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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Eindruck machte. Nach menschlichen Maßstäben. »Wir sind keine Menschen. Wir sind Til-Nara. Niemanden zurückzulassen, ist kein Konzept meines Volkes.«
    »Aber Sie kämpfen mit uns Menschen. Das bedeutet, ich werde dieses Konzept, wie Sie es nennen, auch auf ihre Leute anwenden. Ich habe den Befehl und wir werden alle aus diesem Hexenkessel entkommen.«
    »Das ist zwar sehr unvernünftig, aber wie sie wollen. Was schlagen Sie also vor? Welche Möglichkeiten bleiben uns noch? Wir können nicht kämpfen und gewinnen und unsere Flucht ist durch die vielen Schäden behindert.«
    Hoffer überlegte fieberhaft. Im Prinzip hatte Nelha Ashal recht. Sie konnten nicht gewinnen und ihre Flucht war drauf und dran, sich in ein Desaster zu verwandeln. Mit jeder Salve nahmen sie mehr Schaden. Schiffe wurden zerstört oder so schwer beschädigt, dass man sie als manövrierunfähig abschreiben musste. Die Verluste, die sie dem Feind dagegen zufügten, waren vergleichsweise nur als minimal zu bezeichnen. Falls man überhaupt so optimistisch davon reden konnte. Wenn es nur eine Möglichkeit gegeben hätte, die erste Schlachtreihe des Gegners aufzuhalten. Dadurch mussten die hinteren Reihen der Ruul zwangsläufig die Geschwindigkeit drosseln und die Koalitionsschiffe hätten die Gelegenheit zur Flucht nutzen können.
    In Hoffers Geist keimte ein verwegener Plan. Eigentlich mehr ein Kind der Verzweiflung, aber unter den gegebenen Umständen war der Admiral mehr als bereit, es zu versuchen.
    »Com. Stellen Sie mich zu Commodore Sokolow durch. Es gibt da etwas, das Sie für mich tun muss.«
     
    Natascha Sokolow saß auf der Brücke des Schlachtträgers Josephine und musste mit ansehen, wie Hoffers Flotte zu Schrott geschossen wurde. Und dieser Ausdruck war wörtlich zu verstehen.
    Das kurze Gefecht gegen die Ruul, die versucht hatten, Hoffers Weg zur Nullgrenze abzuschneiden, war ein voller Erfolg gewesen. Die Slugs hatten nicht erwartet, hier einen starken Verband anzutreffen, und Sokolow hatte sie in Stücke geschossen und dabei nur elf eigene Schiffe verloren. Acht terranische und drei der Til-Nara. Ein vergleichsweise geringer Verlust. Aber dieser Sieg würde sinnlos sein, wenn Hoffer sein Gefecht verlor.
    Als der Admiral sich gemeldet und ihr seinen Plan umrissen hatte, war sie kurz davor gewesen, ihren vorgesetzten Offizier verrückt zu nennen. Im Nachhinein, nach Erwägen des Für und Wider, erschien ihr der Plan sogar durchführbar. Aber verrückt war er immer noch. Und er benötigte vollendete Präzision. Die Fehlertoleranz lag bei null.
    Ihre Finger verkrampften sich in die ledernen Armstützen ihres Kommandosessels so stark, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ihre Handflächen waren vor Nervosität schweißnass.
    Der Computer stellte noch ein paar letzte Berechnungen über die maximale und minimale Distanz und die notwendige Sprengkraft an. Sie warf einen schnellen Blick auf den Brückenchronometer. Noch sechs Minuten. Entweder würden sie dann springen oder sie waren alle tot.
     
    »Mr. Andrews? Ist alles soweit?«
    »Alles vorbereitet, Admiral.«
    Sein Kommando ging in Flammen auf, aber die Männer und Frauen unter seinem Befehl hielten sich fantastisch. Zwei Träger und drei Kreuzer explodierten. Die übrigen Schiffe rückten aber einfach enger zusammen. Der Verlust würde später betrauert werden. Falls es ein Später gab.
    »Plan Herkules ausführen.«
    »Aye-aye, Sir. Plan Herkules wird ausgeführt.«
     
    »Captain? Es ist soweit«, bemerkte ihr XO. Was völlig unnötig war, denn sie hatte bereits selbst bemerkt, was Hoffers Schiffe da taten. Bis auf das Abwehrfeuer der Flaks hatten die Schiffe den Beschuss gänzlich eingestellt. Die menschlichen Torpedorohre schwiegen. Die Til-Nara taten alles, um so viele feindliche Flugkörper wie möglich abzuschießen, und verloren dabei ein Schiff nach dem anderen.
    »Ich sehe es, Mr. Yagami. Nachricht an alle Schiffe. Bereit für Beschussplan Hera.«
    »Bereit für Hera. Aye-aye, Ma'am.
     
    Die ruulanische Flotte rückte siegessicher und triumphierend gegen den Koalitionsverband vor. Dass Hoffers Schiffe nicht mehr feuerten, machte sie nur noch arroganter. Es kam ihnen zu keinem Zeitpunkt in den Sinn, dass der Admiral noch ein Ass im Ärmel hatte. Eigentlich konnte man das den Ruul auch nicht übel nehmen. Nur ein sehr verzweifelter Mann oder ein Narr würde sich so einen Plan einfallen lassen. Im Moment neigte Hoffer dazu, sich in beide Kategorien einzustufen.
    Die

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