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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Leute an und warteten darauf, dass man ihnen alles Mögliche an leckerem Südstaatenessen servierte.
    »Ich sterbe für dieses Gumbo«, verkündete Dante, der den Blick gar nicht mehr von den Büfetttischen abwenden konnte. »Hab ich euch schon erzählt, dass ich meine Mehlschwitze beinahe perfektioniert habe? Ich muss das unbedingt mal für euch kochen.« Er schien nachzudenken und packte dann Lance und mich am Arm. »Also, kommt mal mit.« Er zog uns in eine weniger überlaufene Ecke des vollen Saales. Während wir uns durch die Menge schlängelten, um ihm zu folgen, erhaschte ich einen Blick auf … nein, ich meine, was war denn bloß los mit mir? Mein Herz setzte für einen Moment aus, und dann war er wieder weg. Das goldene Haar, der Anzug, ein Drink in seiner Hand. Ich machte ein paarmal die Augen auf und wieder zu, schüttelte schließlich verwirrt den Kopf. Hier waren einfach zu viele Leute. Ich hatte mir das offensichtlich eingebildet.
    Mit dem Rücken zur Menge trieb Dante uns in die Ecke und holte eine kleine Dose Minzbonbons aus der Tasche. »Ich hab da was für euch«, erklärte er, »dafür werdet ihr mir noch dankbar sein.«
    »Sollte ich jetzt eingeschnappt sein?« Ich hauchte mir in die Hand, da war jedoch alles noch frisch, weil ich mir vor dem Losgehen die Zähne geputzt hatte. Lance drehte sich um, bevor er diskret seinen Atem überprüfte.
    »Nein, nein, nein.« Dante rollte mit den Augen und machte dann die Dose auf: Darin lagen drei winzige braune Blättchen, jedes nicht größer als eine Briefmarke. »Davon hab ich nur noch ein paar, ihr wisst schon, aus dem Lex. Löst die auf der Zunge auf, dann seid ihr gegen Gift immun und könnt in den nächsten 24 Stunden essen, was ihr wollt.« Sein Blick schoss herum, er wollte sichergehen, dass uns niemand gehört hatte. Mehr brauchte er nicht zu sagen. Bevor das Hotel zerstört worden war, hatte Dante aus dem Vorratsraum des Lexington alle möglichen geheimnisvollen Zutaten stibitzt – heilkräftige Pflanzen und Kräuter direkt aus der Unterwelt.
    »Danke, Mann. Aber findest du es nicht etwas riskant, die so früh zu verbrauchen?« Lance sprach aus, was ich auch gedacht hatte.
    Dante fuchtelte mit der Dose vor unserer Nase herum. »Es hat doch keinen Sinn, damit zu warten. Wir müssen auf Nummer sicher gehen. Später lassen wir uns dann schon irgendwas einfallen, aber heute Abend sollten wir uns einfach unter die Menge mischen, was meint ihr?«
    Die Idee gefiel mir. »Du hast mich überzeugt«, sagte ich und holte mit der Fingerspitze eins der zarten, durchsichtigen Blätter heraus. » Laissez les bons temps rouler .« Ich legte es mir auf die Zunge. Es schmeckte nach Zimt und löste sich in Sekundenbruchteilen schäumend auf. Lance zuckte mit den Achseln und tat es mir gleich, dann schnappte Dante sich das letzte Blatt und klappte die Dose wieder zu.
    »Okay, mir ist egal, wie lang diese Schlange ist, wer ist dabei?«
    Kurze Zeit später hatten wir bereits einen hohen Cocktailtisch belegt und futterten schweigend das feurige Gumbo. Dante hatte vor sich eine endlose Reihe von Tellern und Schälchen mit allen möglichen scharfen und soßenlastigen Gerichten aufgebaut, an die er uns jetzt heranführte: Étouffée zum Beispiel mit seinen drallen kleinen Garnelen und Reiswölkchen, oder ein Hähnchen- und Würstchen-Jambalaya, das ordentlich reinhaute. Lance schien mit seinem Teller voll frittierter Gürkchen glücklich und zufrieden zu sein, während ich mich für bauklotzgroße Stücke Maisbrot entschieden hatte.
    Als wir fertig waren, sahen wir eine Weile der Band zu, schauten uns die unterschiedlichen Pflanzen im Gewächshaus an, nahmen die endlosen Reihen von Erstausgaben und signierten Bänden in der Bibliothek unter die Lupe (»Dieser Mark Twain hier könnte uns allen drei das College finanzieren«, meinte Lance und deutete auf ein Buch hinter Glas) und kehrten schließlich eine halbe Stunde vor Mitternacht in die große Halle zurück, wo mir auf einmal klar wurde, dass wir das Ziel dieser Veranstaltung wohl eher verfehlt hatten.
    »Eigentlich war es doch so gedacht, dass wir hier, na ja, die anderen kennenlernen«, murmelte ich ein wenig verlegen, als nach unserem ausgiebigen Mahl jetzt eine angenehme Trägheit einsetzte. »Ich meine, wir sollten uns hier doch unter die Leute mischen.«
    »Die einzige Mischung, die mich jetzt interessiert, ist die der Virgin Hurricanes da hinten.« Mit einer Kopfbewegung deutete Dante auf die Bar, die man neben

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