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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Teeservice. »Die Absagen sind zugestellt, Mylady. Ich dachte, Sie mögen vielleicht ein wenig Kamillentee. Er wirkt sehr beruhigend.«
    Das Letzte, was sie wollte, war Kamillentee. Aber die Tatsache, dass er ihre Unruhe spürte und ihr etwas Beruhigendes brachte, berührte sie. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, während er einschenkte. Sie nahm einen Schluck. »Wann … wann fahren Sie zu Ihrer Schwester?«, fragte sie, während sie versuchte, sich zu fassen.
    »Ich dachte daran, es für ein oder zwei Wochen aufzuschieben«, antwortete er leidenschaftslos.
    Sie sah ihn scharf an. »Es war für morgen geplant. »Sie wollten morgen fahren, und Sie werden morgen fahren. Sie würden es sich niemals verzeihen, wenn Sie es aufschieben und irgendetwas geschieht. Und … und es gab doch noch etwas, was ich erledigen wollte, während Sie fort sind.« Ihre Gedanken waren so durcheinander. »Ja. Ich werde das Haus kaufen, das Sie gesehen haben … Wo war es noch gleich?«
    »Wimpole Mews, genau gegenüber der Harley Street. Aber ich bin nicht sicher, ob Sie das gerade jetzt tun sollten, Mylady.« Das Gesicht des alten Mannes war voller Sorge.
    »Unsinn«, sagte sie brüsk. »Es ist genau das Richtige für mich. Ich werde mich morgen Abend mit dem Agenten treffen. Wie lange werden Sie fortbleiben?« Sie nippte entschlossen an ihrem Tee.
    »Eine Woche, höchstens zehn Tage, denke ich.«
    Zehn Tage ohne Symington! »Sehr gut. Sie haben eine Gesellschafterin für sie ausgesucht?«
    »Miss Cadogan wird in das Haus einziehen, um es vorzubereiten, sobald Sie es erworben haben.«
    »Oh. Sollte ich sie …?«
    »Sie wird sich hier am Ende der Woche vorstellen.«
    Beatrix seufzte. »Immer so gut organisiert, Symington. Ich bin so abhängig von Ihnen geworden.«
    »Frederick wird vorbeikommen, um zu sehen, ob es Nachrichten gibt, die Sie zu verschicken wünschen. Mrs. Mossop wird sich um die Gesellschaft im Salon kümmern, bis ich zurückkomme.«
    Sie nickte. Aber sie entließ ihn noch nicht. Denn ihn beschäftigte noch etwas. Sie sah es ihm an. »Ich nehme an, Sie wissen, warum Langley die Stadt verlassen hat. Sie können es mir ebenso gut gleich sagen.«
    Symington blickte zu Boden. »Ein Boxkampf.«
    Sie runzelte die Stirn und brauchte einen Moment, um zu begreifen. »Er hat die Stadt verlassen, um sich einen Boxkampf anzusehen?« Sie bemühte sich, sich ihren Zorn nicht allzu sehr anhören zu lassen.
    Symington nickte. »Er plant, danach bei Freunden in Hampshire zu bleiben, hörte ich.«
    Sie räusperte sich, um sicher zu sein, dass sie sprechen konnte. »Nun, dann gehen Sie jetzt packen.«
    »Ist noch … Gibt es noch etwas, das ich für Sie tun kann?«
    Seine Stimme war so bekümmert, dass Beatrix fast vor Rührung zerfloss. Sie lächelte. »Nein, mein Freund. Nichts.«
    Sie sah zu, wie er leise das Zimmer verließ.
    Und es gab auch nichts, nichts, was irgendjemand tun konnte. Die Stille des Hauses war unheimlich. Draußen fuhren Kutschen auf dem Square vorbei. Das Leben der Londoner Nacht ging weiter. Mit ihren feinen Ohren hörte sie alles. Aber hier drinnen herrschte fast Grabesstille. Leise hörte sie Symington oben in seinem Zimmer im dritten Stock packen, doch abgesehen davon … nichts.
    Sie hatte das schreckliche Gefühl, es würde noch mehr von diesem Nichts kommen. Wie dumm von ihr, sich so sehr über Langleys Absage zu ärgern! Sie bedeutete ihm so wenig, dass ein Preiskampf ihn weglocken konnte.
    Aber warum zählte das überhaupt noch?
    Weil sie mit ihm zusammen sein wollte, und von da aus war es nur noch ein kleiner Schritt dahin, ihn wirklich zu mögen. Man sollte sich niemals zu viel aus jemandem machen. Es machte zu verletzlich. Sie hatte sich nichts mehr aus jemandem gemacht seit … ja, seit Stephan nicht mehr …
    Burg Sincai, Transsilvanische Alpen, 1105
    »Das hast du heute Nacht gut gemacht, Bea«, sagte Stephan. Sie saßen allein in Stephans Zimmer am Kamin, wo sie oft bis zum Morgengrauen lasen und redeten. Ihr war jetzt wieder warm, nachdem sie sich in Ashartis Bett gekuschelt hatte, bis die Freundin eingeschlafen war. Dann hatte sie sich hinauf zu Stephan geschlichen.
    Beatrix dachte an Ashartis Worte und nahm all ihren Mut zusammen. »Warum hast du Asharti nicht für ihren Ungehorsam dir gegenüber bestraft, Stephan?«
    Er trank Wein und schenkte ihr jetzt auch ein Glas ein. Es war ihr erster Wein. Er ließ sich viel Zeit mit der Antwort. »Weil sie einen schwereren Weg als du hat, Kind.«
    »Das

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