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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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seinen grünen Augen, als er die rechte Hand um ihre Taille legte. Entschlossen winkelte er den linken Arm korrekt ab, obwohl Beatrix das Nagen des Schmerzes bemerkte, das er sorgsam zu verbergen suchte. Beatrix starrte hinauf in seine Augen, als sie ihre linke Hand auf seine gesunde Schulter legte. Paare wirbelten um sie herum, während sie so dastanden, ein stiller Mittelpunkt in all der Musik. Fast lässig legte sie ihre rechte Hand in seine Linke. Er hielt ihren Blick fest, als er zu tanzen begann. Seine Haltung war aufrecht, aber nicht steif, war so anmutig, wie sie es im Voraus gewusst hatte. Was am Walzertanzen gefiel ihr eigentlich? War es, dass die Schritte nicht so festgelegt waren wie bei den Kontratänzen? Man musste sie fühlen. Und wenn man eine Frau war, musste man folgen. Vielleicht war es das, was sie faszinierte. Wann sonst überließ sie sich der Führung eines anderen?
    Aber hier, herumwirbelnd im Tanz, folgte sie ihm, schwebte sie auf der Musik. Er war ein guter Tänzer, aber das hatte sie gewusst. Er hielt sie enger, als üblich war, aber es war ihr nicht unangenehm. Sie spürte, wie die Musik sie davontrug, während seine Hände auf ihrem Körper ruhten, intimer, als es in der Öffentlichkeit zulässig war. Sie konnte ihn riechen, diesen sauberen, männlichen Geruch. Er trug keinen anderen Duft als den der Seife, die er zum Waschen und Rasieren benutzt hatte. Seine Wunde heilte wieder. Kein Geruch mehr von Blut, Gott sei Dank. Es wäre viel zu viel für sie gewesen, so nah, wie sie ihm jetzt war. Sie schloss die Augen und spürte seinen Körper, der sie führte. Sie glitten zwischen den anderen Paaren hindurch, und sie überließ sich ihm und vergaß all ihre Kümmernisse. Der Raum drehte sich. Die anderen Paare trieben davon, bis es schien, als ob der Saal und die Musik ihnen allein gehörten.
    »Können wir denn nicht einmal über das Wetter sprechen?«, sagte er leise und brachte sie wieder zu sich.
    »Hier drinnen gibt es kein Wetter.« Beatrix versuchte, zu atmen.
    »Nein«, pflichtete er ihr bei und hielt sie noch ein klein wenig fester. »Vielleicht sollte ich es mit Galanterie versuchen. Ich bewundere Ihren Duft. Nach Gewürzen. Er ist exotisch.«
    »Zimt«, sagte sie. »Und grauer Amber.« Nun, damit hatte sie ihm ein Geheimnis anvertraut. Warum? Ein Gefühl von Beklemmung packte sie. Was dachte sie sich nur? Sie gehörten praktisch verschiedenen Arten an. Der Gefährte veränderte alles. Sie unterdrückte eine halb aufsteigende Sehnsucht und schaute zu ihm hoch. Sein Zweck war es, die Dunkelheit von ihr fernzuhalten. Das war genug.
    »Ich mag ihn«, murmelte er. Die Musik klang noch einmal auf, bevor sie verstummte. Er hielt Beatrix einen Moment länger fest, obwohl er den linken Arm senkte, um seine Schulter zu entlasten.
    Seine Berührung sagte ihr, dass sie ihn am Haken hatte. Gut. Als er den Arm sinken ließ, der ihre Taille umspannt gehalten hatte, sich ihr zuwandte, ihre Hand nahm und sie auf seinen Arm legte, wusste Beatrix, dass er fasziniert von ihr war. Seine Zurückweisung vor zwei Tagen war nur seiner Verletzung geschuldet gewesen.
    Sie gingen zu den hohen Glastüren, die offen standen, um frische Luft in den Saal zu lassen. Sie fühlte sich erhitzt. Ponsonby war nirgendwo zu sehen. Beatrix vergaß ihn ohne einen weiteren Gedanken.
    »Keine Gefahren auf dem Weg hierher heute Abend?«, fragte sie.
    »Ponsonby tut so, als wären diese Straßenräuber leibhaftige Drachen gewesen. Glauben Sie mir, sie waren es nicht.«
    »Ach, die Jungen haben zu viel Ehrfurcht vor jemandem von Ihrem Ruf.«
    Er nahm zwei Gläser vom Silbertablett eines vorbeigehenden Dieners. »Ich glaube, Champagner ist Ihr Getränk«, sagte er und reichte ihr ein Glas. »Und was ist mein Ruf?«
    »Der eines Jägers. Wie nennt man es hier in England? Ein Geck, ein Aufschneider. Und natürlich sagt man, Sie seien der dekadenteste Mann Englands.«
    Er nickte. »Richtig. Ungefähr in der Art.«
    »Was könnten Sie möglicherweise getan haben, das jemand wie ich als verderbt ansehen könnte?«
    Seine Miene verfinsterte sich. Er runzelte für einen Moment die Stirn, ehe er sie bedacht wieder glättete. In leichtem Ton sagte er: »Ich denke, es hat mit der Affäre zu tun, die ich hatte, als ich achtzehn war.«
    »Affären«, sagte sie mit einem kleinen Schnauben. »Welcher Junge von achtzehn hat keine Affären? Vermutlich war es eine mit einer älteren Frau. Was würden diese englischen Landadligen nicht für

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