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Der Ruf des Abendvogels Roman

Titel: Der Ruf des Abendvogels Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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verkaufen.«
    »Ehemann? Dann ist sie also verheiratet?« Elsas Augen füllten sich mit Tränen. »Hat sie auch ... Kinder?«
    »Nein.« Riordan wollte Elsa nicht erzählen, dass es wahrscheinlich Taras Mann war, der wegen Mordes an Stanton Jackson im Gefängnis saß. »Sie sagte, sie wolle die Zigeuner und ihren Mann verlassen.«
    Elsa war überrascht, doch auch erleichtert. »Wissen Sie, wo sie jetzt ist?«
    Riordan schüttelte den Kopf. »Nein. Aber sie sprach davon, ein Häuschen am Meer zu kaufen.«
    »Oh – das klingt doch sehr gut, nicht wahr?« Elsas Miene hellte sich auf, und sie wirkte um Jahre jünger. »Ich muss sie finden, Riordan. Würden Sie mir dabei helfen?«
    Er sah die Hoffnung in ihrem Blick und wusste in diesem Augenblick, dass er alles tun würde, um Tara zu finden. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm seine Zweifel an ihr verzeihen würde.
    »Ja – natürlich tue ich das«, erwiderte er.
    »Oh, Riordan – Sie ahnen nicht, was es für mich bedeuten wird, meine Tochter wiederzuhaben!« Sie hoffte, dass es nicht zu sehr danach klang, als fürchte sie sich vor allem vor einem Leben allein – obwohl auch das ein Grund war. Die vergangenen zehn Tage waren die einsamsten ihres Lebens gewesen.
    »Ich glaube, ich weiß es doch«, gab Riordan leise zurück. Aber insgeheim hegte er leise Zweifel, ob Tara ihrer Mutter verzeihen würde. Immerhin hatte sie mehr als deutlich gesagt, dass sie ihrem Vater niemals vergeben würde.
    Elsa blickte Riordan aufmerksam an. Sie spürte, dass ihre Tochter bei ihm einen tiefen Endruck hinterlassen hatte. Das gefiel ihr, denn so würde er nichts unversucht lassen, um sie zu finden. Elsa verspürte leises Bedauern darüber, dass Tara nicht jemanden wie ihn geheiratet hatte. Ihrer Meinung nach hätten die beiden sehr gut zusammengepasst. Er war gut aussehend underfolgreich, und obwohl Tara manchmal ihren eigenen Kopf gehabt hatte, so war sie doch andererseits gelassen und vor allem sehr schön gewesen. Elsa schauderte es, wenn sie daran dachte, was wohl die Jahre bei den grauenhaften Zigeunern aus Tara gemacht hatten. Sie stand auf. »Wir sollten sofort mit der Suche beginnen, Riordan!«
    Während der folgenden Wochen durchkämmte Riordan jedes Dorf an der irischen Ostküste. Er engagierte zwei Helfer, einen pensionierten Polizeibeamten mit einem etwas zweifelhaften Ruf, und einen fast blinden, aber sehr begabten Detektiv, der sich wiederum von einem jungen Assistenten helfen ließ. Sie suchten die gesamte Nordwest- und dann die Südküste ab, ohne eine einzige Spur zu finden.
    »Elsa«, berichtete Riordan beim nächsten Mal, als sie sich im Green-Acorn-Hotel trafen, »ich habe leider nicht das Geringste herausgefunden. Es ist, als habe Tara sich in Luft aufgelöst!«
    »Das kann nicht sein«, erwiderte Elsa verzweifelt. »Sie glauben doch nicht, dass sie wieder zu den Zigeunern zurückgegangen ist, oder?« Dieser Gedanke schien ihr absolut zuwider.
    »Nein«, versuchte Riordan sie zu beruhigen. »Einer der Männer, die mir suchen helfen, hat eine Verbindung zu jemandem bei den Zigeunern, und dieser Jemand sagt, sie sei nicht dort.«
    »Ist denn diese Quelle zuverlässig?«, fragte Elsa zweifelnd. »Die Zigeuner sind sehr verschlossen. Ninian hat dort gar nichts herausgefunden.«
    Riordan nickte. Er wusste ziemlich gut, wie die Zigeuner waren. »Ich glaube, dieser Informant ist sehr verlässlich.« Er dachte an den horrenden Betrag, den er für diese Information bezahlt hatte, und wünsche sich nur, er hätte diese Quelle schon gehabt, als er das letzte Mal nach Tara gesucht hatte. Denn dann wären ihm viele Schmerzen und Leid erspart geblieben.
    »Was kann denn nur geschehen sein?«
    Riordan wirkte plötzlich sehr nachdenklich.
    »Haben Sie einen Einfall?«, fragte Elsa, die spürte, dass er zögerte. »Auch wenn es sich nur um ein Gefühl handelt – das ist immerhin besser als nichts!«
    »Es klingt weit hergeholt, aber ich werde versuchen herauszufinden, ob sie Irland vielleicht verlassen hat.« Riordan sah sie an, um zu sehen, welche Wirkung seine Worte auf sie hatten. Elsa war buchstäblich der Mund offen stehen geblieben.
    »Glauben Sie, dass sie zu Victoria nach ... Australien gegangen ist?«
    »Ich denke, es wäre zumindest eine Möglichkeit«, räumte Riordan ein. »Ich bin gerade unterwegs zum Büro der Schifffahrtsgesellschaft. Hätten Sie nicht Lust, mich zu begleiten?«
    Elsa nickte. »Aber woher sollte Tara wissen, wo sie Victoria findet?«
    »Erinnern Sie

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