich als nützlich erweist, lasse ich dich vielleicht am Leben.«
    Neue Angst wallte in seinen Augen auf und ließ ihn in sich zusammensinken. »Frankreich? Aber dort ist sie .«
    »Du kennst Asharti also doch.«
    »Nicht persönlich. Während ich krank war, hat LeFèvre die ganze Zeit von ihr gesprochen.«
    »Vielleicht werde ich dich ihr vorstellen.« Beatrix’ Mund wurde ein Strich. »Wir fahren nach Frankreich zu Asharti.«
    Es waren jetzt zwei Tage. Zumindest war vier Mal ein Teller mit Essen gebracht worden, und ein dicker, brutaler Rohling namens LeFèvre hatte ihn gezwungen, es zu sich zu nehmen. Er konnte John mit seinem Willen zwingen, aber nicht so leicht, wie Asharti es konnte. Doch John hatte auch ohne viel Drängen gegessen. Asharti glaubte, dass er vielleicht Quintocs Suggestion widerstehen könne, und er wollte jeden Vorteil nutzen. Er war vom Blutverlust geschwächt. Sein Körper trug die Wunden von Ashartis Aufmerksamkeiten; einige davon waren inzwischen dabei zu heilen.
    Während der langen Dunkelheit klammerte John sich an sein Bild von Beatrix. Ihm war bewusst, dass sie ihn zurückgewiesen hatte; dass er ihr nichts bedeutete. Aber er rief sich ihre letzten Worte mit Hingabe in Erinnerung und stellte sie sich als eine tugendhafte Witwe vor, die von allen begehrt wurde, aber allein ihm gehörte. Er gestattete sich nicht, an ihre Liebesnacht zu denken, aber in der Hitze und der Dunkelheit konnte er ihre Küsse auf seinen Lippen fühlen, auf seinem Hals, und ihre sanften Hände strichen durch sein Haar. Sie liebte ihn. Das war es, was er von diesem Traum wollte. Liebe, Licht, Freiheit.
    Er war mitten in einer dieser Tagträumereien, als die Tür quietschend aufging und eine Silhouette auf der Schwelle erschien. Beatrix’ ruhelose Augen verschwanden. Quintoc stolzierte in die Zelle, eine Fackel in der Hand. LeFèvre folgte ihm mit finsterem Blick auf dem Fuße. John nahm seinen ganzen Mut zusammen und hoffte, es würde ihn stark machen.
    »Großer Gott!« Quintoc rümpfte seine kleine, spitze Nase und zeigte auf den Nachttopf. »Bring diesen Dreck hinaus, LeFèvre.« Er beäugte John. »Und du … du stinkst vor Schweiß. Vielleicht sollte ich mir ein Beispiel an Asharti nehmen und dich erst einmal waschen.«
    LeFèvre trug den Nachttopf aus der Zelle. John zitterte. Er durfte sich seiner Angst nicht ergeben. Er konnte fühlen, dass Quintoc sich unter seinem forschen Auftreten nicht sicher war, ob er John so kontrollieren konnte, wie es Asharti tat.
    »Gute Idee«, krächzte John.
    Quintoc trat rasch zu ihm und versetzte ihm mit dem Handrücken eine Ohrfeige, sodass sein Kopf zur Seite flog. »Glaub nicht, dass du dich über mich lustig machen kannst, du englischer Hund. Ich werde dich heute Nacht wie einen Hund nehmen, und du wirst unter mir winseln.«
    John leckte sich bedacht das Blut von der geplatzten Lippe und starrte in Quintocs Babygesicht. Quintocs Augen begannen zu glühen. Das Blut erregte ihn. LeFèvre kehrte in die Zelle zurück.
    »Mach ihn los, LeFèvre«, befahl Quintoc. »Zuerst das Bad, und dann soll er fort aus dieser Hitze hier, irgendwohin, wo es angenehmer ist.«
    »Was ist mit den Dienstboten?« Unmut schwang in LeFèvres Stimme mit. John fragte sich, warum.
    »Hast du irgendeinen der Diener gesehen?«, fauchte Quintoc. »Ich habe allen für die Nacht freigegeben.«
    John versuchte, sich seinen Jubel nicht anmerken zu lassen. Sie würden ihn nach oben bringen. Dort waren keine Dienstboten – nur die beiden hier. Flucht …
    LeFèvre schloss Johns Ketten auf und versetzte ihm einen Tritt, damit er aufstand. »Ich verstehe nicht, warum sie jemanden von deinem verdrehten

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