Der Ruf des Satyrs
Phantasien, einvernehmlich von zwei Erwachsenen ausgelebt. Ich bin ein ausgebildeter Tracker, du erinnerst dich? Wir lernen, eine Zielperson neugierig zu machen, sie zu ködern, zu wissen, was sie bis an den Gipfel der Lust bringt, immer wieder … bis diese Lust so intensiv wird, das sie beinahe schmerzt, und sie bereitwillig allem nachgibt, was wir wollen.«
Das Szenario, das er ihr da andeutete, öffnete förmlich die Büchse der Pandora an aufreizenden Phantasien in ihrem Kopf. Phantasien, die sie immer sorgsam im finstersten Winkel ihrer Seele verschlossen hatte. Die zaghafte Freude, die ihr Herz erfüllte, schmerzte beinahe, und doch war Eva fast verängstigt, diese Freude zuzulassen. Zu glauben, dass sie nicht allein mit diesen Sehnsüchten war, die ihr immer zu abartig erschienen waren, um sie in Worte zu fassen, geschweige denn, in die Tat umzusetzen. Und dieser Mann hier erklärte ihr nun, dass ihre ungewöhnlichen fleischlichen Sehnsüchte hinnehmbar waren, und mehr noch, er bot ihr an, sie wahr werden zu lassen.
»Denk doch, wie leer du dich fühlen wirst, wenn du mich und diesen Ort jetzt verlässt«, fuhr er fort. »Denk an die Freuden, die du versäumen wirst. Es gibt hier noch so viel mehr zu sehen, so viel mehr zu tun. Darum bleib, Eva! Bleib bei mir!«
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12
D ane zog ihren nachgiebigen Körper an sich und hielt sie für den Moment einfach nur in seinen Armen, ließ seine Hände sanft über ihren Körper wandern, ohne weitere Ansprüche zu stellen. Sie musste bemerken, dass sein Schwanz steif war und vor Begierde zuckte, sie zu kosten. Und zwar bald, denn andernfalls würde er platzen. Doch gleichzeitig genoss er es, darauf zu warten. Er genoss es, zu spüren, wie das Blut in ihm rauschte, wie seine Haut prickelte und sein Schwanz anschwoll. Die Berührungen, die sie austauschten, muteten wie eine süße Folter an, die Wahrnehmung ihrer Haut wie ein Liebeszauber. Noch immer war das alles so neu für ihn. So wundersam.
Durch ihren Rock hindurch fuhr er mit einem Finger ihre Pospalte hinauf und wieder hinab, beinahe bis zu ihrer Scham. Sie erbebte und lehnte sich an ihn. Ihre Oberschenkel lagen an seinen, und sein Schwanz wurde noch dicker und länger, sein Hunger nach ihr noch größer. Irgendwo tief in ihm rührte sich Dante, er wollte sie haben. Doch er – Dane – bestimmte nun, wann es geschehen sollte. Heute Nacht, zum ersten Mal, rangen beide männlichen Präsenzen nicht darum, den jeweils anderen zu vertreiben. Stattdessen fand eine regelrechte Verschmelzung zwischen ihnen statt, wie Ranken aus Rauch und Dampf, die sich ineinander verflochten. Doch das Gleichgewicht in ihrer Beziehung hatte sich unwiderruflich verschoben, denn nun war es Dane, der das Kommando hatte.
Wegen Eva.
Die Begierde, die sie beide für sie spürten, hatte ihre Persönlichkeiten zu diesem Gewirr wilden Verlangens verschmolzen. Und dieses Verlangen würde Dane sich heute Nacht zunutze machen. Eva wusste es nicht, aber sie war als Instrument ausersehen, das es ihm ermöglichen sollte, seine aktuelle Zielperson zu befragen: Dante.
Er würde es langsam angehen, die Wonne verlängern und alle Beteiligten dieser ungewöhnlichen Ménage verführen – Dante, Eva und sich selbst. Er würde Dante so lange reizen, bis der verzweifelt vor Verlangen nach ihr war. Doch selbst dann würde er sie ihm noch verweigern. Er würde Dante den erlösenden Orgasmus so lange vorenthalten, bis dieser ihm die so dringend nötigen Antworten über seine Vergangenheit geliefert hatte. Über die Geschehnisse jener längst vergangenen Nacht und jenes verlorenen Jahres.
Und all dies würde um Lucs willen geschehen.
Aber Dane würde diesen Ritt zusammen mit Dante nur widerwillig unternehmen, denn er war drauf und dran, Eva mit seinem Schwanz an die nächstbeste Wand zu nageln. Doch es musste so sein. Er würde das durchstehen, und er würde es gut machen, für Eva. Und letztendlich für sie alle drei.
Über ihren Kopf hinweg warf er einen Blick auf die Bühne und sah, dass ein Teil der Zuschauer sich mittlerweile dem Schauspiel dort angeschlossen hatte. Die ekstatische Orgie, die nun im Gange war, würde ihren Sinnen ziemlich sicher nicht schmeicheln, wenn sie darauf aufmerksam würde. Also schlang er seinen Arm um sie, ging mit ihr hinaus und setzte den Rundgang, den sie mit Sevin begonnen und durch ihr heimliches Verschwinden vorhin unterbrochen hatte, fort.
»Wie ich dir schon sagte, bezieht sich das von mir vorgeschlagene
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