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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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hatte.
    Strike stürmte aus dem Schlafzimmer. Er schien es eilig haben, einer bestimmten Sache nachzugehen, und verschwand im Flur.
    Und in der Tat wollte er sich vergewissern, dass der schnellste Weg vom Schlafzimmer der Bestiguis zum Badezimmer durch den Flur führte, ohne dabei das Wohnzimmer betreten zu müssen. Außerdem vermutete er, dass die einzige Stelle in der gesamten Wohnung, von der aus Tansy Zeugin von Lula Landrys tödlichem Sturz geworden sein konnte, ebendieses Wohnzimmer war. Trotz Wardles gegenteiliger Behauptung konnte man vom Badezimmer aus bestenfalls einen kleinen Ausschnitt des Fensters sehen, an dem Landry vorbeigefallen war: Es war schier unmöglich, von hier aus zu erkennen, dass es sich bei einem in finsterer Nacht am Fenster vorbeifallenden Objekt um einen menschlichen Körper handelte – geschweige denn, seine Identität festzustellen.
    Strike kehrte ins Schlafzimmer zurück. Da Bestigui das eheliche Domizil inzwischen allein bewohnte, schlief er auf der Seite des Bettes, die der Tür zum Flur am nächsten war. Darauf ließ zumindest die Ansammlung von Medikamenten, Gläsern und Büchern schließen, die sich auf dem entsprechenden Nachttisch auftürmten. Strike fragte sich, ob er auch in Anwesenheit seiner Frau auf dieser Seite geschlafen hatte.
    Vom Schlafzimmer aus gelangte man in einen großen begehbaren Kleiderschrank mit verspiegelten Türen, in dem eine Unmenge italienischer Anzüge und Hemden der Marke Turnbull & Asser hingen. Zwei flache, mehrfach unterteilte Schubfächer waren allein für Manschettenknöpfe in Gold und Platin reserviert. Eine falsche Wandvertäfelung hinter dem Schuhregal verbarg einen Safe.
    »Ich glaube, hier sind wir fertig«, sagte Strike und gesellte sich wieder zu den anderen. Als sie die Wohnung verließen, schaltete Wilson die Alarmanlage wieder ein.
    »Kennen Sie den Code zu jedem Apartment?«
    »Yeah«, sagte Wilson. »Muss ich ja, wenn der Alarm mal losgeht.«
    Sie gingen die Treppe zum zweiten Stock hinauf, die so eng um den Liftschacht herum gebaut war, dass sie praktisch nur aus einer Abfolge blinder Ecken bestand.
    Die Tür zu Apartment zwei war mit der zu Apartment eins identisch – außer dass sie einen Spalt weit offen stand. Lechsinkas Staubsauger dröhnte dahinter. »Hier wohnen seit Neuestem Mr. und Mrs. Kolchak«, sagte Wilson. »Aus der Ukraine.«
    Der Eingangsbereich war genauso geschnitten wie der in Apartment eins, inklusive des Bedienfelds für die Alarmanlage, das im rechten Winkel zur Eingangstür an der Wand befestigt war. Der Boden allerdings war gefliest statt mit Teppich ausgelegt, und anstelle eines Chagalls hing ein großer Spiegel mit Goldrahmen an der Wand. Auf zwei grazilen Holztischchen zu beiden Seiten des Spiegels waren kunstvoll verzierte Tiffany-Lampen platziert.
    »Standen Bestiguis Rosen auf so einem Tisch?«, fragte Strike.
    »So ähnlich, yeah«, sagte Wilson. »Ich hab ihn zurück ins Foyer gebracht.«
    »Und Sie haben ihn mit den Rosen darauf hier mitten in den Flur gestellt?«
    »Yeah. Bestigui wollte, dass Macc sie sofort sieht, wenn er kommt. War ja noch Platz genug, um drum herumzugehen, das sehen Sie ja. Der Bulle hätte sie nicht umstoßen müssen. Aber das war ja ’n junger Hüpfer«, meinte Wilson nachsichtig.
    »Wo sind die Panikknöpfe, die Sie erwähnt haben?«, fragte Strike.
    »Da drüben«, sagte Wilson, führte sie aus dem Flur und ins Schlafzimmer. »Einer neben dem Bett und ein weiterer im Wohnzimmer.«
    »Ist jedes Apartment damit ausgestattet?«
    »Yeah.«
    Die Anordnung von Schlaf-, Wohn-, Badezimmer und Küche entsprach der in Apartment eins – genau wie viele andere Details, etwa die verspiegelten Türen des begehbaren Kleiderschranks, den Strike als Nächstes untersuchte. Während er Schranktüren öffnete und Damenkleider und -mäntel im Wert von mehreren tausend Pfund in Augenschein nahm, kam Lechsinka aus dem Schlafzimmer hinzu. Sie hatte sich einen Gürtel, zwei Krawatten und mehrere frisch gereinigte, in Plastikfolie eingeschlagene Kleider über den Arm gelegt.
    »Hi«, sagte Strike.
    »Hallo«, sagte sie, trat an ihm vorbei an eine Schranktür und zog dahinter einen Krawattenhalter hervor. »Bitte. Entschuldigung.«
    Er trat zur Seite. Sie war nicht besonders groß, ihr flaches Gesicht mit den slawischen Augen und der Stupsnase jedoch auf kecke, mädchenhafte Weise ausnehmend hübsch. Strike musterte sie, während sie die Krawatten ordentlich aufhängte.
    »Ich bin

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