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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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locker, Baby«, mahnte Dante, knetete mir den Rücken und klopfte mir auf die Schulter. Aber da nagte noch etwas anderes an mir.
    Als wir schließlich in unsere Hängematten kletterten, um schlafen zu gehen, war ich geistig genauso ausgelaugt wie körperlich. Connor hatte sich in ein Hinterzimmer zurückgezogen und uns allein gelassen. Einige schlummerten bereits selig – ich erkannte Dantes typisches Schnarchen. Kaum hatte ich mich in meine Hängematte zurückgezogen, deren knallbunter Nylonstoff mich umfing, als ich Kichern und Schritte hörte, dann knarrte eine Bohle. Ich nahm an, dass Emma da gerade zu Jimmy rüberschlich. Das Hin und Her zwischen den beiden machte mich ganz schwindelig. Allerdings war es im Zimmer stockfinster, und plötzlich traf es mich wie ein Schlag: Was, wenn das nicht Emma und Jimmy gewesen waren? Die Ereignisse des Tages hatten mich aus dem Gleichgewicht gebracht, und jetzt fiel es mir schwer einzuschlafen, während mir all diese Dinge im Kopf herumgingen.
    So leise wie möglich hüpfte ich aus der Hängematte und tastete mich durch die Dunkelheit, bis ich die Matte gegenüber erreichte. »Bist du noch wach?«, flüsterte ich.
    »Hey, nein, ich schlafe längst«, flüsterte er mit sanftem, leisem Glucksen. Mich überkam Erleichterung. Da hatte ich mir offenbar nur was eingebildet, das lag sicher an der Erschöpfung.
    »Hättest du gern Gesellschaft?«
    »Ja, bitte.«
    Ich kletterte zu ihm, und er schloss mich augenblicklich in die Arme. Diese starken Arme, die Sabine gerettet hatten, gehörten jetzt endlich wieder mir. Seine Lippen fanden die meinen, und einen Moment lang zerflossen alles und alle anderen, lösten sich einfach auf. Er küsste mir den Nacken und zog mich eng an sich heran. Endlich döste ich langsam ein.
    Geweckt wurde ich am nächsten Tag von klapperndem Geschirr, Brutzeln auf dem Herd und einer angeregten Unterhaltung. Sabine hockte auf der Arbeitsfläche und sah zu, wie Connor Pfannkuchen wendete. Nur die Hälfte der Gruppe war wach.
    »Wir tauschen gerade unsere Geschichten aus«, erklärte Brody. »Wie war’s denn bei dir? Wer hat versucht, dich für die Unterwelt anzuwerben? Bei mir war es eine superscharfe Bibliothekarin.«
    »Echt?«, fragte ich. Ich nahm mir einen Apfel aus dem Kühlschrank. »Ich hätte ja nicht gedacht, dass so jemand dein Typ ist.«
    »Ich weiß, ausgerechnet! Bei Max war es ein heißer Geschichtslehrer auf einem Model-United-Nations-Gipfel.«
    »Ein heißer Jugendleiter im Zeltlager.« Drew zuckte mit den Achseln. »Und ich glaube, bei Tom war es auch was in der Richtung.«
    »Nein, es war seine Tennislehrerin«, stellte Jimmy klar. »Aber ich glaube, im Tennislager, also warst du schon ziemlich nah dran.«
    »Ein heißer Bandleader«, knurrte River. Es schwang noch immer Wut in ihrer Stimme mit.
    »Oh, cool, unsere – Emmas und meine – waren die Besitzer des Cafés, in dem wir gespielt haben«, fügte Jimmy hinzu.
    »Gespielt?«, fragte ich.
    »Ja, wir sind quasi so eine Art Country-Band. Ich spiele Gitarre, und sie singt«, erklärte er, als sei das keine große Sache. »Und was ist mit dir?«
    Ich war nicht daran gewöhnt, über diese Dinge zu sprechen, aber die anderen waren so offen gewesen. »Meiner war ein heißer Praktikumschef«, verkündete ich mit dem Gefühl, dadurch den geheimen Handschlag absolviert zu haben und nun zur Gruppe zu gehören. Und dann kam mir plötzlich etwas ganz anderes in den Sinn: der Zettel von Lucian. Ich hatte immer noch das Stückchen mit meinem Namen drauf im Portemonnaie.
    »Bei mir auch«, nickte Sabine und schob sich ein paar Blaubeeren in den Mund.
    »Wow, wo denn?«
    Sie ignorierte die Frage. »Und dieses Praktikum hast du mit Lance und Dante gemacht, oder?«
    »Genau.« Plötzlich starrte mich jeder in der Küche an, als hätte ich da etwas Unerhörtes gesagt. Connor sah von seinen Pfannkuchen auf.
    »Verrückt«, meinte River mit einer kleinen Spur Bosheit in der Stimme. Ich war mir nicht ganz sicher, was sie verstimmt hatte.
    »Seht ihr, ich hab’s euch doch gesagt. Unglaublich, oder?«
    River schüttelte den Kopf. »Ich meine, ihr beide seid ja schon heftig«, sagte sie zu Jimmy. »Aber drei auf einmal? Alle drei?« Sie stürmte davon, als hätte ich sie irgendwie beleidigt.
    Ich wurde aus der Sache nicht ganz schlau und wechselte lieber das Thema. »Also, worin bestand denn eure Aufgabe? Ich weiß ja nicht, wie es bei euch war, aber mein Praktikum wäre ziemlich cool gewesen, wenn da nicht

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