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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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sein. Kommt jetzt erst mal hoch, dann erkläre ich euch alles. Versprochen.
    Connor
    Brody erreichte mich als Erster, Sekunden später traf dann auch der Rest der Gruppe ein und umringte mich. Angestrengt versuchte ich, aus diesen wenigen Sätzen schlau zu werden. Lance hatte neben Sabine gehockt, die am Boden saß, stand jetzt aber auf. Er nahm mir den Zettel ab, las ihn und runzelte dann die Stirn. Ich drehte mich um und schaute jedem meiner Mitstreiter in die Augen, so als sähe ich sie zum ersten Mal. War das denn möglich? So unterschiedlich meine Mitbewohner auch waren, plötzlich verspürten wir eine ganz neue Verbundenheit. Es war ein tröstliches Gefühl … irgendwie aber auch beunruhigend.
    Die Hütte war viel größer und besser eingerichtet, als man von außen angenommen hätte. Auf einem langen hölzernen Tisch warteten Sandwiches auf uns. Der Kühlschrank war gut bestückt. Unsere Taschen waren in einem geräumigen Schlafraum fein säuberlich aufgereiht worden, in dem mindestens ein Dutzend Hängematten an hölzernen Balken hingen. Wir hatten unseren Weg hierher in völligem Schweigen angetreten, einander den Zettel gereicht, so als hätten wir das Gefühl, dass man sich so einer entscheidenden Neuigkeit am besten allein stellte. Die Erkenntnis, dass Sabine so war wie Dante, Lance und ich, hatte mich schon umgehauen, aber das hier konnte ich ja nicht einmal logisch erfassen.
    »Na, ich glaube, wir haben so einiges zu besprechen, oder, Leute?«, begrüßte uns Connor, als wir die Hütte erreichten. Wir waren alle pitschnass und rochen nach Moorwasser – einer eigenartigen Mischung aus frischem, üppigen Grün und irgendetwas Ranzigem. Niemand von uns hatte Hunger oder wollte zuerst aus den nassen, stinkenden Klamotten raus. Stattdessen scharten wir uns neben der Feuerstelle alle schweigend um Connor.
    »Ich möchte, dass ihr euch alle gut anseht«, begann er. »Ihr seid heute mit Alligatoren geschwommen. Ich habe euch dabei beobachtet, und ihr seid alle gebissen worden. Jeder Einzelne von euch. Haven«, sprach er mich nun an. Ich zuckte zusammen, als ich meinen Namen hörte. »Wie geht es deinem Fuß?«
    »Hm?«, machte ich. Ich saß auf dem Fußboden und hatte die Füße angezogen. Meine Jeans wurde langsam steif, als sie trocknete. Jetzt streckte ich die Beine aus und bemerkte ein Loch in einem Turnschuh. Ich schob die Finger durch die Öffnung.
    »Ja, das stammt von einer Schnappschildkröte – die sind so übel, die fressen sogar Krokodile. Aber wie ist es dir dabei ergangen? Du hast ein Stück Schuh verloren und ansonsten ein paar Kratzer abbekommen.«
    Ich zog mein Hosenbein hoch: kein Blut, nur ein paar rote Striemen. Ich nickte.
    »Checkt doch mal bitte eure Gliedmaßen – es ist noch alles dran, oder? Alle Finger da? Hat irgendwer mehr als nur ein paar Schrammen?« Nun untersuchte sich jeder sorgfältig, dabei musterten wir einander aus dem Augenwinkel. »Es gibt einen Grund dafür. Ihr seid nämlich keine Menschen, zumindest nicht mehr.« Er verstummte kurz, damit wir das erst einmal sacken lassen konnten. »Jeder von euch hat schon eine erste Prüfung bestanden. Habe ich Recht damit, dass ihr letztes Jahr alle schwere Zeiten durchgemacht habt?« Er ließ den Blick über unsere ernsten Mienen wandern. Zunächst schauten einige weg, weil sich niemand verraten wollte, dann aber nickten alle widerwillig. »Ihr musstet kämpfen, um eure Seele zu retten? Sorry, aber ich muss euch leider sagen, dass es von jetzt ab noch schwieriger wird. Aber ihr seid auf dem besten Wege, euch eure Flügel zu verdienen. Und ich bin hier, um euch dabei zu helfen. Hat bis jetzt jemand Fragen?« Einer nach dem anderen hoben wir die Hand.
    »Na ja, das sollte mich eigentlich nicht wundern.« Er seufzte und wappnete sich für den Ansturm. »Dann schießt mal los.«
    Was nun folgte, war eine dieser Schnellfeuer-Fragerunden, die man sonst eher auf Pressekonferenzen nach einer Krise oder Naturkatastrophe erlebt, wenn die Sender ihr ganzes Programm umschmeißen müssen.
    »Wer zum Teufel bist du? Was ist denn deine Geschichte?«, rief Brody.
    »Eine gute Frage. Ihr müsst nur eins wissen, dass ich nämlich euer bester Freund und gelegentlich, so wie heute, auch euer schlimmster Albtraum sein werde. Ich arbeite für die Verwaltung«, erklärte er schließlich mit Nachdruck, so als müsste uns das was sagen. Als niemand eine Reaktion zeigte, fügte er noch »Das ist unser Führungsorgan« hinzu.
    »Für, äh, Engel?«,

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