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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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würde.« Er stellte sein Glas ab und begann, die Lederbänder zu öffnen, mit denen ihr Mieder und ihr Kleid geschlossen wurden. »Ich werde dir etwas zeigen, das dir in den Jahren, die vor dir liegen, viel Vergnügen schenken wird. Und es ist ein Weg, Männer dazu zu bringen, dir zu geben, was du willst, ohne dass du den Gefährten brauchst.« Er lächelte leicht. »Zwei Fliegen mit einer Klappe! Was könnte besser sein?«
    Beatrix fühlte ihre Brüste schwer werden, als Stephan ihr Mieder öffnete. Sie war kein kleines Kind mehr. Sie hatte Männer und Frauen sich paaren sehen, es war ein roher und gewaltvoller Akt mit viel Stöhnen und Schwitzen. Es war erschreckend, fast so, als würden Menschen zu Tieren werden und sich ihrem Menschsein entfremden. Sie war einmal wie ein Tier gewesen. Sie hatte nicht den Wunsch, es wieder zu werden.
    Stephan musste den Zweifel in ihren Augen gesehen haben. »Ich verspreche dir, es wird dir gefallen«, wisperte er an ihrem Ohr. Sein Atem an ihrem Hals ließ sie erschauern.
    Aber nicht vor Angst. »Ich gebe mich ganz in deine Hände«, wisperte sie zurück. Schließlich war es Stephan gewesen, der sie aus den schmutzigen Straßen der Elendsviertel Amsterdams geholt hatte, der sie gekleidet und sie unterrichtet hatte, der mit ihr geredet hatte wie mit seinesgleichen, der sie gerettet hatte. Sie eiferte immer danach, ihm zu gefallen. Er wollte, dass sie dies hier lernte. Sie würde ihm auch jetzt gefallen.
    Sie hob das Kinn. Er legte seine warme Hand in ihren Nacken und beugte sich langsam über sie. Ihre Münder berührten sich, ganz leicht. Seine Lippen waren wie ein Streicheln, das sie bis hinunter zwischen ihre Beine fühlte. Er war sanft. Ganz und gar nicht wie ein Tier. Sie seufzte und entspannte sich. Die andere Hand legte er um ihre Taille. Sie ließ ihre Lippen mit den seinen verschmelzen. Seine Zungenspitze berührte ihre Lippen und leckte sie. Überrascht stieß Beatrix ein Lachen aus. Er zog sich zurück, lächelnd.
    Sie sah zu Boden, fast scheu. »Verzeih, Stephan. Du hast mich überrascht.«
    »Verzeihung ist nicht nötig.« Sein Gesichtsausdruck war zärtlich. »Warst du je mit einem Mann zusammen?«
    Sie schüttelte den Kopf, dann sah sie ihn kühn an. »Aber ich weiß, wie es geht. Ich habe gesehen, wie sie es getan haben.«
    Er nickte. »Ah. Natürlich.«
    Sie nahm seinen Ton wahr und reagierte leicht gereizt. »Ich weiß, dass du dazu deine Hosen ausziehen musst.«
    »Dann sollte ich das wohl tun.« Die Lachfältchen um seine Augen kräuselten sich, als er sich das Lederwams abstreifte. Er stand auf. Unter dem weiten Hemd zog er an den Bändern seiner Hose. Beatrix spürte, wie ihre Augen groß wurden. Er legte einfach so seine Kleider ab? Stephan ließ die Hosen über seine Hüften zu Boden gleiten. Dann trat er auf die Hacken seiner weichen Lederstiefel, zog seinen Fuß heraus und stieß sie einen nach dem anderen fort. Seine Beine waren stramm. Beatrix sah die Muskelstränge unter dem gelockten, dunklen Haar an seinen Waden. Ihr Blick glitt hinauf zu der Schwellung zwischen seinen Oberschenkeln. Das Hemd verbarg das, was sie sehen wollte – und was zu sehen sie fürchtete. Er hockte sich neben sie, umschloss ihr Kinn mit seiner Hand.
    »Und du, Bea. Was ist mit deinen Kleidern?«
    Die Haut seiner Handfläche an ihrer Wange war rau und elektrisierend. Ihr Atem ging flacher. Sie schluckte. Konnte sie zu Ende bringen, was sie begonnen hatte? Sie zerrte an den Schnürbändern ihres Mieders. Sie reichten vom Ausschnitt bis zur Taille ihres schweren blauen Wollkleides. Er schob ihre Hände beiseite und zog die Bänder sanft frei, eines nach dem anderen, bis Beatrix glaubte, ohnmächtig zu werden. Dann griff er in das offene Mieder und umschloss mit einer Hand ihre Brust, die nur noch von dem feinen Batisthemd bedeckt wurde, das sie darunter trug. Ihre Brustwarze zog sich zusammen, als sei sie eine Knospe, die nur des Nachts blühte und jetzt von der Sonne beschienen wurde. Er streifte das Hemd von ihrer Schulter.
    Sie sah in sein Gesicht, sah das Gefühl darin, sah die Zuneigung in seinen dunklen Augen. Er musste sie lieben, um so zu empfinden. Ehe sie begriff, was vor sich ging, lag ihr Obergewand auf dem Boden. Die Wolle bildete eine blaue Lache. Sie saß in ihrem Unterhemd da, ihre Brüste hoben und senkten sich heftig. Noch nie war sie sich ihres Körpers so bewusst gewesen: des Atems in ihren Lungen, der Hitze, der flüssigen Glut zwischen ihren Beinen, die mit

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