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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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Strike.
    »Richtig«, bestätigte Robin. »Er ist in der Army.«
    »In der Army«, echote Strike. »Sagen Sie’s mir nicht.«
    »Er ist in Afghanistan.«
    Strike stand auf und wanderte mit dem Foto von Professor Josiah Agyeman in der Hand auf und ab.
    »Das Regiment wissen Sie nicht zufällig, was? Aber das spielt keine Rolle. Das kann ich rauskriegen«, sagte er.
    »Ich habe danach gefragt«, sagte Robin und blätterte in ihren Notizen, »aber das verstehe ich nicht ganz. Gibt es ein Regiment, das Sappeure oder so ähnlich …«
    »Pioniere«, sagte Strike. »Das kann ich alles überprüfen.«
    Er blieb neben Robins Schreibtisch stehen und starrte erneut in das Gesicht von Professor Josiah Agyeman.
    »Er war ursprünglich aus Ghana«, fuhr sie fort. »Die Familie hat bis zu seinem Tod in Clerkenwell gewohnt.«
    Strike gab ihr die Fotokopie zurück.
    »Heben Sie die gut auf. Verdammt gute Arbeit, Robin.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte sie erhitzt, aufgeregt und angestrengt bemüht, nicht zu lächeln. »Nachmittags bin ich mit dem Zug nach Oxford gefahren, ins Malmaison Hotel. Wussten Sie, dass dieses Hotel ein ehemaliges Gefängnis ist?«
    »Wirklich?«, fragte Strike und ließ sich wieder aufs Sofa sinken.
    »Ja. Es ist sogar recht hübsch. Na ja, wie auch immer, ich dachte mir, ich könnte mich als Alison ausgeben und nachfragen, ob Tony Landy dort etwas hätte liegen lassen …«
    Strike nahm einen Schluck Tee und überlegte sich, wie wenig wahrscheinlich es war, dass jemand eine Sekretärin drei Monate nach einem Ereignis mit einem solchen Auftrag losschickte.
    »Jedenfalls war das ein Fehler.«
    »Ach ja?«, fragte er in sorgfältig neutralem Tonfall.
    »Ja, weil ausgerechnet Alison selbst am Siebten im Malmaison nach Tony Landry gefragt hat. Eine furchtbar peinliche Situation, weil eines der Mädchen an der Rezeption sich noch an sie erinnern konnte.«
    Strike stellte seinen Becher ab.
    »Also das«, sagte er, »ist ja mal wirklich interessant.«
    »Ich weiß«, sagte Robin. »Nun musste ich mir schnell etwas anderes einfallen lassen.«
    »Haben Sie wieder behauptet, Annabel zu heißen?«
    »Nein«, sagte sie und musste lachen. »Ich hab gesagt: ›Okay, dann will ich die Wahrheit sagen: Ich bin seine Freundin.‹ Und ich hab ein Tränchen verdrückt.«
    »Sie haben geweint ?«
    »Das war noch nicht mal schwierig«, sagte Robin verwundert. »Ich hab mich einfach in die Rolle hineinversetzt. Ich hab mir vorgestellt, er hätte eine Affäre.«
    »Doch nicht mit Alison? Sie haben sie doch dort gesehen, da kann doch niemand glauben, dass …«
    »Nein, ich habe gesagt, er sei bestimmt gar nicht in dem Hotel gewesen … Jedenfalls habe ich eine ziemliche Szene gemacht, und zuletzt hat mich die Rezeptionistin, die mit Alison gesprochen hatte, zur Seite genommen und versucht, mich zu beruhigen. Sie hat gesagt, sie dürfe ohne wichtigen Grund keine Auskunft über ihre Gäste geben, das sei die Politik des Hauses, blablabla … Sie wissen schon. Aber damit ich aufhörte zu weinen, hat sie mir letztlich doch gesagt, dass er am Abend des Sechsten eingecheckt und am Morgen des Achten ausgecheckt hatte. Er hat sich beim Auschecken darüber beschwert, dass er zum Frühstück die falsche Zeitung bekommen hätte, deshalb konnte sie sich so gut an ihn erinnern. Also war er definitiv dort. Ich habe sie sogar ein bisschen, Sie wissen schon, hysterisch gefragt, wie sicher sie sich sei, dass er es war, und sie hat ihn haargenau beschrieben. Ich weiß, wie er aussieht«, fügte sie hinzu, bevor Strike fragen konnte. »Ich habe mir sein Bild angesehen, bevor ich nach Oxford gefahren bin; es steht auf der Website von Landry, May, Patterson.«
    »Sie sind brillant«, sagte Strike, »und dies ist alles sehr verdächtig. Was hat sie Ihnen über Alison erzählt?«
    »Dass sie dort war und ihn sprechen wollte, aber er war wohl nicht da. Aber man hat auch ihr bestätigt, dass er dort eingecheckt habe. Und dann ist sie wieder gegangen.«
    »Sehr merkwürdig. Sie hätte doch wissen müssen, dass er auf der Tagung war; warum hat sie es nicht erst dort versucht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hat diese hilfreiche Hotelangestellte ihn außer beim Ein- und Auschecken zwischendurch noch mal gesehen?«
    »Nein«, sagte Robin. »Aber wir wissen, dass er auf der Tagung war, stimmt’s? Das habe ich überprüft.«
    »Wir wissen, dass er sich eingeschrieben und vermutlich sein Namensschild in Empfang genommen hat. Und dann ist er nach Chelsea

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