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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Gesichtsausdruck kleine Blöcke und Stifte. Ich saß neben dem Flachbildschirm auf der Erde. Unsere Gruppe von gestern Abend hatte sich wieder zusammengefunden.
    Einige unserer Mitbewohner hatten das ganze Theater heute Morgen einfach verschlafen. Andere waren wach geworden und hatten mitbekommen, wie Polizisten draußen in ihre Funkgeräte gesprochen und das grellgelbe Absperrband ausgerollt hatten. Dann wurde der Leichnam endlich zugedeckt und abtransportiert.
    Sabine hatte immer noch geschlafen, als ich in mein Zimmer zurückgekehrt war, und auf mein Klopfen an Lance’ und Dantes Tür hatte auch nur Schweigen geantwortet, also hatte ich mir damit die Zeit vertrieben, zu duschen und mich anzuziehen – es würde gar nicht so einfach werden, mich an das Gemeinschaftsbad zu gewöhnen. Als wir uns alle zum Treffen einfanden, war mir längst nicht genug Zeit geblieben, um alles in Ruhe zu besprechen. Lance hatte mir noch »Check mal dein Handy!« zugeraunt, bevor Connor loslegte. Und ich wusste ganz genau, welches Handy er meinte.
    Verständlicherweise wollte Connor dieses unglückselige Thema so schnell wie möglich abhaken. »Es ist in dieser Stadt relativ einfach, in Schwierigkeiten zu geraten, das könnt ihr mir glauben. Aber … ihr wisst schon, seid einfach vorsichtig.« Er verstummte. »Also, alles in Ordnung? Habt ihr Fragen oder so?« Er ließ den Blick durch den Raum wandern. Niemand rührte sich, alle starrten ins Leere. »Okay, gut, ich bin hier, falls ihr jemanden zum Reden braucht.« Er seufzte. »Ich weiß, dass das ein ziemlich übler Einstand war, und das tut mir leid, aber für uns wird alles gut laufen.« Er griff nach einem Stapel Papiere zu seinen Füßen. »Also, dann konzentrieren wir uns mal wieder auf das, was euch eigentlich hergeführt hat: der Freiwilligentourismus. Während ich jetzt rumgehe, sagt jeder seinen Namen und erzählt, woher er kommt.« Er drehte seine Runde im Raum und teilte dicke Informationspakete aus, während wir uns der Gruppe vorstellten.
    Schließlich baute sich Connor wieder vor uns auf. »Cool, also, die Sache sieht folgendermaßen aus: In dieser Stadt herrscht kein Mangel an Freiwilligenprojekten. Wir wollen das Ganze ein bisschen aufmischen und uns überall einbringen: Das geht mit Nachhilfeunterricht und einem Sorgentelefon für Gleichaltrige los und hört bei Ausflügen für Kinder und dem Wiederaufbau von den Häusern der Katrina-Opfer auf, die immer noch in Notunterkünften wohnen. Hier findet ihr eine Übersicht.« Er hielt die verbleibenden Infopakete hoch. »Jeder Tag wird anders sein, aber langweilen werdet ihr euch auf keinen Fall. Ihr kommt überall zum Einsatz, draußen im Sumpf genauso wie hier direkt nebenan – einige von euch kümmern sich nämlich um die Renovierung der alten LaLaurie-Villa. Deren Räumlichkeiten möchte die Stadt gerne für Veranstaltungen nutzen.«
    Bei der Vorstellung, den ganzen Tag im Herrenhaus zu verbringen, lief es mir kalt den Rücken runter, obwohl Lance mich aus dem Augenwinkel merkwürdig ansah. Ich konnte nicht anders, ich musste daran denken, was ich da am Fenster gesehen hatte. Ich war müde gewesen – hatte ich es mir vielleicht nur eingebildet? Aber darüber konnte ich mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Ich ging meine Unterlagen durch und schaute mir die Karten und den Kalender der nächsten Monate an, all die Listen mit Geschäften, Einsatzorten und Kontaktpersonen.
    Aber noch sprach Connor weiter: »Also, wenn ihr fertig seid, dann brechen wir in fünf Minuten auf, okay?« Er hielt eine Hand hoch. »Wir treffen uns draußen im Hof. Unser erstes Ziel: die Latter-Branch-Bibliothek in der Uptown-Gegend.« Damit strömten wir alle zurück in unsere Zimmer, besprachen, was wir gerade gehört hatten, und suchten unsere Sachen zusammen. Ich kletterte zu meinem Bett in der Nische hoch, um mein Handy zu holen. Während Sabine damit beschäftigt war, den Großteil ihrer Habseligkeiten von einer Handtasche in eine andere umzuräumen, nahm ich all meinen Mut zusammen und warf einen Blick auf das Display. Augenblicklich erschien eine Nachricht, ohne jeden Hinweis darauf, woher oder von wem. Das angegebene Datum war der erste Januar um Punkt sieben Uhr morgens. Da stand:
    Guten Morgen, Haven,
    frohes neues Jahr. Hoffentlich ist es dir ein Trost, dass wir nun endlich wieder vereint sind. Leider muss ich dich aber wieder einmal warnen, weil deine Seele in großer Gefahr ist. Sei stark, Himmelsbotin. Vertrau deinem Instinkt,

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