Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Ruf des Abendvogels Roman

Titel: Der Ruf des Abendvogels Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
bist. Du hast doch hoffentlich nicht schon wieder im Garten gegraben?«
    »Nein, wir haben ... Camping gemacht.«
    »Camping?«
    »Ja, aber das erkläre ich dir alles später.«
    Sorrel lachte. »Ich glaube, du bist eine Aborigine geworden, Tara!«, meinte sie und zog die Jüngere in die Arme. »Und Jackund Hannah sind in diesen wenigen Wochen so gewachsen! Und sie sind so braun – oder ist das Farbe?« Sie berührte mit dem Finger die Flecken auf Jacks Nase und untersuchte sie.
    »Es ist Farbe und auch Dreck«, erklärte Jack lächelnd.
    »Ich habe euch allen Geschenke mitgebracht«, sagte Sorrel. »Aber zuerst hat Victoria mir etwas Starkes zu trinken versprochen, und das habe ich jetzt auch nötig.«
    »Sie brauchen einen Drink?«, sagte Rex ungläubig. »Das hier ist heute meine zweite Fahrt nach Tambora, und eines ist sicher, dieses Mal bleibe ich über Nacht hier!«
    »In der Stadt sind sicher heute alle verkatert, nicht wahr?«, fragte Ethan, als er hereinkam.
    »Da hast du nicht Unrecht. Ferris ist brummig wie ein Bär heute Morgen, weil das Baby die ganze Nacht über geschrien hat. Für seine Kopfschmerzen war das sicher nicht so gut.«
    Während alle einander vorgestellt wurden, wuschen Tara und die Kinder sich rasch und zogen sich frische Sachen an. Danach gingen sie wieder zu den anderen ins Wohnzimmer hinunter. Als sie hereinkamen, hörte Tara, das Elsa vom Besuch der Behördenvertreter berichtete. »Sie schienen mir nicht sonderlich beeindruckt«, erklärte sie niedergeschlagen, nachdem sie vorher von dem Desaster in der Küche erzählt hatte, über das Ethan und Rex herzlich lachten. »Es tut mir furchtbar Leid, Victoria – ich komme mir vor, als hätte ich dich im Stich gelassen.«
    »Bei diesen Dingen weiß man vorher nie, was passieren wird, Elsa, also mach dir keine Gedanken darüber«, erwiderte Victoria. »So etwas geschieht eben. Du hast jedenfalls dein Bestes getan, und das Haus sieht einfach großartig aus.«
    »Das tut es wirklich, Mutter. Ich kann gar nicht glauben, dass du das alles in nur zwei Tagen bewerkstelligt hast. Du musst von morgens bis abends gearbeitet haben.«
    »Und die halbe Nacht«, ergänzte Elsa. »Aber es hat alles nichts genutzt!«
    »Hat Nerida dir denn nicht geholfen?«, fragte Victoria. »Sanjasagte mir, sie sei vor ein paar Tagen zurückgekommen, aber ich weiß nicht, wo sie sich versteckt.«
    Elsa warf Tara einen Blick zu. »Ihr geht es immer noch nicht gut, Victoria«, sagte sie.
    »Oh – was hat sie denn? Vielleicht sollte sie doch einmal zu einem richtigen Arzt gehen – die Buschkrankenschwestern sind zwar sehr gut, aber sie wissen auch nicht alles.«
    »Es ist nichts Ernstes – wir sprechen später darüber, Tante Victoria«, meinte Tara. »Wie hat dir Alice Springs gefallen?«
    »Es ist sehr gewachsen, seit ich zum letzten Mal dort war. Es sind zu viele Menschen da, mindestens dreihundert, und viele Geschäfte, eine Pension und eine Werkstatt für Automobile ... Aber Sorrel war eine wunderbare Gastgeberin, und es war eine schöne Zeit. Aber bei Gott, ich habe Tambora trotzdem vermisst.«
    »Und wie findest du Alice, Sorrel? Wie geht es deinem Sohn?«
    »Marcus geht es gut, und er ist auch mit dem Hotel recht erfolgreich. Sie haben es kürzlich vergrößert und bestanden darauf, dass ich während der ersten Woche in der Bar mithalf, um die Einheimischen kennen zu lernen. Ich sage euch, das war schon eine Erfahrung! Einige der Männer sind ziemlich raue Kerle, aber ich muss zugeben, dass die Menschen im Outback viel Sinn für Humor besitzen.«
    »Und die Stadt?«, beharrte Tara.
    »Am Anfang habe ich Alice einfach schrecklich gefunden. Die Hitze und die Fliegen, der allgegenwärtige Staub, und kein einziger Baum in weitem Umkreis ... Aber seit ich der Geschäftsführerin im Adelaide-House und dem Inland-Mission-Hostel helfe, bin ich zu beschäftigt, um mir Gedanken über das Wetter, den Staub oder die Fliegen zu machen. Man könnte auch sagen, ich habe mich eingelebt.«
    »Was tust du dort?«
    »Ich gebe Schauspiel- und Musikunterricht, und es macht mir viel Spaß. Dasselbe habe ich auch vor meiner Heirat getan, als ich in einem Theater angestellt war.«
    Tara spürte, dass Sorrel zufrieden und ausgefüllt war, und das machte sie glücklich.
    »Ich musste sie förmlich fortzerren«, meinte Victoria lächelnd.
    »Das ist nicht wahr«, wehrte sich Sorrel. »Da du ja nicht nach Alice gekommen bist, Tara, musste ich eben herkommen und nachschauen, wie es dir

Weitere Kostenlose Bücher