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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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hat?«
    »Was soll das heißen?«
    »Ach ja, schon klar. Ich glaube, du warst betrunken oder so. Was war denn da nur los?« In letzter Zeit hatte ich das Gefühl, als würde ich ihn überhaupt nicht mehr kennen.
    Er dachte einen Moment nach und wisperte dann wieder: »Ehrlich gesagt erinnere ich mich gar nicht an gestern Nacht. Überhaupt nicht mehr. Und es ist mir unendlich peinlich, dass ich mir offensichtlich das hier zugelegt habe.« Er trug ein T-Shirt über einem Oberteil mit langen Ärmeln, von denen er jetzt einen hochschob, um mir seinen Arm zu zeigen. Er hob den Verband ein wenig an, und die Verletzung schien die Form einer bourbonischen Lilie angenommen zu haben, sie war aber so verkrustet, dass man darunter gar keine Tätowierung sehen konnte, nur diese seltsam geformte Wunde.
    »So sah das gestern Abend aber nicht aus. Das war einfach nur ein Schnitt.« Ich lehnte mich vor, um mir die Sache genauer anzuschauen. Jimmy hatte auch so was gehabt. »Das musst du Connor erzählen. Am besten jetzt sofort.«
    »Vielleicht hast du Recht«, sagte er leise und zog seinen Ärmel wieder herunter. Er lehnte sich an den Türrahmen, das Gesicht dicht an meinem, und sah mir dabei zu, wie ich mit den Schlüsseln herumhantierte. Es kam mir so vor, als wollte er mir etwas sagen. Noch bevor er den Mund aufmachte, spürte ich es schon in der Magengrube. Sein schwerer Atem und die Art und Weise, wie er am Saum seines T-Shirts herumzupfte, verrieten mir, dass mir gar nicht gefallen würde, was jetzt kam. »Weißt du, Sabine ist da nebenan einfach so aufgetaucht, sie war ganz durcheinander wegen all dem, was heute Morgen passiert ist. Sie wollte nicht allein sein. Also haben wir eben zusammen abgehangen, bis es Zeit war, zur Bibliothek rüberzugehen, und dann haben wir uns auf den Weg dahin gemacht. Das war alles.«
    »Das ist schon okay, Lance«, behauptete ich müde, schloss endlich die Tür auf und öffnete sie.
    »Ich wollte dir einfach nur … du weißt schon, alles erklären. Nicht dass man da irgendwas erklären müsste, aber …«
    »Das ist echt nicht nötig, kein Problem.« Er folgte mir ins Zimmer und starrte nun auf das Chaos, zersplitterte Möbel, zerfetztes Bettzeug, zerrissene Kleidung und ein Mosaik aus zerbrochenem Glas auf dem Fußboden, direkt neben einem spitzzackigen Loch, wo einst das Fenster gewesen war. »Ich will ja gar keinen Streit vom Zaun brechen. Ich habe doch nicht einmal was über … sie … zu dir gesagt.« Aber noch während ich die Worte aussprach, hatte ich eigentlich doch Lust, mich mal so richtig mit ihm zu zoffen, vielleicht, weil ich Lance so auf verquere Weise zeigen konnte, dass er mir so wichtig war, dass ich um ihn kämpfen würde. Aber hätte er das nicht eigentlich auch so wissen sollen? Hatte er denn alles vergessen, was wir zusammen durchgemacht hatten? Hatten sich seine Gefühle für mich geändert? Ich konnte einfach nicht verstehen, warum sich zwischen uns auf einmal diese Kluft auftat. »Das war einfach nur ein sehr langer Tag.«
    »Ich weiß, tut mir leid«, sagte er sanft. »Das ist ja offensichtlich.« Er schüttelte den Kopf, so als könne er damit das Durcheinander um uns herum beseitigen. »Du schläfst natürlich bei mir.«
    »Danke.« Ich stieß die Luft aus. Langsam drehte er eine Runde durch das Zimmer, so als wolle er die Verwüstung in allen Einzelheiten in sich aufnehmen.
    »Wie kann bei dir denn nach so was alles in Ordnung sein?«, fragte er düster, kniete sich hin und räumte ein paar größere Scherben beiseite.
    »Ja, das war wirklich ein ziemlich heftiger Nachmittag«, brachte ich emotionslos vor und suchte in der Kommode nach ein paar sauberen Klamotten. Ich holte meine Lieblingsjeans, ein Trägershirt und eine blaue Strickjacke hervor, dann kletterte ich mit schmerzenden Beinen die Leiter rauf. »Und ich habe dabei auf die harte Tour herausgefunden, dass es offensichtlich nicht mehr reicht, die Bilder unserer Angreifer zu zerstören.« Ich warf die Kleidungsstücke auf meine zerfetzte Bettdecke und suchte zwischen den Papierfetzen auf dem Fußboden herum, bis ich es fand: Jimmys Bild. Ich reichte es Lance nach unten.
    »Was?« Er sah zu mir hoch und nahm dann das Bild unter die Lupe. Mit den Fingern fuhr er über die Kanten meiner Schnitte. »Das alles«, er wedelte mit der malträtierten Aufnahme herum, »hat also nichts gebracht?«
    »Wenigstens hab ich es versucht, nicht wahr?« Ich seufzte. »Ich habe mir dabei fast mein Messer ruiniert.« Jetzt schob

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